Kapitel 20

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"Hey, wir sind da.", weckte Joey uns. Ich schlug die Augen auf, sofort schlug mir die Helligkeit entgegen, die die durch die Frontscheibe brennende Sonne verursachte.
Minho und ich verweilten noch immer in derselben Position in der wir eingeschlafen waren.
Was vermutlich daran lag, dass seit wir das Reden eingestellt hatten nicht gerade viel Zeit vergangen war.
Vielleicht zwei, höchstens drei Stunden.
Verwirrung erfasste mich.
"Wo genau ist da? Wie sind wir überhaupt geflohen? War die Luke denn nicht bereits geschlossen, als ich...ihr wisst schon.", erkundigte ich mich, schließlich hatte ich hauptsächlich geschlafen seit wir aufgebrochen waren.
"War sie. Aber Joey hat sich als überraschend guter Systemhacker erwiesen und war in der Lage, die Luke direkt wieder zu öffnen, zu unserem Glück.", kam es von Liam, der Joey mit einem gewissen Stolz an der Schulter rüttelte, welcher daraufhin fortfuhr: "Minho hat dich zu uns getragen und wir sind gestartet, haben zwischendurch noch auf einen kleinen Hubschrauber gewechselt, an dem verlassenen Flughafen, den Chris noch kannte - wie geplant.
Obwohl ich das GPS am Hovercraft habe deaktivieren können war das so einfach noch sicherer."
"Und zu deiner ersten Frage", meinte Chris dann, "Wir sind am ehemaligen Stützpunkt des Rechten Arms, dem Ort, an dem Teresa Agnes ihre Freunde verraten hat."
"Der Ort, der eigentlich komplett zerstört worden ist?", hakte ich nach, etwas zu altklug.
"Wir werden dort nach hinweisen suchen, wo sich die Mitglieder des rechten Arms hinverzogen haben könnten, nachdem WCKD wieder abgezogen ist.", erklärte Liam.
Ich versuchte mich aufzurappeln, indem ich mich an der Wand stützte, doch ich verzweifelte an der Aufgabe. "Mach langsam. Du hast eine Schusswunde, das ist keine Kleinigkeit.", meinte Minho kurz etwas erzürnt über meine Unvorsichtigkeit, doch dann wurde seine Stimme sanfter.
"Du bleibst hier, ja? Du kannst doch kaum laufen, du solltest dich weiterhin schonen. Ruh dich noch ein wenig aus, während wir die Gegend durchsuchen, okay?"
Entschlossen schüttelte ich den Kopf. "Ausgeruht und gelegen habe ich zumindest für heute schon genug. Ich möchte raus. Mir egal wohin, aber ich möchte raus aus diesem engen Teil, zumindest um zu sehen, wie viel Zerstörung dort draußen herrscht."
Oder wie es überhaupt war, draußen zu sein.
"Chris? Kann sich ihre Wunde entzünden, wenn sie raus geht? Kann da irgendetwas passieren?", wollte sich Minho versichern.
Ich kannte die Antwort bereits. Jedoch war die Gefahr, sich beispielsweise durch sandige Windböhen die Wunde zu verdrecken nicht viel größer als es hier drin durch den verstaubten Boden oder sogar die Luft zu tun.
Also konnte ich gerade mit hinausgehen.
"Ich bin bei Ärztestufe 1, frag doch sie wenn du dich absichern willst.", antwortete Chris dann zu meiner Überraschung.
Minho knurrte: "Klar, sie wird doch behaupten, was sie will, um ihren Willen durchzusetzen. Natürlich sagt sie, dass das Rausgehen keine Bedrohung für sie darstellt."
"Dann erfüll mir meinen Wunsch für fünf Minuten und benimm dich nicht wie mein Vater."
Angewidert blickte er mich an.
"Wag es nicht, mich je mit deinem Vater zu vergleichen.", kam es kalt von ihm.
"Du willst mich hier einsperren, weil du glaubst, ich würde dort draußen nicht klarkommen. Dieses Denken brachte mich doch erst in die Situation des armen, kleinen Mädchens, dass nichts aushält. Ist es nicht so?"
"Trotzdem bin ich in keinster Weise wie dein Vater.", erwiderte Minho überzeugt, zweifellos war er verletzt von diesen Worten.
"Ich sagte auch nicht, du wärst wie mein Vater, sondern dass du dich wie er benimmst. Und das in einer seiner guten Eigenschaften, denn ihr habt eine Gemeinsamkeit, die sich nicht bestreiten lässt. Oder bis gestern nicht bestreiten lassen hat. Ihr wolltet mich beide schützen. Und du willst es noch immer, aber du beschützt mich nicht, indem du mich von der Welt dort draußen entfernt hälst, so wie er es versucht hat. Du schützt mich, indem du für mich da bist und mir Mut schenkst, dass ich das alles schaffen kann, dass ich damit umgehen kann. Jetzt sag mir, dass du glaubst, dass ich es kann. Oder glaubst du nicht an mich?"
Geschlagen verdrehte er die Augen und seufzte.
Er wusste, dass an meiner aussage etwas dran war.
"Natürlich glaube ich an dich."
"Okay, wenn ihr dann mit dem romantischen Drama durch seid können wir vielleicht endlich Mal loslegen und rausgehen?", unterbrach Liam genervt den Streit und ich spürte, wie mir Röte ins Gesicht stieg. Vermutlich sollten wir solche Konflikte fürgewöhnlich nicht vor den anderen austragen.
"Lasst uns loslegen.", meinte Chris und öffnete die Tür.
Zuerst trat Liam hinaus, gefolgt von Joey, hinter dem Chris mit einem kurzen Seitenblick zu Minho und mir auch das Gefährt verließ.
"Es tut mir leid, dass ich dich mit meinem Vater verglichen habe. Er hat dir und deinen Freunden schreckliche Dinge angetan. Das war nicht fair und vorallem nicht wahr. Das war total dumm, es tut mir ehrlich leid.", kam es sofort von mir und ich versuchte, den Kloß in meinem Hals hinunter zu schlucken.
"So ist es. Aber vermutlich war auch ein Funken Wahrheit dabei. Ich hätte dich hier echt lieber geschützt eingesperrt als draußen. Das ist von mir nicht fair. Du solltest das selbst entscheiden dürfen."
Ich saß noch immer auf dem Boden, er stand und blickte auf mich herab, während ich zu ihm aufsah.
Und dann streckte er mir seine Hand entgegen.
"Reicht es, wenn ich dich stütze, bis wir draußen einen sicheren Platz für dich gefunden haben?"
Ich lächelte, ergriff seine Hand, erwiderte: "Dafür wäre ich dir sehr dankbar."
Minho zog mich hinauf, legte meinen Arm um seine Schultern und beugte sich ein wenig hinunter, sodass er auf meiner ungefähren Höhe war und sanft meine Taille umfassen konnte, für zusätzlichen Halt.
"Geht es so?", fragte er fürsorglich. "Ja, bei dir?", erkundigte auch ich mich und erntete dafür einen verwirrten Blick.
"Wieso sollte es bei mir nicht gehen?", wollte er wissen.
"Nicht nur wegen mir gerade. Ich meine, weil du dort draußen deine Freunde zuletzt gesehen hast. Weil du hier vor Wochen von ihnen getrennt worden bist und sie seither nicht mehr gesehen hast, obwohl sie wie eine Familie für dich waren. Das muss hart sein."
Verachtend schnaubte er und grinste dann ein unfehlbar gefälschtes, schiefes Grinsen, bevor er sagte: "Ich habe schon weitaus Schlimmeres durchgestanden als das hier. Also los. Gehen wir."
Unfassbare Hitze schlug uns außerhalb des Hubschraubers entgegen, sowie totale Helligkeit. Zuerst erkannte ich nichts, mein gesamtes Blickfeld war weiß und stellte sich dann nach und nach ein. Mir klappte die Kinnlade hinunter, sobald mein Blick scharfgestellt war. Überall weit und breit lag Sand, in unregelmäßigen Dünen verteilt, zwischendurch Trümmerteile des ehemaligen Lagers des Rechten Arms.
Obwohl es nun schon Wochen, vielleicht sogar schon Monate her war sah man diesem Ort den großen Kampf an, der hier stattgefunden hatte. Den Minho selbst miterlebt hatte. Als einziger hier.
Nicht weit von uns entfernt war der Beginn einer kleinen Gebirgskette, die ich fasziniert betrachtete.
Die Luft mochte trocken sein, doch endlich begriff ich, was der Ausdruck 'frische Luft' überhaupt bedeutete.
Sie war so rein, so natürlich, es war mir eine Freude zu atmen, selbst wenn meine Kehle dabei staubtrocken wurde, es war mir völlig egal.
Ein Gefühl von Freiheit machte sich in mir breit, selbst wenn ich allein keinen Schritt machen konnte.
Relativ schnell verflog die plötzliche Euphorie aber auch wieder, denn Minho neben mir schien sich schwer zu tun, weiterzugehen.
Er machte Halt und blieb stumm, während er sich an diesem Ort umsah, unregelmäßig blinzelte und einmal hart schluckte.
Tröstend legte ich meine Hand auf seine, die noch immer auf meiner Taille verweilte und streichelte seinen Handrücken sanft mit meinem Daumen.
"Wie wär's wenn ihr beide erst einmal auf den kleinen Berg hinaufsteigt und euch einen Überblick verschafft, während wir hier unten schon nach möglichen Hinweisen suchen?", schlug Chris vor, als er Minhos Gesichtsausdruck sah. "Nein, ich suche mit.", entgegnete er sofort, mit einer Tonlosigkeit in der Stimme, die mir Sorgen bereitete.
Mir war klar, dass diskutieren jetzt keine Option war.
Sein Entschluss war gefasst.
"Willst du mich dann trotzdem kurz hinaufbegleiten? Ich würde gerne auf den Berg."
"Ich lasse dich doch nicht allein dort oben herumsitzen.", kommandierte er erneut, "Du bleibst hier unten bei uns."
"Minho.", tadelte ich mit einem bittenden Nachdruck, "Ich bin gerade das erste Mal in meinem Leben draußen. Überhaupt. Ich kenne das alles bisher nur aus Bildern. Wenn ich dort oben bin, dann sehe ich praktisch die halbe Welt, wenn ich hinuntersehe. Bitte hilf mir hinauf." Nachgebend seufzte er.
"Du bist zu süß, verdammt nochmal.", murmelte er irgendwie wütend, machte sich aber direkt auf den Weg zu dem kleinen Felshügel.
Bis wir oben angekommen waren, was nun wirklich nicht lange gedauert hatte, weil der Berg so klein war, hatten wir nicht miteinander gesprochen.
Langsam liefen wir nach vorn auf dem Vorsprung, bis sich mir ein Ausblick bot, den ich kaum in Worte fassen konnte.
So viel Sand, überall, so viel Fläche. Dünen erstreckten sich über Kilometer weit und die Sonne knallte auf die gesamte Ebene hinab.
Ganz weit entfernt von uns erstreckten sich Gebirge, die gewiss um einiges größer waren als das kleine Hügelchen auf dem wir uns nun befanden.
Der Horizont war himmelblau, keine Wolke war zu sehen und ich konnte mich nicht entsinnen, je zuvor eine solch reine Farbe gesehen zu haben. In diesem Moment spürte ich, dass Minho mich betrachtete, doch als ich ihm mein Gesicht zuwenden wollte, entfloh er meinem Blick und räusperte sich: "Ich setze dich hier ab und helfe dann eine Weile suchen. Ich werde auch regelmäßig nach dir sehen, meld dich einfach, wenn etwas nicht stimmt, in Ordnung?"
"Du musst dort nicht runter. Bleib bei mir. Rede mit mir.", sagte ich auf eine bittende Art und Weise.
Er gab mich frei und ließ mich sanft zu Boden ab, worauf ich mich etwas ungelenkig hinsetzte.
Ungläubig stemmte er seine Hände in die Hüften und sah mich wütend an. "Hör auf damit!", brüllte er, "Wieso glauben plötzlich alle, sie müssten mich mit Samthandschuhen anfassen, hm? Ich komme schon klar, das war bisher immer so. Wieso sollte mir ein Ort, an dem ich meine Freunde das letzte Mal gesehen habe, dermaßen den Boden unter den Füßen wegreißen? Es ist bloß ein verklonkter Ort, wie jeder andere auch, also was soll das Ganze?"
Seufzend wandte ich mich von ihm ab, sah hinaus zu den Gebirgsketten. "Wir sind nicht bescheuert, Minho. Und hier zu sein ist nicht total einfach für dich und das wissen auch alle. Es fällt dir nicht leicht, dort unten nach Hinweisen für den Aufenthaltsort deiner Freunde zu suchen, das kann es gar nicht. Der Ort birgt für dich nichts als Hoffnungslosigkeit und Verlust. Wieso solltest du dich also benehmen, als wäre alles in bester Ordnung, wenn wir doch alle ganz genau wissen, dass es nicht so ist?" "Weil ich eben so bin, verstanden?", platzte es aus ihm heraus, "Ich weiß, dass alle wissen, dass ich hier nicht gern bin. Aber ich will eben auch nicht, dass alle wissen, dass ich mich frage, ob meine Freunde überhaupt irgendwie geplant hatten, mich aus WCKD zu holen. Und dass sich das ziemlich beschissen anfühlt, muss auch nicht jeder wissen."
Geschockt über die Wendung des Gesprächs drehte ich mich wieder zu ihm.
"Das glaubst du? Du glaubst im Ernst, dass deine Freunde dich aufgegeben hätten? Du bist doch verrückt."
Die Knie angewinkelt setzte er sich neben mich und starrte in die Ferne, wie ich zuvor.
"Ich habe etwas ausgelassen, in meiner Erzählung.", miente er wieder etwas ruhiger.
Ich sagte nichts, sondern wartete, bis er soweit war, weiterzusprchen.
"Als wir dort unten in dem verlassenen, crank-verseuchten Einkaufszentrum waren, von dem ich erzählt habe, da musste ich an die ganzen Kinder denken, die wir bei WCKD zurückgelassen haben. Die ganzen Kinder, die zurückgeblieben, ausgeblutet und gestorben sind."
Ich schluckte.
Ich hatte ja gewusst, dass WCKD ihr Blut benötigte.
Das Blut und die Gehirnmuster.
Doch das Wort 'Ausbluten' verlieh der Sache einen komplett neuen Nachdruck.
Einen Nachdruck, der mich schockierte, mir ein schlechtes Gewissen bereitete.
Mein Vater hatte sie alle auf dem Gewissen, sie alle.
Er hatte ihnen hoffnungsbringende Flausen in den Kopf gesetzt, um sie dann zu hintergehen und kaltblütig zu ermorden.
Alles wäre so viel leichter für alle, hätte ich ihm die verdammte Kugel nur in den Kopf gejagt.
Für alle - außer vielleicht für mich selbst.
So gesehen war die Entscheidung, nicht abzudrücken, feige und egoistisch gewesen.
Und nicht nur das.
Im Prinzip hätte ich alle Pläne WCKDs manipulieren können, schließlich sind die Probanden sicher alle genau in dem Quartier gestorben, in dem ich mein gesamtes Leben verbracht hatte. Im Prinzip hätte ich allem ein Ende setzen können.
Ich hätte einfach alles und jeden dort in die Luft jagen sollen.
So wäre zumindest niemand sonst mehr gestorben oder in Gefahr.
Wäre ich bloß nicht so naiv gewesen. Hätte ich bloß früher realisiert, wie falsch die gesmte Lage war.
Minho riss mich aus meinen Gedanken, indem er fortfuhr: "In dem Einkaufszentrum habe ich zu Thomas gesagt, dass ich nicht so enden möchte, wie diese Kinder. Ich habe noch einmal nachgefragt, ob er mich verstanden hätte. Und er sagte ja. Er sagte er hätte verstanden."
Minho blickte mich nicht an, saß dort nur regungslos neben mir.
Vermutlich glaubte er, ich konnte ihm nicht folgen.
Doch das konnte ich.
Sogar sehr gut, zu meiner eigenen Überraschung.
"Es war ein Versprechen.", murmelte ich mehr zu mir selbst als zu ihm, doch er horchte sofort auf und blickte mich mit einer Miene an, die ihn wirken ließ, wie einen kleinen, aufgeschreckten Jungen.
Laut führte ich meine Gedanken aus, erwiderte seinen Blick mit einem verständnisvollen Lächeln.
"Indirekt hat er dir ein Versprechen gegeben. Du hast ihn indirekt ja auch darum gebeten, und er gab es dir. Minho, er hat es dir versprochen. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das keine leeren Worte waren. Weshalb ich mir auch zu 110 Prozent sicher bin, dass Thomas, Newt und der Rest gerade dabei sind, einen gewieften Plan zu entwickeln und sich für den großen Kampf auszurüsten. Sie sind nicht nur deine Freunde. Seit dem Labyrinth sind sie auch dine Familie, deine Brüder. Und Brüder lassen einander nie im Stich, niemals." Minho schnaubte, die Reaktion hatte etwas Verzweifeltes an sich, doch er lächelte schwach.
"Nein, Brüder lassen einander nicht im Stich.", widerholte er wispernd und nickte.
Bis wenige Sekunden später sein Lächeln erlosch und nur noch Entsetzen in seinem Gesicht stand. "Was? Was ist?", fragte ich besorgt. "Und was, wenn sie den Plan schon durchführen? Was, wenn sie irgendwann jetzt bei WCKD ankommen, gegen die Leute deines Vaters kämpfen - die ganz klar in der Überzahl sind - nur um dann herauszufinden, dass ich nicht einaml mehr dort bin? Wenn sie ihre Leben unsonst für mich riskieren. Gerade jetzt."
Mir rutschte das Herz in die Hose. Was, wenn es wirklich so war?
Wenn der Rest des Rechten Arms genau jetzt einen Angriff startete und Minhos Freunde - somit auch wir - die Schlacht verloren?
Nein.
Das konnte schlichtweg nicht sein.
So viel Pech konnten wir gar nicht haben, niemand konnte das.
"Das wird nicht so sein. Das ist so nicht.", kam es von mir, mit brüchiger Stimme.
"Was macht dich da so sicher?", hakte er nach, doch ich hatte keine Antwort darauf.
Deshalb erwiderte ich bloß: "Lass uns hinuntergehen und suchen helfen."
Er nickte heftig, half mir mit seinen kräftigen Armen auf.
Er verstand, was ich damit hatte sagen wollen.
Wir mussten so schnell es nur ging diesen Stützpunkt finden, bevor sich das Horrorszenario von eben bewahrheiten konnte.

Ist WCKD gut? || Minho FF *abgebrochen*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt