Kapitel 3

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Langsam richtete sie sich auf, nahm wie hypnotisiert das Messer, welches neben ihr auf dem Nachttisch lag und silbrig in dem aufflackernden Licht der lampe aufblitzte in die Hand und lief los.Sie drückte die Klinke der Tür runter und diese ging knarrzend auf.Sie trat über die Türschwelle und in den winzigen Flur.Barfuss, mit dem weiß-milchigem Licht des Mondes, der durch eine undichte, schon seit längerem kaputte Stelle im Dach schien, sah sie aus wie ein herumwandelnder Geist auf der Suche nach etwas,das es schon schon lange nicht mehr gab oder möglicherweise nie gegeben hatte . Sie war nicht nervös oder aufgeregt, das einzige, was sie verspürte war reine Vorfreude und Lust.Und obwohl dies nicht der Fall war, war ihr,als zittere ihr gesamter Körper vor Erregung. Sie wollte es endlich vollenden, wollte dieses Haus für immer verlassen und sie würde nie, niemals wieder zurückkehren.So fühlte sie sich innerlich, doch äußerlich, sah man es ihr nicht an. Äußerlich wirkte es, als hätte sie ein Gesicht aus Stein gemeisselt, unfähig Emotionen zu zeigen, nur wenn andere leideten ,dann konnte man gelegentlich den leichten Anflug eines Lächelns sehen oder wie in diesem Bezug, ein Lächeln, entstanden aus purer und von eiskaltem Herze kommender Glückseligkeit.Sie öffnete die Tür zum Schlafzimmer ihrer Eltern, oder besser gesagt,zu den Menschen, die sich so nannten, waren sie doch nicht anders als alle anderen auf der Welt auch, sie hatten rein gar nichts besonderes und dann konnte es sich logischerweise bei ihnen nicht um ihre Eltern handeln, denn sie war ja schließlich etwas besonderes. Eben auf ihre ganz eigene Art und Weise.Auf eine Weise, die andere nun mal nicht verstanden oder davor Angst hatten, obwohl sie das nicht störte,.Im Gegenteil, sie mochte es, wenn andere sich vor ihr fürchteten. Als sie das Zimmer betrat, schliefen beide tief und fest. Normalerweise schreckten sie bei jedem Schrei des kopflosen Vogels hoch und brauchten ewig, um wieder einzuschlafen, manchmal sogar so lange, das sie kaum das sie ins Land der Träume entschwinden konnten, sofort wieder von dem erneutem Geschrei gleich wieder hinausgerissen wurden,aber in dieser besonderen Nacht war dies nicht so, als wüssten sie, das sie das, was auf sie zukam nicht in wachem Zustand erleben sollten. Schade eigentlich, dachte sie, so wäre es viel spannender und befriedigender geworden.Sie hätte das Zimmer betreten, ihre Eltern hätten mit offenen Augen und übermüdetem Gesichtsausdruck im Bett gelegen und wenn sie sie dann gesehen hätten,hätten sich ihre Augen vor Schreck geweitet.Dann hätten sie das Messer entdeckt, welches im Licht ihrer noch funktionierenden Nachttisch lampe gut erkennbar gewesen wäre.Sie hätten verzweifelt und entsetzt aufgeschrien, aber es hätte ihnen nicht mehr geholfen, nichts hätte ihnen mehr helfen können. So hätte es laufen können, hätten sie sich nicht mehr im Land der Träume befunden, aber man konnte eben nicht alles haben. Die Sache, die gleich passieren würde, an sich war schon befriedigend genug.Sie trat näher an das Bett heran, das Messer mit der Hand fest umschlungen.Diese zitterte leicht, als ob das Messer es nicht erwarten könnte,in den Körper der Eltern gestoßen zu werden und tief in ihn einzudringen, sich hineinzubohren um ihre Seelen zu zerstören und zu manipulieren und ihrem Leben endlich ein Ende zu setzen.Sie schaltete die Nachttisch Lampe ein.Sie schliefen scheinbar seelig, obwohl dieser Ausdruck eigentlich unpassend war, war ihnen doch jegliche Seeligkeit seit der Geburt dieses Teufels verwehrt.Als sie mit ihren Knien sacht an das Bett stieß, blieb sie wie angewurzelt stehen.Sie betrachtete ihre Eltern noch ein letzes Mal genau, wobei ihr auffiel, das sie, falls sie vorher jemand gefragt hätte, , nicht einmal hätte sagen können, welche Haarfarbe ihre Eltern hatten . Doch jetzt musterte sie sie gründlich, prägte sich ihre Gesichter genau ein, denn wer weiß, vielleicht begegnete man sich ja mal wieder, im Himmel zum Beispiel und wenn nicht dort, dann in einer unbekannten Sphäre, wo nur Seelen Geschundene oder welche, deren Seelen so dunkel wie eine sternlose Nacht waren, hinkamen.Sie wand den Blick ab.Sie hörte ein Wispern, genau hinter sich.Langsam drehte sie sich um, doch da war niemand, zumindestens niemand den das Auge eines normal Sterblichen erkennen konnte, doch sie, sie sah ihn."Vater? "hauchte sie und streckte ihren Arm aus,welchen sie aber auf halbem Wege wieder fallen ließ.Das Wispern wurde immer lauter,sie verzog verbittert ihr Gesicht."Ja mein Gebieter!"Hektisch ließ sie sich auf die Knie fallen und senkte ihren Blick zu Boden.So verharrte sie ein paar Sekunden bis sie den Kopf plötzlich apprupt hochriss."Bitte, Bitte, gebt mir noch eine letzte Chance!"brüllte sie verzweifelt. Ihr gesamter Körper fing an zu zucken, sie riss ihre Augen weit auf und schrie.Der Schrei war laut und durchdringend, doch vor allem klang er flehend.Auf einmal war es wieder still.Sie setzte sich auf, als wàre nichs passiert.Sie stand auf,hob das Messer vom Boden auf, drehte sich um und ging genau auf ihre Eltern zu.Sie schliefen imer noch tief und fest, was bei dem Lärm ein Wunder war, doch das würde nicht das einzige Wunder bleiben, welches sich in dieser Nacht zutragen würde, sie wusste nur noch nichts davon.Sie beugte sich über ihre Eltern, ihr Gesicht sah ausdruckslos und unbeteiligt aus."Töte sie"raunte ihr jemand direkt hinter ihr ins Ohr.Sie hob das Messer, holte weit aus und. .."AHHHHH!"Ein schmerzerfüllter Schrei erfüllte den Raum.Blut rann das Messer hinunter, floss in Strömen auf die Decke, tropfte vom Bett herunter auf den Boden.Sie zog das Messer aus der Brust ihrer Mutter nur um es gleich darauf ihrem Vater in die Brust zu stoßen.Ein erneuter Schrei.Das gesamte Bett war getränkt in Blut.Sie stand auf.Die Augenlider ihrer Mutter zuckten noch ein letztes .Mal, dann rührte sie sich nicht mehr.Sie sah ihren Vater an,in dessen Brust das Messer immerzu noch steckte.Sie würde es dort auch stecken lassen.Sie sah ihre Hände an.Sie waren voller Blut.Dunkelrotes Blut,welches der Beweis dafür war, das sie die Aufgabe ihres Herrn recht erledigt hatte.Sie führte die eine Hand zum Finger, steckte ihren Zeigefinger in den Mund und leckte das daran klebende Blut ab.Ein erfüllendes Gefühl überkam sie und zauberte ihr ein Lächeln ins Gesicht.Sie richtete sich auf und warf einen allerletzten Blick auf ihre Eltern, auf das blutrote Laken, die Decke, auf das Messer, welches für immer im Kòrper ihres Vaters verharren würde, dann wirbelte sie herum und stürmte aus dem Zimmer, aus der Hütte und erst als sie die Tür hinter sich zuwarf und die kühle Luft in ihre Nase drang, blieb sie stehen und sog sie gierig ein.Der erste Teil des auszuführenden Befehls ihres Gebieters war erledigt, jetzt began Teil zwei, nämlich das Zerstören und Manipulieren dreier leicht verwundbarer Seelen.

Die Sterntaler-was damals wirklich passiert istWo Geschichten leben. Entdecke jetzt