2019
Es ist 11:43. Am Rande von einem Township in Kapstadt brennt die Sonne auf die Blechhütten. Eine lange Schlange von Menschen geht aus dem stinkenden Armenviertel heraus in die flimmernde Hitze von Südafrika. Es stehen vor allem Frauen in der Schlange des Elends, sie haben ihre kleinen Kinder mit bunten und dreckigen Tüchern auf den Rücken gebunden. Eins der Mädchen versucht im Schatten eines verdorrten Busches ein kleines Plätzchen zu finden, um nicht ganz der Sonne ausgeliefert zu sein.
Warum stehen hier die ganzen Menschen?
In der Ferne erkennt man nur metallenes Etwas in der flimmernden Hitze. Es ist eine Anlage, mit hunderten von Rohren. Eingezäunt wie ein Gefängnis, mit meterhohen Stacheldrahtzäunen und ein dutzend alter rostigen Toren. Eines davon steht offen, bewacht von Soldaten in tarnfärbenen Uniformen und mit MG's gewaffnet. Sie muster jeden, der mageren Menschen aus der Schlange, bevor sie ihn herein lassen.
Durch ein Tor mit einem blauen und verkratzten Logo.Im Gelände ist kein Gefängnis sondern eine Art Industrieanlage.
Die Frauen werden von den Soldaten unsanft ein Stück über das Gelände gescheucht. Unter einem großen weißen Sonnenschirm. Sitzt ein hellheutiger Typ, seine Arme sind mit roten Flecken überzogen, an welchen sich die Haut langsam abschält. Er verträgt eindeutig die Sonne nicht, da hilft auch kein weißer Hut der den Kopf schützt soll. Sein Gesichtsausdruck ist so nichts sagen, als wenn man gegen eine Betonwand schauen würde. Er brüllt: „Der Nächste looos". Die Soldaten stoßen eine Mutter mit ihrem Kind zu ihm. Direkt vor seinen Klappstuhl. „Geben sie mir Wasser, nur ein wenig BITTE, ich brauch es für mein Kind, es verdurstet", fleht die Frau. Der Mann wirft kurz einen flüchtigen Blick auf das Kind, welches ganz dünne Arme hat und den charakteristischen Bauche, den bekommt wenn man stark unterernährt ist. „Was zahlen sie?", sagte der Mann ohne Emotionen zu zeigen. Die Slambewohnerin: „Ich habe kein Geld, ich könnte arbeiten, aber geben sie mir Wasser". „Bezahl mit deinem Körper, verkauf deine Niere die brauchst du eh nicht", er Kratzt sich an seinem Sonnenbrand. „Du würdest dafür 140 Flaschen bekommen, dahinten kannst du bezahlen!". Die Soldaten packen die hilflose Frau, ohne ihre Entscheidung abzuwarten und schleifen sie zu einem Raum, wo schon das Blut unter der Türe heraus floss. Es sickert in den sandigen Boden und färbt ihn blutrot. Die Mutter wirft noch einen liebevollen Blick zu ihrem verängstigen Kind, bevor sie hinter einer quietschenden Stahltüre schreiend verschwindet. Ein stämmiger Soldat geht zu einem Anhänger nimmt eine Flasche herunter, gibt sie dem abgemagertem Kind und zerrt die nächste Frau herbei. Doch sie lässt die Flasche fallen und fängt bitterlich an zu weinen. Auf der Flasche am Boden steht auf dem Etikett. PURE LIFE, reines Leben...
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Greyfly - False system
Science FictionDie Welt steht am Rande des Kollaps. Das System, welches die Welt regiert, führt sie unaufhaltsam in die Selbstzerstörung. Das einzige Gesetz was es noch gibt, Gier regiert die Welt. Lebenswichte Ressourcen werden knapp, doch die kleine Elite von Mu...