Kapitel 14

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Mein Vater hatte zwei Wachen geschickt, die vor meiner Zimmertür standen und den Auftrag hatten, mich in Schacht zu halten.
Mit meiner Freiheit war es wohl nun vorbei.
Diese These bestätigte sich, als mein Vater hereinkam und wutentbrannt zu schreien anfing.
"WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN? ICH HATTE ES DIR AUSDRÜCKLICH, AUSDRÜCKLICH VERBOTEN!", brüllte er mich voller Zorn an.
"Ich bin hier wohl nicht die einzige die gelogen hat.", erwiderte ich darauf in ruhigem, aber verletztem Ton. "Was fällt dir ein deinen eigenen Vater einen Lügner zu nennen?"
Ich schnaubte verächtlich.
"Was mir einfällt? Du hattest mir versprochen, dass es ihm gut gehen würde. Ich hatte dich gebeten, ihm nicht wehzutun und du hattest zugesagt. Ich habe den Türstehern gesagt, ich sei auf deinen Befehl hier, und da du Leute anstellst, diesen Korridor zu bewachen, die gerade einmal in Ausbildung sind und so gut wie nichts über diesen Ort wissen, war es mir ein Leichtes, einzubrechen. Und was habe ich vorgefunden? Ein gebrochenes Versprechen. Ich hatte also ein Recht, dir zu misstrauen und ich hatte ein Recht auf die Wahrheit. Und was du mir versprochen hattest hat mir offenbar einiges mehr bedeutet als dir. Aber für dich scheint dein Beruf ja wichtiger zu sein als deine eigene Tochter. Es war richtig, dir zu misstrauen, also sag mir, wie soll ich dir jemals wieder vertrauen? Und sag mir, wie ich hier bleiben soll, in dem Wissen, dass du Unschuldige folterst. Leugne es nicht, Minho ist am Rande seiner Kräfte und einmal war ich sogar dabei, habe mitangesehen, wie du Blitze auf ihn gejagt hast und wie es dir Freude bereitete. Ich habe keine Ahnung mehr, wer du überhaupt bist. Du warst immer der Mensch, dem ich alles anvertraut hätte und auch der Einzige, für den ich meine Hand jederzeit ins Feuer gelegt hätte. Doch jetzt stellt sich heraus, dass ich meine Hand für einen Folterer ins Feuer gelegt hätte. Alles, was ich hatte, warst du, Dad. Aber jetzt habe ich nichts mehr. Nichts und niemanden.", warf ich ihm eiskalt entgegen.
Das alles schien ihn bloß in keiner Weise zu treffen.
Es machte ihn nur noch wütender.
Er brüllte: "Ich soll dir sagen, wie du hier bleiben sollst? Ganz einfach: Ich sperre dich hier ein und du wirst niemals auch nur einen Fuß aus diesem Zimmer setzen! Du wirst hierbleiben, weil du nicht anders kannst! Oder willst du lieber raus zu den Cranks? Du musst dein ganzes Leben hier verbringen, weil ich es dir sage. Du bist meine Tochter. Mein Eigentum. Und wenn du nicht hörst, wirst du hier für immer festsitzen. Bevor du auch nur einen Schritt von mir weg setzt, wirst du in diesem Raum eingehen. Ich denke, ich habe mich klar genug ausgedrückt." Umgehend machte er kehrt zur Tür und verließ das Zimmer mit geballten Fäusten und ohne ein Wort.
Das Letzte, was ich im Gang zu Gesicht bekam, waren die mitleidigen Blicke der Wachen vor der Tür.
Mit einem lauten Rums schloss sich meine Tür.
Wenige Sekunden später schmiss ich mich auf mein Bett uns ließ das kleine Mädchen aus mir heraus, welches ich eigentlich war.
Ich schlug mein Kissen vors Gesicht und fing an zu weinen.
So hilflos uns allein hatte ich mich noch nie zuvor gefühlt, mein ganzes Leben nicht.

Ist WCKD gut? || Minho FF *abgebrochen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt