Prolog – Die Nacht vor der Schlacht
Harry betrat den Raum der Wünsche. Er spürte, dass der finale Kampf näher rückte. Sie waren nicht umsonst nach Hogwarts zurückgekehrt. Harry seufzte. Dieser Ort, dieses Schloss war einst sein Zuhause gewesen, doch bald würde er damit viele düstere Erinnerungen verknüpfen. Beim Abendessen hatte er viele Freunde und Feinde wiedergesehen. Auch Draco Malfoy. Er hatte seinen Blick bemerkt, der an ihm gehaftet hatte und der Held hatte wie ein Mädchen weggesehen! Verdammt, Malfoy war ein Todesser. Nicht gerade die beste Gesellschaft und vor allem kein guter Umstand, um eine Freundschaft zu beginnen. Wenn Draco beim dunklen Lord gesungen hatte, dann wusste Voldemort nun sicher schon, dass sie zurückgekehrt waren und es würde sich nur um Stunden handeln. Dennoch waren es diese seltsamen Gefühle, die ihn dazu zwangen in den Raum der Wünsche zu gehen, anstatt die letzten Momente vor der Schlacht mit seinen Freunden zu verbringen. Als er Draco gesehen hatte, war ihm klar geworden, wie sehr er ihre Raufereien vermisst hatte. Ebenso die Tatsache, dass er sie nicht verraten hatte und sein seltsamer Ausdruck in den grauen Augen. Harry gab es ungern zu, aber ihn und Malfoy verband mehr als eine Feindschaft. Nie würde Harry es jemanden sagen, vermutlich würden sie ihn ohnehin für bekloppt halten, aber er konnte sich vorstellen, dass sie irgendwann Freunde sein könnten. Vielleicht sogar mehr.
Er vernahm, wie sich die Tür öffnete und blickte sich um. Tatsächlich schritt Malfoy mit hochgezogener Augenbraue auf ihn zu und musterte ihn.
»Potter.« Harry schluckte. In Malfoys Stimme fehlte die Kälte und Verachtung, die er gewohnt war, wenn er seinen Namen aussprach.
»Malfoy«, antwortete er neutral, auch wenn sein Herz stärker als beabsichtig klopfte.
»Was suchst du hier?«, fragte Draco und ließ sich ohne zu fragen und ganz untypisch für den Slytherin neben Harry auf der Couch nieder.
»Das selbe könnte ich dich fragen«, entgegnete Harry und er bemerkte, wie Draco schluckte. Eine kurze Pause entstand, in der sie sich gegenseitig musterten.
»Der dunkle Lord will in den Morgenstunden angreifen«, teilte Draco ihm mit und Harry nickte. Das Ganze stimmte ziemlich mit seiner Vision überein.
»Einer von uns wird vielleicht im Morgengrauen sein Leben lassen«, murmelte Harry und nun war es an Draco zu nicken.
»Einer von uns wird sicher sein Leben lassen«, fügte Draco hinzu und Harry nickte erneut. Dann rückte er näher zu Draco. Es würde die letzte Gelegenheit sein es auszutesten. Seine Reaktion zu beurteilen. Und diesen Schritt zu gehen.
»Ich hab es dir nie gesagt, aber ich wäre gerne mit dir befreundet gewesen«, flüsterte Harry und senkte seinen Blick. Er vernahm aus dem Augenwinkel eine Bewegung und spürte kurz darauf Dracos Finger an seinem Kinn, die sein Gesicht sachte anhoben und den Grünäugen zwangen direkt in Dracos blaugraue Augen zu blicken. Wieder lag dieser seltsame Glanz von vorhin in ihnen.
»Ich weiß, Harry. Ich beobachte dich schon eine ganze Weile.«
Ein wohliges Kribbeln durchzog Harrys Körper. Er konnte nicht sagen ob es daran lag, dass Draco ihn gerade das erste Mal beim Vornamen genannt hatte oder ob es die Tatsache war, dass Draco ihn so leicht durchschauen konnte.
»Ich weiß auch, dass du und ich niemals eine Chance auf eine Freundschaft oder gar eine Beziehung haben werden. Stell dir allein die Schlagzeilen vor: Der-Junge-der-lebt liebt Todesser Draco Malfoy. Das wäre für die Leute fast so schlimm, als hättest du eine Beziehung mit dem dunklen Lord. Immerhin bin ich dein Feind.« Ein trauriges Lächeln hatte sich auf Dracos Lippen gesetzt und er ließ von Harrys Kinn ab.
»Was wenn wir es darauf ankommen lassen?«, fragte Harry vorsichtig und Dracos Lächeln schien sich zu einem Echten zu verwandeln.
»Wir haben eine Nacht, Potter. Egal was passiert. Wir werden morgen auf dem Schlachtfeld an verschiedenen Fronten kämpfen. Willst du wirklich riskieren, dass du schwach wirst wenn du mich töten solltest?«, fragte Draco und man konnte den Ernst in seiner Stimme kaum überhören. Harry wusste, dass es ein Risiko war und Draco recht hatte, aber dennoch ...
Seine Finger fanden den Nacken des Blonden und bevor der junge Malfoyerbe reagieren konnte, hatte Harry sich schon auf seinen Schoß geschwungen und seine Lippen auf die von Draco gelegt. Dieser benötigte einen Moment um zu realisieren, was um ihn geschah, dann erwiderte er den Kuss und musste sich zusammenreißen, um nicht aufzustöhnen. Bei Salazar, war das fantastisch! Er hatte sich Jahre lang danach gesehnt Harry zu küssen und nun saß dieser auf ihm, während sie wild miteinander knutschten. Das war mehr, als er je erwartet hatte. Harry schien es da ähnlich zu gehen, denn er keuchte genussvoll in den Kuss als Dracos Hände seinen Rücken berührten, während die eine unter sein Shirt wanderte und die andere an seinem Hintern zugange war.
Harry stützte sich an der Couch ab und beugte sich nach vorn, sodass Dracos Hände über seinen Oberkörper gleiten konnten und seine Lippen bahnten sich den Weg zu seinem Hals. Ein Stöhnen verließ Harrys Lippen, als Draco an seiner Halsbeuge zu saugen begann und ihn als sein eigen makierte. Er spürte wie seine Erregung wuchs und sich an der von Draco unter ihm rieb. Alles was ihn störte war der nervige Stoff zwischen ihnen. Draco schien seine Gedanken zu lesen, denn er zog ihm kurzerhand das T-Shirt über den Kopf um mehr Spielfläche zu gewinnen. Derweil glitt seine rechte Hand in Harrys Jeans und strich über Harrys Erregung, was den Dunkelhaarigen aufwimmern ließ.
»Verdammt, Draco!«, keuchte er als Malfoy ihn erneut berührte. Ein dreckiges Grinsen umspielte die Lippen des Blonden.
»Was willst du, Harry?«, fragte er und seine Stimme klang rau und unheimlich sexy.
»Bitte schlaf mit mir, Draco«, bettelte Harry und wenn es physikalisch möglich gewesen wäre hätte Harry geschworen, dass Dracos Mundwinkel noch breiter wurden.
»Wie bitte? Ich glaube ich habe dich nicht richtig verstanden. Komm, sag es nochmal für mich, Harry.« Er hatte die Jeans geöffnet und Harrys Männlichkeit bereits komplett in seiner Hand. Seine Hand strich einmal mit leichtem Druck über Harrys Glied und dieser stöhnte.
»Fick mich, Malfoy«, keuchte er und Draco küsste seinen Hals, eher an seinem Ohr knabberte und ein: »Es ist so sexy, wenn du meinen Namen stöhnst« in dieses hauchte. Mit diesen Worten wandte er sich geschickt unter Harry und positionierte diesen unter sich, während ihre Lippens sich erneut zu einem feurigen Kuss trafen.
~
Draco erhob sich beinahe lautlos als der Morgen nahte. Harry war in seinen Armen eingeschlafen und obwohl es das schönste Gefühl der Welt für ihn gewesen war wusste er, dass es keinen Sinn hatte. Einer von ihnen würde heute sterben. Sie waren Feinde.
Aber mit Feinden, teilt man nicht sein Bett, ermahnte ihn eine Stimme in seinem Kopf und er schüttelte diesen, während er nach seiner Jeans und seinem Hemd suchte.
Dann warf er einen letzten Blick zu Harry, der friedlich schlief.
»Viel Glück, Harry«, flüsterte er und verließ den Raum der Wünsche. Sie würden sich erst auf dem Schlachtfeld wiedersehen.
Harry, der die Szene im Stillen beobachtet hatte, blickte dem jungen Malfoy nach. Die Art, wie er ihm viel Glück gewünscht hatte war so endgültig gewesen. Beinahe wie ein Abschied. Das war der Moment in dem sich Harry schwor, dass keiner von ihnen heute sterben würde.
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AN: Alle guten Dinge sind Zwei. Nachdem ich die Fanfic abgeborchen habe, konnte ich nicht anders als sie jetzt wo mich das Fieber gepackt hat noch einmal zu überbeiten und fortzusetzen. Vielleicht finden sich ja die ein oder anderen Leser =)
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Memories of the past
FanfictionEine gemeinsame Nacht vor dem letzten Kampf zwischen Licht und Schatten kann alles verändern. Nach dem Kampf gegen den Dunklen Lord verlaufen sich die Spuren von Draco und Harry im Sand und beide beginnen ihren eigenen Weg zu gehen, sich stets bewus...