19. Escape

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Xavier

Ich konnte nicht anders, ich musste sie küssen. Es war wie ein Drang, der Drang ihre Lippen auf meinen zu spüren.
Und es war atemberaubend.
Amalia ist wie eine Sucht und ich liebe es nach ihr süchtig zu sein.

Sie vervollständigt mich, sie muss mich nur anlächeln und meine ganzen Sorgen verfliegen wie ein Blatt im Wind.
Sie scheint die Richtige zu sein, sie muss die Richtige sein.

Und spätestens nach diesem Kuss wurde mir klar, ich, Xavier Carter habe mich in Amalia Hills verknallt und dass so richtig.

Amalia

Xavier schlief. Er sah so friedlich aus, so glücklich und vervollständigt.
Ich lag in seinen Armen und beobachtete ihm schon eine recht lange Zeit und ich könnte es noch Stunden tun.

Sein Atem ging ruhig und flach, sein Herzschlag schlug sanft gegen seine Brust, er war perfekt, so verdammt perfekt.

"Wieso schläfst du nicht, Lia?" Erwischt.

"Ich kann nicht." hauchte ich und fing an die Konturen seiner Tattoos nachzuziehen welche seine Handoberfläche zierten.

"Spaziergang?" fragte er wirbelte eine Haarsträhne von mir um seinen Finger.
Ich nickte und setzte mich im nächsten Moment aufrecht hin, Xavier rieb sich den Schlaf aus seinen Augen und drückte mir kurzerhand einen Kuss auf die Stirn.

Wir liefen einige Zeit an einen kleinen Strand entlang welcher an der Grotte mündete, Xavier schien tief in seinen Gedanken versunken zu sein, denn er hatte seinen Blick auf auf den Boden gerichtet und runzelte nachdenklich seine Stirn.

"Xavier, ist alles in Ordnung?"

Er nickte und fuhr sich einmal gestresst durch die Haare, er log.
Ich musterte eine Zeit lang sein Seitenprofil bis ich zaghaft nach seiner Hand griff um diese mit meiner zu umschließen.

Plötzlich zog er mich an sich um mich fest gegen seine Brust zu pressen, erschrocken zog ich die Luft ein und ließ mich von ihm umarmen.
Wir standen einige Zeit nur so da, Arm in Arm im Mondschein, bis Xaviers Klingelton den Moment ruinierte.

Er holte sein Handy aus seiner Hosentasche und checkte wer ihm geschrieben hatte, von jetzt auf gleich sah ich wie ihm die ganze Farbe aus seinem Gesicht fiel und er kreidebleich wurde.

Panisch sah er sich um, er schien nach etwas oder jemanden zu suchen.

"Komm." brach er die Stille und zog mich im nächsten Moment mit zurück zur Grotte wo er anfing unsere Sachen zu packen.

"Was machst du?" fragte ich leicht verwirrt und sah ihn kritisch dabei zu wie er all' unser Zeug wahllos in einen Rucksack beförderte.

"Frag nicht, mach einfach was ich dir sage."

Erniedrigt tat ich das was er von mir wollte und im nächsten Moment fand ich mich in Xaviers Auto wieder, mit Vollgas fuhr er die Straßen entlang, sein Blick glitt immer wieder zu seinem Handy welches neben ihm lag.

So langsam wollte ich echt wissen was los war, er verheimlicht mir doch irgendwas.

Ich denke nämlich nicht das dieses hier ein kleiner, schöner spontan Trip wurde sondern es sah eher so aus als wenn er vor irgendwas oder irgendwem flüchten würde.

Seine Hände umgriffen das Lenkrad so feste sodass sich seine Knöchel weiß färbten, sein Kiefer war angespannt und in seinen Augen lag pure Wut.
Es musste was mit der Nachricht zutun haben, das wusste ich.

"Wir werden erstmal nicht zurück nach Long-Beach können, Lia." unterbrach er das Schweigen und blickte mir für einen kurzen Moment in die Augen.

"Wa-Was meinst du ?"

"Wir können für eine Zeit nicht zurück, deiner Mutter darfst du um keinen Preis Bescheid geben wo du bist und vor allem nicht mit mir, verstanden?" knurrte er und konzentrierte sich wieder auf die Straße.

Ich schluckte schwer und merkte wie sich Tränen anbahnen, ich fing an leicht zu zittern und mir wurde schlecht.

Ein Druck entstand plötzlich in meinem Hals und mein Magen drehte sich um die eigene Achse.

"Xavier ich muss kotzen!" keuchte ich daraufhin hielt er abtrupt am Straßenrand an, ich riss die Autotür auf und brach mitten auf den Gehweg, appetitlich.

"Geht's?" fragte er sanft und strich mir dabei eine Strähne hinters Ohr welche wirr durch mein Gesicht baumelte.

Ich nickte und schloss die Augen um mich ein wenig zu beruhigen, in der zwischen Zeit startete Xavier wieder den Motor um danach wieder aufs Gas zu drücken.

Ich wusste nicht wo er mit mir hinwollte und ich wusste nicht warum ich meiner Mutter nicht über mein Befinden informieren durfte, aber wusste das egal was es war, mit Xavier wird es sicher ein außergewöhnliches Abenteuer werden.

Dear Diary,

von jetzt auf gleich kann
sich die ganze
Situation verändern.
Im einen Moment
liegst du in den Armen eines
tollen Menschen
und in dem anderen flüchtest
du vor dem Ungewissen.

love, lia

Love, Lia Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt