Prolog

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Jeder wünscht sich ein Leben voller Glück, Action und Erfolgen. Jeder sehnt sich nach einem schönen Haus und einem tollem Beruf. Jeder möchte gern morgens aufstehen, mit einem Lächeln im Gesicht, dass den ganzen Tag über dort bleibt und einen Arbeitstag mit keinem Stress. Vielleicht noch mit einer schönen Hintergrund Musik, die darauf hinweist wie toll das Leben ist. Aber das alles ist nicht die Realität. Die Realität ist doch viel mehr, dass die Menschen, die genügend Geld haben, nur so Leben können wie sie es wollen. Und noch nicht mal mit viel Geld sind sie glücklich. Manchmal bin ich am Zweifeln, ob es überhaupt irgendeinen Menschen gibt, der genau das Leben führt, dass er führen wollte. Als kleines Kind dachte ich immer wir wären reich, meine Mutter bestätigte es mir, aber sie meinte, ich solle nicht auf das materielle achten. Meine Mutter meinte früher immer: „Megan, du bist der reichste Mensch der Welt, weil du eine Mutter und einen Vater hast, die dich über alles lieben", dann umarmte sie mich ganz fest, hob mich hoch und wirbelte mich durch die Luft. Meine Mutter war Polizistin und bei einem Fall, wurde sie angeschossen und starb. Einem kleinem 10 Jährigen Mädchen beizubringen, dass ihre Mutter wohl nie wieder nach Hause kommen würde, war bestimmt ziemlich schwer, aber nicht annähernd so schwer als es zu glauben. Mein Dad hätte ihren Tod schön reden können, mir sagen können, dass Dank meiner Mum nun eine Familie wieder vereint waren oder so etwas, aber er tat es nicht. Ich habe eine lange Zeit gebraucht bis ich es endlich glaubte und verarbeite, ihr Tod ist nun sechs Jahre her. Mein Vater gab vorerst seinen Job im Büro auf, um sich um mich zu kümmern, aber als er nach einem Jahr immer noch nicht arbeitete, kündigte die Firma meinen Vater. Er hat lange Zeit nach einem neuen Beruf gesucht, aber da er keinen gefunden hatte, arbeitete er nun als Hausmeister in meiner Schule, vielen Mädchen, müsste dies bestimmt unendlich peinlich sein, aber mir machte es nichts aus, denn er war nicht einer der peinlichen Eltern, sondern eher ein Vater, der seinem Kind ewige Freiheit und Privatsphäre gab. Er verdiente nicht viel, aber es reichte. Ein bisschen von dem Geld was meine Mutter verdient hatte, blieb auf dem Konto und sorgte dafür, dass wir nicht pleite wurden. Das Haus indem wir wohnten war abbezahlt und eigentlich konnten wir uns alles leisten was wir wollten. Unser Leben bekam wieder ein Rhythmus und als wir die Trauer überwunden hatten, führten wir wieder ein einigermaßen normales Leben, bis ich 15 wurde. Ich wurde krank, ich bekam eine Krankheit, die dafür sorgte, dass meine Organe Nach und nach abstarben. Es sah ziemlich schlimm für uns aus, denn wir hatten keine besonders gute Versicherung, sodass wir viele Behandlungen aus eigener Tasche bezahlen mussten, was dafür sorgte, dass wir nun weniger Geld zur Verfügung hatten, wir hatten fast Mum's ganzen Ersparnisse ausgegeben und drohten pleite zu werden, da klingelte eines Tages Melanie Bennington an unserer Tür. Melanie war immer eine gute Freundin meiner Eltern gewesen, schon immer. Melanie schlug meinen Vater vor, die Tabletten, die meine Organe am Leben erhielten zu bezahlen, bis wir wieder genug Geld hatten. Melanie war in der Zeit als meine Mum frisch von uns gegangen war, wie eine Ersatz-Mutter für mich geworden und ich verstand mich schon immer gut mit ihrem einzigen Sohn Luke. Am Anfang weigerte sich mein Dad, aber wir hatten keine andere Wahl also ließ er sich darauf ein. Früher dachte ich, dass Melanie dieses äußerst liebe Angebot getan hatte, weil sie es für meine Mutter wollte oder mich sehr gern hatte. Aber heute weiß ich, dass es teils wegen Luke ist und teils, weil Melanie sich in meinen Vater verliebt hatte. Melanies Mann haute bei Luke's Geburt ab, doch Finanziell schadete dies Melanie überhaupt nicht, weil sie ziemlich viel Erbe von ihren Eltern bekommen hat und selber einen guten Beruf hat. Was das ganze jetzt mit meinem Leben zu tun hat, außer das mich Melanies Geld am Leben hält ist folgendes:

Luke ist ein riesiges Arschloch geworden und es war kein Geheimnis, dass er auf mich stand, ich mochte ihn ab der Zeit an nicht mehr, wo er in sein Ego mehr liebte als sonst jemanden. Doch als Luke mich eines Tages erpresste, dass er seine Mutter überreden könnte, die Tablette nicht mehr zu bezahlen, ließ ich mich drauf ein, denn eines wusste ich gut: Wenn Luke etwas wollte dann bekam er es auch, egal von wem. Mein Vater wusste es natürlich, aber er konnte nichts dagegen tun, also bestand mein Leben daraus, mit einem selbstverliebten Vollidioten zusammen zu sein, dessen Mutter mich am Leben hielt.

Ja, dies war das Leben, welches ich mir immer gewünscht hatte.

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