Prolog

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Vielleicht bin ich ja total verrückt.

Vielleicht denken das auch alle um mich herum.

Mein Leben ist ein Wrack und ich hasse es.

Meine Eltern sind hart und kalt, so waren sie seit ich denken kann.

Ich wurde streng erzogen.

Hatte keine Freiheiten, musste mich stets ihrem Willem beugen.

So ist das wohl, wenn man aus einer Adels-Familie stammt.

Ich wünschte mir manchmal, sie würden verschwinden.

Ich wünschte, es gäbe jemanden, der mir zeigen könnte, was es bedeutet, verliebt zu sein.

Und doch gibt es all das nicht in meinem Leben.

Ich bin 17 Jahre, na ja fast 18.

Nun stehe ich an dem Dachgeländer meiner Schule.

Meiner so tollen „Elite-Schule"

Vielleicht sollte ich einfach springen, allem ein Ende setzen.

Mein Lebensmut ist wirklich verloren gegangen, in all den Jahren.

Ich sehe nach unten.

Wie tief es wohl da runter geht?

Plötzlich, gerade als ich Luft einatmete und doch den Schritt wagen wollte, sprach jemand zu mir.

„Wenn du so lange zögerst, kommst du nie unten an. Könntest aber auch die Treppe nehmen, ginge sicher leichter.", sagte diese tiefe Stimme zu mir.

Ziemlich erschrocken, drehte ich mich um, immer noch am Geländer fest haltend.

„Wer bist du? Und ... was machst du hier oben?"

Das konnte wohl unmöglich Zufall gewesen sein.

Er sah mich an und grinste, es war ein schier diabolisches Lächeln, welches ich wahrnahm.

Nun trat er drei kleine Schritte auf mich zu.

„Es ist Pause, dann bin ich immer hier oben. Aber, lass dich von mir nicht stören. Wenn du fliegen kannst, dann viel Spaß.", seine tiefe Stimme klang belustigt.

Er machte sich doch tatsächlich lustig über mich!

Mein Herz hämmerte wild gegen meine Brust.

Dann kam er noch ein wenig näher und grinste noch immer.

Was wollte er?

Warum konnte er mich nicht einfach sterben lassen?

Nun stand er ca. sieben Schritte entfernt von mir, ebenfalls am Geländer und sah hinunter.

„17... nein. Oh, es sind sogar 21 Meter.", er kratzte sich am Kopf, als dachte er über etwas nach.

„Ich...ich weiß, wie tief es ist!", entgegnete ich ihm schnell.

Nun sah er mich wieder an.

Von näherem betrachtet, konnte ich den gut gebauten Körper feststellen  und dann waren da seine Augen.

Das Linke war goldbraun und das Rechte... rotbraun... doch das rot stach viel eher hervor.

Was sind denn das für Augenfarben!

Ich hatte noch nie zuvor einen Menschen gesehen, der solch schöne Augen hatte.

Seine langen Wimpern ergänzten diese auch noch.

Sein Gesicht war makellos, bis auf dieses kleine Muttermal, dass  seine  rechten Schläfe zierte.

Kurze, schwarze, leicht zerzauste Haare hatte er, doch einige Strähnen hingen ihm vorwitzig im Gesicht.

Ich war so Fassungslos, so gebannt von diesen Augen.

Stimmte jetzt wirklich etwas nicht mit mir?

Als er zuckte, erschrak ich und stürzte dann jedoch wirklich hinunter.

Würde ich jetzt sterben?

Das war es doch was ich mir immer wünschte, oder?

ValeforWo Geschichten leben. Entdecke jetzt