Hassliebe

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Mein Blick verschwamm als ich in den Raum hinein trat. Ich konnte förmlich spüren, wie sich die Tränen in meinen Augen sammelten. Ich sah auf ihn hinunter.
Dort lag er.
In seinem eigenen Blut.
Es kam aus den Schusswunden in Arm und Bein.
Außerdem spuckte er Welches aus, da ihm ein Messer in den Bauch gerammt wurde.
Ich wusste zwar, dass wir ihn umbringen mussten, aber nachdem er mir sagte, wieso er es tun musste, konnte ich sein Handeln nachvollziehen.
Er hatte nunmal seine Bewegründe.

Ich merkte gar nicht, wie ich langsam auf ihn zugeschritten war. Seine leblose Leiche lag in Rückenlage vor mir. Es schien so, als sei er mehreren qualvollen Toden erlitten.

Bei ihm angekommen, ging ich in die Hocke. Dabei zog sich alles in mir zusammen.
Doch noch bevor ich ganz unten angekommen war, wurde ich an meinen Armen wieder hochgezogen. Doch davon spürte ich nicht viel, da mein Blick auf seine Augen geheftet war. Sie strahlten vor seinem Tod eine gewisse Lebensfreude aus, doch es lag auch immer ein Funken Trauer in ihnen.

Als ich jedoch merkte, wer mich dort in seine Arme zog, stockte mir der Atem. Noch bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte, stieß ich ihn von mir. Das konnte er doch nicht ernst meinen. Mich erst dazu bringen, unseren "Auftrag" besser kennen zu lernen, damit er ihn besser umbringen konnte.

Er kam einen Schritt auf mich zu, doch ich machte automatisch einen zurück. Ich würde ihm nie wieder in die Augen schauen können.
Er hatte bei mir mehrere Chancen bekommen, doch nie hatte er eine richtig genutzt. Jetzt würde er keine mehr bekommen.

Ich würde zu unserem Boss gehen und anmerken, dass ich ausstieg. Das schlechte daran war, dass ich mit meinem Komplizen noch wieder zurück musste. Ich ließ meinen Kopf vor Erschöpfung fallen und ließ meinen Tränen freien Lauf.
Ich merkte nur noch, wie ich in den Arm genommen wurde und man mir durch die Haare strich.

Klein, aber fein :))

Szenen aus meinem KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt