3. K a p i t e l

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Alice

Schaue an die Decke und denke an meine Familie.

Wie sie war bevor er gestorben ist.

Er.

Der Mann, der mir so viel bedeutet hat.

Der Mann, der mein Ein und Alles war.

Der Mann, der mein Vater war.

War.

Dieses Wort, das nur ein kleines Wort ist.

Zugleich aber so viel in meinem Leben bedeutet.

Und mich immer und immer begleiten wird.

Das ich nie vergessen werde.

Das mein Schicksal bedeutet.

Immer wenn ich daran denke laufen mir Tränen über die Wangen.

Dicke, klare, warme Tränen.

Und jede davon erzählt ihre eigene Geschichte.

Eine mit traurigen oder eine mit schönen Erinnerungen gefüllt.

Je nachdem aus welchem Grund sie entstanden ist.

...

》Loslassen kostet weniger Kraft als Festhalten.

Jedoch ist es schwerer.《

Dieser Spruch erzählt genau das.

Das was ich fühle.

Das woran ich mich festkralle.

Das wovor ich Angst habe.

Wenn ich ihn loslasse.

Vergesse ich ihn dann?

Irgendwann?

Und genau das möchte ich nicht.

Dass er in Vergessenheit gerät.

Dass er nicht mehr da ist.

In meinem Kopf.

So lebe als hätte es ihn nicht gegeben.

An seinem Geburtstag nichts tun.

Keine Rosen auf sein Grab legen.

Auch an Weihnachten, Ostern und Vatertag nicht.

Und genau das kann ich nicht.

Ich will es nicht.

...

Jace

Ich sitze im Garten.

Die Sonne scheint.

Man hört die Grillen.

Es riecht nach Sommer.

Mit einem Buch in der Hand.

Aber mit keinem gewöhnlichen Buch.

Einem Fotoalbum.

Von Früher.

...

Langsam blättere ich es durch.

Seite für Seite.

Sehe es mir genau an.

Bild für Bild.

Ich schließe die Augen.

Und lebe jedes einzelne Bild noch einmal.

Jede einzelne Szene.

In meinem Kopf.

Immer wieder muss ich lächeln.

Und dieses Lächeln ist angetrieben von den alten Erinnerungen.



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