So viele Arten

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So viele Arten

Es gibt so viele Arten,

wie ich mir die Zeit vertreibe,

wie ich meinen Kopf betrüge,

ohne Würde, und ihm beichte,

dass ich immer weiter lüge.

Denn wenn ich gerad mein Essen esse,

und mir denke, wie sehr's mir schmeckt,

dann verdränge ich nur den Gedanken:

Scheiße man, ich will hier so sehr weg!

Mich hält hier nichts, nicht einmal du,

dabei sollte es so anders sein,

du bei mir und ich bei dir,

die Mitte vom großen Heiligenschein.

Aber der Trugesschleier ist jetzt weg,

hab ihn ins Gebüsch geschmissen,

auf meiner Hochzeit mit dem Teufel,

mit dem Versprechen, dass ich weg will.

Doch meine Seele, die lass ich hier,

bei dir und meinem Bräutigam,

denn der Ballast wird viel zu viel,

sodass ich's nicht mehr tragen kann.

Also verzeih mir, wenn ich wieder meinen Kopf betrüge,

immer weiter lüge und das ohne jede Würde.

Denn es gibt so viele Arten,

wie ich mir die Zeit vertreibe,

und dabei gar nicht merke,

dass ich quälend lahm im Treibsand treibe,

denn die Zeit, die kommt nicht wieder

und genauso wenig Du.

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