Abschiedskuss

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Levi

Armin und ich machten uns auf den Weg Eren zu finden. Wir wollten mit ihm reden und dieses Missverständniss aufklären.

Auch wenn mir Armin die ganze zeit zuredete dass alles gut wird, hatte ich mehr als Angst. Ich war mir nicht sicher ob er sauer auf mich sein würde... Also natürlich ist er auf mich sauer, nachdem was ich getan habe, aber ich hoffte er würde mir verzeihen und wir könnten diese Sache vergessen.

Immer wieder könnte ich mich einfach nur selbst dafür schlagen, für das was ich getan hatte... Immer wieder wollte ich Eren einfach nur sehen und ihn fest in meine Arme schließen.

Ich war so ein Idiot...

Hektisch liefen wir durch die Leute, die in der Mitte tanzten. Uns war natürlich bewusst dass wir Eren mit sicherheit nicht beim tanzen auffinden würden, denn wer würde nach so einem Vorfall tanzen wollen.

Also gingen wir an den Rand und sahen uns um. Dort standen nur die üblichen Leute. Auch Petra. Ich lies mir die Chance nicht nehmen und ging auf sie zu.

"Hey" "he-hey" meinte sie und sah zu Boden. "Tut mir leid wegen vorhin... Wegen dem was mit Eren passiert ist... Ich wusste nicht das ihr zusammen seid" sagte sie und versuchte meine Augen so gut es ging zu umgehen.

"Schon okay, es tut mir nur leid dass ich dich so... Naja ausgenutzt habe... Ich war einfach betrunken..." Sie nickte und lächelte leicht. "Hast du ihn zufällig gesehen...?" "wen?" fragte sie. "Na Eren..." "A-Achso, ehm ja... Er ist glaube ich irgendwo dadrüben" die erdbeer blonde zeigte mit dem Finger auf ihre linke Seite, doch ich konnte nichts erkennen.

"Danke... Ich werd mal schauen ob er dort ist" verabschiedete ich mich noch schnell, bevor ich Armin am Arm nahm und ihn mit mir zog. Unbeholfen stolperte er mir nach.

"Er muss hier sein" flüsterte ich mehr zu mir selbst.

Dann sah ich ein Mädchen mit braunen Haaren, die zu einem Zopf zusammen gebunden waren und einer Brille. Hanji.

Einwenig erleichtert zog ich Armin wieder mit mir und ich eilte zu Hanji.

"Han-" meine Augen weiteten sich, als ich sah wer da neben ihr stand. Sofort stiegen mir wieder Tränen in die Augen und meine Sicht war verschwommen.

"Wir lassen euch mal alleine" flüsterte Hanji und ging mit Armin auf die am nächsten liegende Couch.

Armer Armin... Wird hier nur rum gescheucht...

Eren und ich standen eine Weile schweigend da, ich sogar weinend, und sagten nichts. Mein Blick war zu Boden gesenkt und er musterte mich erwartungsvoll.

"Mhh... Hey" fing er dann an. Ich nickte kurz und sah dann auf.

"Heute ist ja eine ziemliche scheiße passiert..." wieder nickte ich.

"Kannst du auch was sagen, oder kannst du nur nicken?" meinte er fast schon kalt und zog seine Augenbrauen hoch.

"Hö-hör zu Eren... E- es tut mir verdammt le-leid" weinte ich und sah ihn mit feuchten Wangen an. Diesmal war er an der Reihe zu nicken. "I-ich wollte das do-doch ga-garnicht... I-ich war nu-nur so be-betrunken" schluchzte ich.

"Levi..." wisperte er und umgrief fest meine Handgelenke. "Ich de-denke... Wir sollten aufhören..." stotterte er.

"Aufhören mit wa-was?" ein kleines Fünkchen Hoffnung stieg in mir auf, er hätte vielleicht etwas anderes gemeint, doch tief im Inneren wusste ich, dass es nicht so war, dass nicht alles wie in Filmen ablaufen konnte und dass nicht alles so läuft wie ich es mir wünschte. Natürlich wusste ich mit was er aufhören will.

"Mi-mit der Beziehung..."

Diese ganze selbstsicherheit die in Erens Stimme gelegen war, war nun nicht mehr zuhören. Seine Stimme zitterte und ich wusste dass auch ihm bereits die ersten Tränen in den Augen lagen. Er versuchte stark zu sein, aber er schaffte es nicht. Genauso wenig wie ich.

Die Tränen flossen unaufhaltsam meine Wangen herunter und ich wollte in diesem Moment nichts anderes, außer von hier weg zu kommen.

"D-du ma-machst schlu-schluss...?" Ich, sowie meine Stimme waren nurnoch ein Häufchen Elend. Selbst wenn ich es versuchen würde, würde ich es niemals schaffen in so einer Situation stark zu bleiben.

Er nickte stumm und auch aus seinen Augen kam nun nichts anderes mehr als Tränen.

"O-okay" hauchte ich und sah tief in seine Augen.

"Ka-kannst d-du mi-mich no-nochma-mal küssen?" wieder nickte er und legte seine Lippen langsam auf meine.

Ich schmeckte das Salz auf seinen sonst so weichen und süßen Lippen. Der Kuss war anders als sonst, er war viel sanfter als jeder Kuss den wir vorher zusammen hatten und ich wusste, dass ich unbedingt mehr von diesen Küssen brauchte, doch ich würde sie niemals bekommen, denn jetzt ist alles vorbei. Nichts wird wie vorher sein.

Er strich mir eine Träne weg, wieder war da diese kurze Hoffnung und dieses mal würde sie sich sogar bezahlt machen.

Nocheinmal legte er seine Lippen auf meine und löste sich dann direkt wieder von mir.

"I-ich will das doch garnicht..." flüsterte er, immernoch mit Tränen in den Augen.

"Wa-warum tu-tust du-dus dann?" schluchzte ich. "Weil es besser für dich ist..." "I-In wiefern i-ist da-das besser für mi-mich? I-ich bin ein to-totales W-Wrag o-ohne di-dich..." schniefte ich und legte meinen Kopf gegen seine Brust.

Erst dachte ich, er würde mich von sich weg drücken und mir nocheinmal klar machen dass es nun aus sei, doch er legte beschützerisch seine Arme um mich und drückte mich fest an sich.

Sein Herz pochte schnell, das spürte ich.

"I-ich ka-kann dich ni-nicht beschützen" hauchte er und drückte mich fester. "I-ich hab dich ei-einfach zu Pe-Petra gelassen..." "du-du musst di-dir ni-nicht die schu-schuld geben... Fü-für das was pa-passiert ist..." weinte ich gegen seine Brust.

Er nickte nur, was ich jedoch deutlich spürte, da ich so nah an ihn geschmiegt war.

"Bi-bitte ma-mach ni-nicht schluss..." hauchte ich und sah wieder zu ihm auf.

Er zögerze kurz, doch dann sprach er die Worte, die mein Herz wieder wie wild pochen liesen.

"Wi-wie könnte i-ich nur... Wie ko-konnte ich d-daran nu-nur eine Sekunde de-denken" lächelte er leicht und legte seine Lippen wieder auf meine.


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