Ana

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»Wir haben uns schon lange nicht getroffen Anastasia. Ich muss zugeben länger als ich gedacht hätte.«, säuselte die Stimme.
»Du schon wieder.«, meinte ich darauf nur augenverdrehend. »Das heißt wohl ich träume gerade...«
Den Traum hatte ich schon lange nicht mehr. Er lief immer gleich ab: eine angenehme Stimme sprach plötzlich aus dem Nichts zu mir und faselte etwas davon, dass sie sich freue mich wieder zu sehen. Ich konnte ihr keine Eigenschaften zuordnen, nicht einmal ob sie weiblich oder männlich war.
Langsam fragte ich mich was das wohl zu bedeuten hatte, wurde aber aus meinen Gedanken gerissen: »Keine Sorge, das ist höchstwahrscheinlich das letzte mal, dass wir uns hier begegnen.« Sie kicherte leise.
»Ich möchte dich nur warnen, du solltest dieses Mal achtsamer sein...«
Was meinte die Stimme mit 'dieses Mal'?
»Hör auf in Rätseln zu reden und sag mir endlich was dein Problem ist. Ich habe langsam genug von dir!«
Ich hatte den Respekt vor ihr schon lange verloren, besonders seit ich gemerkt habe dass sie mir nichts anhaben konnte.
Sie fing an leise zu lachen. »So wild und ungestüm, fast schon zu schade..., doch lassen wir das. Du musst jetzt aufwachen, weißt du? Es fängt schon an...«
Verwirrt starrte ich den Ort an von dem die Stimme zu kommen schien.
»Was...?«, fing ich an, doch plötzlich gab der Boden unter mein Füßen nach und ich fiel schreiend ins Nichts.

Hart landete ich mit dem Rücken auf...dem Boden meines Schlafzimmers. Perplex starrte ich die kahle Decke des winzigen Raums an. Dann fing ich an zu kichern.
»Und ich dachte schon das wars mit mir.«
Lachend, weil ich den Sturz überlebt hatte, stand ich auf und fing an mein Bett zu machen. Aufgeschreckt sprang die Katze von der Bettdecke. Sie miaute verärgert umd fauchte mich an. Ich wollte nie eine Katze, aber eine Freundin hat sie mir angedreht und mir das Versprechen abgenommen mich um sie zu kümmern.
Die Katze und ich, wir haben uns schon von Anfang am gehasst.
Ich habe ihr nicht mal einen Namen gegeben, sie war einfach 'Die Katze'.
Aber auch wenn wir uns nicht ausstehen konnten mussten wir ab jetzt zusammenleben, weshalb ich eine Art Kompromiss mit ihr beschlossen hatte: ich gab ihr zu Essen, ein Dach über dem Kopf und ließ sie in Ruhe, dafür kratzte und biss sie mich nicht ständig.
»Ich mach erst mal Frühstück, es ist ja noch genug Zei-« Meine Worte blieben mir im Hals stecken als ich einen Blick auf die Uhr warf.

Schwer atmend stieg ich in die Bahn ein. Es war gerade noch genug Zeit gewesen um mir die Haare zu kämmen und mich umzuziehen. Der Katze hatte ich noch schnell ein Stück Pizza hingeworfen und war verschwunden bevor sie mich deswegen anfauchen konnte.

Plötzlich spürte ich ein unangenehmes Kribbeln im Rücken, als würde mich jemand beobachten...
Ich wartete einen Moment, dann drehte ich mich aprubt um und nahm alles scharf in Visier was mich beobachtet haben könnte. Hinter mir befand sich jedoch nur ein knutschendes Pärchen und eine Frau, die ein Buch in der Hand hielt und mich komisch ansah. Ich war mir aber trotzdem ziemlich sicher dass sie nicht die Person war, die mich angestarrt hat, sondern mich nur musterte weil ich mich plötzlich umgedreht hatte.

Was war das dann für ein Gefühl gewesen?

Das Spiel mit dem TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt