Neue Ordnung in 221b

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Hallihallo! Ich habe mich entschlossen einfach mal zu updaten und rausschauen was so zurück kommt.. Viel Spaß!

Als ich mit vollgepackten Einkaufstüten nach Hause kam, fand ich den Detektiv nicht wie vermutet auf dem Sofa vor, in seinem Gedankenpalast versunken. Das wunderte mich leicht, dass sich Sherlock offenbar das letzte Mal, als wir miteinander geredet haben (oder ich eher gesagt, fast einen Monolog mit mir selbst geführt habe..) sich anscheinend doch vom Fleck gerührt hat. Anscheinend war er einfach nicht da und Bescheid gab der CD auch nicht, wenn er aus der Wohnung verschwand. Schulterzuckend brachte ich den Einkauf in die Küche, ging zum Kühlschrank bis ich bemerkte, dass der Tisch vollkommen leer war. Irgendetwas lief hier gewaltig schief.

Ich drehte mich um und betrachte prüfend die Wohnung. Unser Wohnzimmer. Nirgends lagen Bücherstapel, so wie es noch heute morgen überall der Fall gewesen war. Meine und Sherlock's Kaffeetasse waren verschwunden und Sherlock's Bademantel, der normalerweise immer über dem Stuhl hing sowie andere Kleinigkeiten, die sonst einfach rumlagen waren ebenfalls vom Erdboden verschluckt.

Ein Einbruch? Aber dann hätten mir doch Spuren an der Tür auffallen müssen... Bin ich wirklich so unaufmerksam, wie Sherlock sagt? Nein, sonst stände mein Laptop nicht mehr auf dem Tisch, so wie ich ihn verlassen hatte. Doch was konnte es sonst sein? Mrs. Hudson betonte immer wieder "Sie sei nicht unsere Haushälterin". Doch was -

Mein Gedankengang wurde prompt unterbrochen, als Sherlock aus dem Schlafzimmer platzte und in einem ungewohnt fröhlichen Redefluss verkündete: "Oh, guten Abend, John. Schön, dass du auch endlich da bist. Du hast eingekauft, wie ich an deinen schwerfälligen Schritten auf der Treppe gehört habe. Dir muss sich sicher die Veränderung in dieser Wohnung aufgefallen sein, sonst würdest du nicht hier stehen und dich wundern warum hier alle so ordentlich ist. Nun ja, um endlich auf den Punkt zu kommen und diese langatmige Rede zu beenden: Das war ich. Dachte es könne dir vielleicht gefallen, oder so.."

Während er sprach ging er langsam zu seinem Sessel hin und ließ sich darauf nieder. Zum Ende seines Vortrags wurde er immer leiser und verstummte schließlich, als er verlegen den Kopf abwandte.

Ich stand immer noch genau da, wo ich vor 2 Minuten auch stand, wie festgewachsen auf der Stelle. Nach ungefähr fünf Sekunden des verwirrten Starrens entgegnete ich dann stockend:

"D-du.. hast.. aufgeräumt?"

Etwas ungläubig sah ich Sherlock, der augenblicklich den Kopf hob.

"Ähm.. ja. Nicht gut?", entgegnete er zum ersten Mal unsicher und mein Erstaunen wuchs immer mehr.

Sherlock Holmes und Unsicherheit? Das hätte ich mir noch nicht mal in meinen Träumen vorstellen können..

"Nein.. Überhaupt, aber wie kommt es, dass gerade du-", erwiderte ich immer noch verwirrt.

Sherlock unterbrach mich einfach. "Wie ich schon sagte: Ich wollte dir eine Freude machen. Ist wohl nicht gelungen.", meinte er enttäuscht und seufzte leicht.

Er wollte mir eine Freude machen? Die Verwirrung in mir war immer noch präsent und sie ließ sich auch nicht so leicht wegschieben, doch was sich jetzt in den Vordergrund meiner Gefühle drängte war ein leichtes Flattern in meinem Bauchbereich. Es breitete sich immer weiter aus und gewann dermaßen die Kontrolle über mich, dass ich wie aus dem Nichts zu meinem Mitbewohner stürmte, zu desjenigen Überraschung und ihm in die Arme fiel.

Sherlock reagierte zunächst etwas geschockt und unbeholfen. Er hatte schon gar nicht mehr auf eine Antwort des Kleineren gehofft, es aufgegeben und wollte sich anderen Dingen zuwenden. Diesmal war es er, der wie eingefroren da stand und vollkommen verwirrt war. Sherlock's Erstarren hielt jedoch nur eine kurze Zeit an, denn nach ungefähr 5 Sekunden schlossen sich die Arme des Größeren sanft um den Arzt und er erwiderte die Umarmung.

"Danke", flüsterte ich ihm leise ihn sein Hemd, da ich etwas zu klein dafür war es ihm ins Ohr zu flüstern.

Ich merkte wie Sherlock sich leicht zu mir runterbeugte und nahe an meinem Ohr, sodass ich seinen Atem spüren konnte, was mir seltsamerweise eine Gänsehaut überfuhr, entgegnete:

"Wofür bedankst du dich?"

"Na fürs Aufräumen. Das tust du doch sonst nicht. Gibt es irgendeinen besonderen Grund dafür?", fragte ich und schaute ihn erwartungsvoll an.

Mitten in meinem Redefluss fiel es mir sie Schuppen von den Augen. Sicher gab es einen. Sherlock Holmes würde nie etwas sagen oder tun, wenn es nicht eine logische Erklärung dafür geben würde.

"Allem Anschein nach bist du doch nicht ganz so miserabel im Deduzieren, wie ich bisher annahm. Offenkundig gibt es einen Grund für mein Handeln.. Es gibt immer eine Begründung, dass müsste den Menschen doch irgendwann mal klar werden."

Ich merkte wie er sich wieder in seinen eigenen Redefluss verlor und seufzte leise. Wurde das hier eine Erklärung seiner Beweggründe oder ein Vortrag über die Menschheit? Doch der Detektiv hatte sich anscheinend wieder eingefangen, denn er fing nun wieder an zu sprechen und jetzt war auch der arrogante Unterton in seiner Stimme verschwunden.

"Was ich sagen wollte ist, dass du Recht behalten hast. Ich dachte zwar, das würde irgendwie anders verlaufen und eigentlich stand es auch im Internet, dass ... Nun jenes ist jetzt legitim und für uns nicht weiter von Bedeutung."

Ich stand immer noch abwartend vor mir. Was war so schwer zu sagen, das selbst der größte Rechthaber Probleme damit haben konnte? Ich sah wie Sherlock kurz die Augen schloss und tief Luft holte. Und dann sprudelte es aus ihm heraus wie eine überfüllte Cola-Dose, die zu lange geschüttelt wurde.

"Willst du mit mir Essen gehen?"

Mein Herz machte einen Sprung. Wollte er wirklich...? Oder war es nur dieses "Komm, wir gehen zu Angelos!"?

"Ist das jetzt eine Frage zu einem Date?", fragte ich zaghaft und lächelte ihn an. Er erwiderte es und sagte:

"So ist es angedacht. Wenn du es möchtest?.."

"Unbedingt.", entgegnete ich und wir sahen wie unser Grinsen breiter wurden. Fünfzehn Minuten später standen wir schon unten am Taxi.

Mit verschlungenen Fingern meinte Sherlock zum Fahrer: "Zu Angelos, bitte!"

Kurz darauf befanden wir uns im Inneren des Taxis. Ich hatte das Gefühl, dass wir heute noch dichter neben einander saßen, als sonst schon. Als ich meinen Blick hob, konnte ich sehen wie Sherlock sich ebenfalls zu mir drehte und mir ein herzerwärmendes Lächeln schenkte, dass ich sogleich erwiderte. Während der ganzen Fahrt sagten wir kein Wort, aber das brauchten wir auch nicht.

Manchmal sprachen Blicke mehr als tausend Worte...

Und schon ist es wieder zu Ende!
Hach, ist die Liebe nicht schön? xD Gerade bei John und Sherlock finde ich, dass man wirklich vielseitig werden kann, da dass einfach so tolle Charaktere sind und jeder sie anders schreibt und/oder auffasst, aber immer noch so dass es sie bleiben! Und das finde ich gerade bei diesem Shipping so toll! Genug geredet..
Danke fürs Lesen! Vergesst nicht zu Voten, wenn es euch gefallen hat und ich freue mich jeder Zeit über ein Kommentar! Schönen Abend euch noch!
Liebe Grüße,
Eure Lynn

Johnlock - Oneshots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt