Die Zugfahrt

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Sobald der Zug Fahrt aufgenommen hatte verfielen Fred und George in ihr übliches Geschwatze und ich lehnte mich zurück gegen die Polsterung und schloss kurz die Augen.
In mir kribbelte es aufgeregt. Es ging wieder ins Schloss. Es ging wieder nach Hogwarts. Das war ein warmes, wohliges Gefühl.
Meine Gedanken schweiften um den gemütlichen Griffyndor Gemeinschaftsraum und die große Halle. Das leckere Essen und selbst die stickigen Klassenzimmer vermisste ich.
"Hey, sagmal pennst du schon?", Fred tippte an meine Stirn und ich verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
"Das ist auf so engen Raum mit euch zwei Labertaschen ja wohl kaum möglich", stichelte ich und Fred grinste nur.
"Jetzt kannste schlafen, ich verschwinde mal eben ins Abteil von Katie und Alicia... Muss was besprechen!", George stand auf, schob die Abteiltür auf und war verschwunden.
"Der steht total auf Katie, das sieht man jawohl auf den ersten Blick!", sagte Ginny spöttisch.
"Ich glaube eher, dass er Alicia im Visier hat", sagte ich.
"Habt ihr gehört, dass wir dieses Jahr einen Auroren als Lehrer in Verteidigung gegen die dunklen Künste bekommen sollen?", Fred wechselte das Thema.
"Uh. Wen denn?", Ginny sah ihn begeistert an.
"Ich hab keinen Schimmer aber Dad hat letztens sowas angedeutet", er zuckte mit den Achseln.

Ich hatte mich inzwischen wieder zurück gelehnt und war in Gedanken wieder auf dem Schlossgelände.
Fred neben mir sprach immer wieder aufgeregt über sein anlaufendes Geschäft mit Scherzartikeln und mögliche Zauber für neue Ware.
Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter, griff nach den Lakritzzauberstäben und begann gemächlich einen zu verspeisen.

Ich wurde durch einen elektrischen Schlag in meiner Stirn aus dem Schlaf gerissen.
Ich zuckte zusammen und riss die Augen auf.
Zuerst verstand ich die Perspektive nicht doch langsam merkte ich, dass ich längs auf den Sitzen des Abteils lag, den Kopf inmitten eines (beträchtlich geschrumpften) Bergs aus Süßigkeiten und gegen Freds Oberschenkel gedrückt.
Meine Körper war zusammen gerollt wie ein Hund.
Außer uns war niemand mehr im Abteil.
"Guten Morgen!", Fred sah grinsend auf mich herab.
"Wo sind Ginny und Neville?", fragte ich und deutete auf die leeren Sitze vor uns.
"Och, die sind irgendwo hingegangen.."
Ich setzte mich auf und blinzelte. Große Regentropfen prasselten gegen die Fensterscheibe und rannen das Glas hinab.
"Wie viel Uhr ist es?", Ich strich mir eine dunkle Locke hinters Ohr und runzelte die Stirn.
"Halb 3", Fred warf einen Blick auf seine abgetragene Armbanduhr.
Ich stöhnte. Noch soviel langweilige Zugfahrt lag vor uns. Nach einigen Sekunden ließ mein Bauch ein lauten Rumoren und Grummeln vernehmen.
Fred lachte. "Nimm!", er streckte mir zwei Schokofrösche entgegen.
Ich lächelte, nahm sie und aß sie hastig auf.
Fred beobachtete mich dabei und ich lief rot an als er kicherte."Du bist ja hungrig!",
"Jaah..!", sagte ich nur und lehnte mich dann wieder zurück. "Bist du müde?", plötzlich war seine Stimme seltsam sanft.
"Ja noch ein Bisschen", gab ich zu und gähnte. Dann lehnte ich mich gegen seine Schulter und schloss die Augen.
Ich verkniff mir ein Lächeln, als Fred vorsichtig den Arm um mich legte und etwas prickelte an der Stelle, an der er mich berührte.

Liebe Auf Umwegen - Harry Potter FF/ Fred Und George WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt