17. Kapitel - Ruhe vor dem Sturm

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Kylas Sicht:

Nun war Poe schon schlafen gegangen und ich saß immer noch draußen und dachte nach. Was würde wohl als nächstes passieren? Würde ich Ben wieder begegnen? Wie würde er reagieren? Was sollte ich ihm sagen? Sollte ich es noch einmal versuchen oder versuchen, ihn zu besiegen? Nein... Das könnte ich nicht. In dem Moment, in dem ich ihn töten würde, würde ich einen Teil meiner selbst töten. „Ich kann das nicht tun!", sprach ich frustriert in die Nacht hinein. „Ich weiß, wie du dich fühlst..." Zuerst dachte ich, Luke wäre zu mir gekommen, doch dann sah ich den Geist Obi-Wans. „Großvater! Was tust du hier?", fragte ich überrascht. Er setzte sich neben mich: „Ich wollte dir etwas Gesellschaft leisten. Ich habe gemerkt, dass es dir nicht so gut geht und ich weiß, dass du an Ben denken musst." Ich schaute vor mir in die Dunkelheit: „Aber woher willst du wissen, wie es mir geht? Du hast doch nie so etwas erlebt." Er seufzte: „Ach, Kyla! Anakin hat mir damals auch sehr wehgetan. Er hat mich hintergangen. Er war für mich wie ein Bruder und er hasste mich von einem Moment zum anderen auf einmal." Ich erwiderte: „Er hat dir aber nicht eines deiner beiden Augenlichter genommen! Ihr habt euch nicht seit eurem ersten Lebenstag gekannt und wart auch kein Liebespaar. Ben war der einzige Grund, warum ich all die Jahre auf Jakku durchgehalten habe und ums Überleben gekämpft habe. Er war mein Lebensgrund..." Wieder seufzte mein Großvater: „Weißt du, wem du sehr ähnelst?" Ich schaute ihn interessiert an: „Nein." Sein Gesichtsausdruck wurde fröhlicher: „Du ähnelst deiner Großmutter sehr..." Er machte mich neugierig: „Wer war sie eigentlich?" Sein Lächeln wurde noch breiter. „Ich glaube, dass muss ich dir ein anderes Mal erzählen." Damit verschwand er wieder und ich war allein. Plötzlich setzte sich Luke neben mich. Er sprach: „Du denkst an Ben, oder?" Ich nickte: „Er fehlt mir. Aber andererseits habe ich auch Angst, ihm wieder zu begegnen..." Er sah mich überzeugt an: „Du wirst das schaffen, Kyla. Du bist ein starkes, mutiges und liebenswertes Mädchen. Ich weiß, dass du deine Bestimmung erfüllen wirst. Und zwar besser als ich meine damals. Du wirst es schaffen. Ich kenne dich und Ben seit eurer Geburt. Ich bin mir absolut sicher, dass du es hinbekommen wirst. Du wirst nicht versagen! Aber jetzt sollten wir wirklich schlafen. Ich spüre, dass morgen etwas passieren wird..." Ich antwortete ihm: „Ich weiß. Ich spüre es auch..." Aber im Gegensatz zu ihm wusste ich, worum es sich dabei handelte...

Bens Sicht:

Bald war es soweit. Wir hatten den Aufenthaltsort des Widerstandes herausgefunden. Morgen würden wir sie angreifen. Snoke war sogar extra hierhergekommen, um dabei zu sein. Er meinte, ich bräuchte Hilfe bei diesem Kampf. Er wollte Kyla verführen, damit sie uns half und all ihre Freunde verriet. Doch ich wusste, dass er das nie schaffen würde. Kyla war zu klug und stark, um auf seine Pläne hereinzufallen. Allerdings konnte man es nie wissen... Trotzdem stand mein Entschluss fest. Ich würde das tun, was das einzig Richtige war. Aber ich musste ab sofort sehr gut schauspielern. Doch ich musste das Ganze Kyla zu Liebe tun. Nun machte ich mich fertig, denn in ein paar Stunden würden wir bereits losfliegen und ich wollte auf alles vorbereitet sein.

Kylas Sicht:

Am nächsten Morgen wachte ich auf. Die ganze Nacht über hatte ich nur Albträume gehabt und war immer wieder aufgewacht. Ich hatte meine Freunde und meine Familie verraten und war auf die Dunkle Seite gewechselt. Aber in manchen Träumen erlebte ich auch, wie Ben meine Freunde und Familie quälte, obwohl ich ihn anbettelte aufzuhören. Dummerweise hatte ich in diesen Träumen nie die Kontrolle über meinen eigenen Körper. Doch der Höhepunkt war erreicht, als Ben mich einfach kaltblütig ermordete. Nun lag ich hier. Die Sonne würde in ein paar Minuten aufgehen und ich lag hier in meinem Bett und zitterte am ganzen Leib. Wie sehr wünschte ich mir jetzt den alten Ben herbei. Er hätte nichts gesagt und hätte mich einfach in den Arm genommen, bis ich mich beruhigt hätte. Doch dieser Ben war nun nicht da! Ich musste durchhalten! So viele Menschen verließen sich auf mich. Ich durfte sie nicht enttäuschen! Somit stand ich auf und machte mich fertig. Und einer Sache war ich mir dabei absolut sicher: Ich würde dafür sorgen, dass diese Träume nie Wirklichkeit werden!

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