"Ayla", dröhnte es durch das ganze Haus. "Zeit zum aufstehen". Ayla lag im Bett und drehte sich um. "Nur noch fünf..." bevor Ayla zu ende reden konnte, knallte ihre Mutter die Zimmertür auf und rief: "Happy Birthday"! "Ich habe keine Lust", erklärte Ayla und schon wurde sie schon wieder von ihrer Mutter unterbrochen "Dein Vater wartet schon in der Küche. Jetzt steh schon auf". "Ich komme ja schon", entgegnete Ayla. Langsam stand Ayla auf. Sie merkte sofort, wie wackelig sie auf den Beinen ist. Sie hatte heute sehr schlecht geschlafen. Langsam lief sie durch die Wohnung. Sie musste sich manchmal abstützen, damit sie nicht auch noch hinfällt. Eigentlich war die Küche nur ein paar Schritte entfernt, diese kommen ihr allerdings wie eine Wanderung vor. Als sie endlich ankam, stellte sie voller empören fest, dass die ganze Küche mit bunten Luftballons geschmückt ist. "Meine Güte, ich bin doch keine fünf mehr", brüllte Ayla und läuft rot an. "Beruhige dich, wir meinen es doch nur gut", erklärte ihre Mutter. "Jetzt setz dich erstmal hin". "Na gut", zischte Ayla, "aber lasst das in Zukunft bleiben. Ich bin siebzehn geworden". Ayla setzte sich auf ihren Platz und nahm sich die Erdbeermarmelade vom Tisch. "Frühstückzeit", rief sie fröhlich und verputzte ein Marmeladebrot nach dem anderen. Nach einer halben Stunde und 10 Marmeladenbroten, war sie dann endlich satt. "Sag mal", fragte ihre Mutter, "wieso hast du den schon wieder niemanden zu deinem Geburtstag eingeladen? Es ist doch jetzt schon 10 Jahre her". "Das ist doch wohl meine Sache", fauchte Ayla. "Außerdem habe ich sogar welche eingeladen". "Und wieso erfahren wir davon erst jetzt", fragte Ayla's Vater. "Naja", antwortete Ayla leise, "ich denke nicht, dass sie auch wirklich kommen". "Also", meinte ihr Vater, "mit anderen Worten: Sie haben nicht hundertprozentig zugesagt"? "Korrekt", entgegnete Ayla leise. Währenddessen war Nima mit Malina im Stadtpark spazieren. "Uff, stöhnte Malina, irgendwie ne düstere Aura hier". "Och Mali, antwortete Nima, hör doch einmal auf mit diesem Aura Mist". "Aber wenn es doch so ist", zischte Malina. "Astrin findet mein geplapper darüber immer sehr interessant". "Ich will jetzt nicht streiten", antwortete Nima. Eine sanfte Windbrise streifte über die Wiese. "Komisch, obwohl es schon morgen ist, sieht man den Mond noch", flüsterte Nima. "Ja, das ist oft so", kicherte Malina. "Ich verstehe aber auch nicht warum. Ist wahrscheinlich wieder sowas mit Physik. Astrin weiß bestimmt ne Antwort". Nima versuchte ganz genervt, den Kopf frei zu kriegen und Malina's schwärmen von Astrin einfach zu ignorieren. Sie sah zum Mond und macht die Augen zu, als ihr plötzlich etwas einfiel. "Verdammt nochmal, Ayla"! "Hä, entgegnete Malina, was ist mit ihr"? "Sie hat doch Geburtstag", schrie Nima aus vollem Hals. "Und wir sind eingeladen"! Malina ging ein Licht auf. "Ach richtig, da war doch was. Aber wir haben doch erst neun Uhr. Eingeladen sind wir für zehn. Das schaffen wir doch locker noch rechtzeitig". "Das schon", stöhnte Nima, "aber wir haben doch gar kein Geschenk". "Stimmt, murmelte Malina, und Astrin ist ja auch noch eingeladen. Ich könnte ihn doch anrufen. Er wohnt doch gleich um die Ecke". "Gute Idee Mali", antwortete Nima, "ich denke währenddessen darüber nach, was wir ihr schenken könnten". Nima fing an zu grübeln. Wie soll man für jemanden ein Geschenk aussuchen, den man kaum kennt? Normalerweise hatte sie nie ein Problem damit, etwas passendes für jemanden zu finden, hat sie Malina doch damals mit Astrin zusammengebracht. Ayla ist ihr jedoch schon immer ein Rätsel gewesen. Kurz hörte Nima dem Telefonat zwischen Malina und Astrin zu. Alles was sie gehört hat war "Nein, ich Liebe dich mehr". Nima verdrehte die Augen und dachte weiter nach, aber es will ihr einfach nichts einfallen. Vielleicht ein T-Shirt? Alle Mädchen lieben doch Klamotten, oder etwa nicht"? Nima schüttelte den Kopf. Nein. Ayla ist nicht wie andere Mädchen. Es muss also etwas besonderes her. Etwas besonderes für eine besondere Person. Wieder hörte Nima dem Telefonat zu. "Nein, du legst zuerst auf". "Hey", zischte Malina, als Nima ihr dass Handy aus der Hand nahm und einfach auflegte. "Mali", meckerte Nima, "du bist doch keine sieben mehr". "Ja", nuschelte Malina, aber..". "Nix aber, knurrte Nima. Kommt Astrin jetzt oder nicht"? "Er sagte er ist in fünf Minuten da", antwortete Malina fröhlich. Fünf Minuten später kam er auch schon angerannt. Malina drehte völlig durch und rief: "Da ist ja mein Sternchen", als er mit rotem Kopf und völlig aus der Puste ankam. "Hast ja ziemlich lange gebraucht", murmelte Malina. "Tut mir leid Schatz ", keuchte Astrin. Wieder verdreht Nima die Augen. "Also, Nima", fragte Astrin neugierig, "wie stellen wir es an"? "Okay", rief Nima mit entschlossenem Blick, "wir schenken ihr.... einen Stein". Alle waren still. Nach zehn Sekunden unterbrach Malina Stille. "Ein Stein? Im Ernst jetzt? Wieso nicht gleich ein Stock? Oh, oder noch besser: Ein Blatt Papier". "Aber Mali", kicherte Nima, "ich meine doch keinen gewöhnlichen Stein. Es gibt doch sehr hübsche Steine". "Ja", murmelte Astrin, "die sind nur leider viel zu teuer". "Nicht unbedingt", meinte Nima entschlossen. "Wieviel Geld haben wir den, wenn wir zusammenlegen"? Die Freunde setzten sich auf einer nahe gelegenen Parkbank und zählen zusammen. "Dreiundzwanzig Euro und zwölf Cent", meinte Astrin und überlegte. "Glaubt ihr das reicht für einen schönen Stein"? "Na hoffentlich", antwortete Nima. "Okay Nima", murmelte Malina, "aber eine Frage habe ich dann doch noch. Wieso ausgerechnet ein Stein"? "Ist doch glasklar", antwortete Nima, "ein Stein ist ein außergewöhnliches Geschenk. Damit rechnet doch niemand". Astrin kicherte. "Das stimmt zwar, aber wo finden wir einen solchen Stein"? ,Ich habe bei der Gerwigstraße einen Laden gesehen, der solche Steine verkauft, antwortete Nima. "Dort könnten wir doch nach einem Ausschau halten". Die Freunde gehen zur Gerwigstraße und finden den Laden sofort. Malina kicherte. "Unglaublich. Wie kann sich so ein Laden halten?", flüsterte sie. Sie traten ein und bemerkten, dass der Ladenbesitzer nicht da ist. So viel die Freunde auch suchten. Einen hübschen Stein, mit einem guten Preis, fanden sie nicht. "Ach Verdammt", kreischte Malina, "die sind doch alle viel zu teuer". Nima erkannte ganz oben auf einem der vielen Regale ein leichtes glitzern. Wegen ihrer geringen Körpergröße, stellte sie sich auf einem Hocker, um zu erkennen um was es sich handelt. Es war ein weißer glitzernder Stein. Etwa so groß wie ein Flummi und umhüllt von einer kleinen,durchsichtigen, rechteckigen Verpackung. Sie suchte eine Beschreibung und entdeckte dabei das Preisschild. 23,12€. "Unglaublich", flüsterte Nima zu sich selbst und fing an, den Stein genauer zu betrachten. "Nima"? Nima erschrack und fiel fast vom Hocker. "Erschrecke mich nicht so, Mali". "Entschuldige", kichert Malina. "Da habe ich dich ja fast vom Hocker gehauen. Hast du was interessantes gefunden"? "Ja", antwortete Nima. Sie nahm den Stein mitsamt Verpackung, sprang vom Hocker und zeigte ihn Malina. "Wooow", rief Malina begeistert. "Warum hast du mich nicht gerufen, ich hätte den Stein für dich da runter geholt, dann hättest du den Hocker nicht..." "Sehr witzig", knurrte Nima. "Oke, entschuldige. Ich habe vergessen wie sensibel du bei sowas bist. Wie teuer ist der Stein den?" "Genau Dreiundzwanzig Euro und zwölf Cent", antwortete Nima, immer noch mürrisch. Malina lachte. "Was für ein Zufall! Aber... wie sollen wir den bezahlen? Der Verkäufer ist doch nicht da". Nima grübelte. "Hey Leute". Astrin stieß zu den beiden hinzu. "Auf dem Tisch da vorne liegt ein leeres Notizbuch. Wir können den Verkäufer ja eine Nachricht darauf schreiben und unser Geld daneben legen". "Super Idee, Sternchen", jubelte Malina. Gemeinsam legten die Freunde das Geld auf den Tisch und hinterließen eine Nachricht.
Lieber Steine Mann,
Wir sind auf den Geburtstag unserer Freundin Ayla eingeladen und wollten ihr einen Stein schenken. Diesen weißen glitzernden. Wir hoffen sie sind nicht böse. Das Geld haben wir ja auf den Tisch gelegt.geschrieben: Nima, Astrin und Malina.
"Okay Leute",rief Nima. "Wir haben nur noch fünf Minuten. Lauft"!
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Lunaris
FantasyAyla Bellamy ist jedem ein Rätsel. Die 17 jährige wirkt "gruselig" auf ihre Mitmenschen und hat deswegen nicht viele Freunde. Nur ihre Mitschüler Nima, Malina und Astrin bezeichnet sie als "Kollegen". Durch unerwartete Ereignisse, entdecken alle neu...