10. Kapitel Bekanntschaft

53 5 0
                                    


Sicht Akina:

Irgendwie verstand ich Leiko nicht. Normalerweise hätte sie Stunden mit Minato darüber diskutiert, doch heute nahm sie das einfach so hin? Mann, ich wurde manchmal echt nicht aus ihr schlau. Falls das überhaupt jemand jemals wurde.

Ich lief einen kleinen schmalen Weg durch ein kleineres Gebiet von Konoha. Um ehrlich zu sein, war ich vorher nie hier gewesen, aber es gefiel mir hier. Der Weg, welchem ich folgte, bestand aus hellbraunem Schotter und obwohl der Weg ziemlich schmal war und es nicht so aussah, als würden die Sonnenstrahlen auch hier her fallen, überraschte es mich um so mehr, dass es hier deutlich heller war, als in manchen großen Gassen. Die Gegend war mir jedoch völlig fremd, weswegen ich weiter dem leicht bergab gehenden Weg folgte. Die Häuser, die sich rechts und links von mir erstreckten, waren klein, jedoch hell gestaltet. An jedem zweiten Haus konnte ich einen wohligen Duft vernehmen, der vermutlich von den überall stehenden, bunten, duftenden Blumen ausging.

Plötzlich ließ mich eine Stimme zusammen zucken. „Welch' schöne Blume sich doch hierher verirrt hat", sagte diese fremde Stimme, die sich jedoch warm und vertraut anhörte und augenblicklich ein wohliges Gefühl in mir auslöste. „Ist da jemand?", fragte ich vorsichtig und drehte mich einmal um mich selbst. Die helle Stimme begann zu lachen und gleich darauf hatte ich den Standort der fremden Stimmer heraus gefunden. Ein stechendes Himmel blau stach mir binnen eines Sekundenbruchteils ins Auge. Diese wunderschöne Farbe, gehörte zu einem Jungen, welchen ich hinter einem kleinen Stand voller Blumen ausfindig machte. Er sah mich lächelnd an, während er seine Ellenbogen auf den kleinen Holztisch stützte und seinen Kopf in seine Handflächen gelegt hatte. Ohne zu zögern ging ich auf den Fremden, welcher teils im dunklen stand, durch eine kleine Überdachung, die ihn vor der heißen Mittagssonne schützte, zu und musterte ihn.

Nicht nur seine Augen, welche mich durchdringend musterten, waren das einzige was einem an ihm auffiel. Er hatte schneeweißes Haare und schmale Gesichtszüge. Er schien ungefähr in meinem Alter, wenn nicht sogar ein, zwei Jahre älter als ich zu sein, und doch wirkte er irgendwie kindlich. Erneut lächelte er mich an und sah mir tief in die Augen, als wolle er meine Seele erkunden. Ein kleiner Schauer lief mir über den Rücken, welcher jedoch augenblicklich verschwand, als ich näher vor ihm stand.

„Wer bist du? Kenne ich dich?", fragte ich vorsichtig, ohne mich von seinen Augen abzuwenden. „Ich glaube nicht", sagte er und ein helles Lachen drang an mein Ohr. „Aber ich kenne dich", sagte er. „Akina... Uchiha? Wenn ich richtig liege. Ich nickte nur. „Woher kennst du mich?" Sofort legte er den Kopf in den Nacken. „Sagen wir mal so, der Uchiha Clan ist mir nicht unbekannt." „Leider weiß nicht, mit wem ich das Vergnügen habe...", sagte ich höflich und lächelte ihn an. „Akito, einfach Akito...", antwortete er mir und reichte mir freundlich seine Hand. Sie fühlte sich warm an. Sehr sogar. Etwas unerwartet, wenn man sich so den ziemlich kühl wirkenden Jungen betrachtete. Kühl, nicht im Sinne seines Charakters, welcher äußerst freundlich wirkte, sondern kühl, seitens seines Aussehens. Das Weiß, ließ in kälter erscheinen, als er vermutlich war, und seine stechend blauen, fast schon Saphir farbenen Augen, ließen einen beim ersten Anblick erschaudern. „Was für ein schönes Rot...", flüsterte er und zog eine meiner längeren Haarsträhnen zu sich nach vorne. Ohne das ich es verhindern konnte, stolperte ich leicht gegen den Tisch um dann zu sehen, wie Akito an meiner Strähne roch. „Deine Haare sind wunderschön. Sie riechen wie Blumen..." Schlagartig legte sich ein heller rosa Schimmer auf meine Wangen. „Dankeschön...", flüsterte ich und zog eine Strähne hinter mein Ohr. „Dein rot... es erinnert mich an einen Sonnenuntergang...", flüsterte er und lächelte mich erneut an. Dieses Mal, jagte ein warmer Schauer über meinen Rücken, der sich schöner anfühlte als der da vorige.

„Wo bin ich hier überhaupt, Akito?", fragte ich, als ich mich endlich von seinem Blick gelöst hatte. „In einem hinteren Teil Konohas. Das hier ist eher eine ruhige Wohngegend. Hier spielt sich nicht soviel Trubel ab, wie in anderen Teilen der Stadt", antwortete er mir. Ich nickte verstehend. „Und was tust du hier?" „Dieser kleine Stand hier, gehört meinem Vater. Er ist Blumenverkäufer und ich unterstütze ihn." „Das ist schön. Ich liebe Blumen!", sagte ich. „Das freut mich. Ich ebenso", antwortete er mir und ehe ich mich versah, stand ich dort eine halbe Ewigkeit und unterhielt mich mit ihm.

„Oh verdammt! Die Sonne sinkt ja schon", bemerkte ich völlig verwirrt und wollte mich gerade verabschieden, da drückte mir Akito eine rote Rose in die Hand.

„Huh?" Vorsichtig nahm ich die Blume zärtlich in meine Hand und betrachtete sie.

„Ich habe die Dornen eben entfernt. Falls du dich wunderst, ob etwas fehlt. Ich schenke sie dir. Als kleine Erinnerung", sagte Akito. „Wow... d-danke", stammelte ich, zugegebenermaßen verwirrt. „Du hättest sie mir aber nicht schenken müssen -" „Als kleine Erinnerung für die nette Unterhaltung. Es war wirklich schön hier jemandem in meinem Alter anzutreffen. Diese Rose erinnert mich an dein schönes Rot. Ich hoffe das ich dieses, mitsamt der Person zu der es gehört, wieder sehen werde." „Ebenso", sagte ich und grinste. „Bis hoffentlich bald, Akito!", sagte ich zum Abschied und winkte ihm sogar noch, als er fast außer Reichweite war.

„Was für eine schöne Rose... aber jede Blume, auch Rosen, werden irgendwann verwelken und mit ihnen ihre Schönheit. Ist es nicht so?"

„Ich kann dir nur beipflichten..."

-Zeitsprung-

„Maaannnn!! Akina! Wo warst du so lange?", hörte ich schon eine gewisse Person nach mir schreien, als ich unsere Wohnungstür aufschloss. Gleich darauf schlitterte meine Freundin über unseren Dielenboden und warf sich in mein Blickfeld. „Ich war noch draußen." „Das sehe ich." „Du kommst sonst nie später Heim als ich. Was hast du angestellt?!" „Du, fragst MICH, ob ICH etwas angestellt habe? Leiko ich bitte dich. Wir wissen beide, dass du wohl eher-" „Bla bla Pizza. Ich weiß, ich weiß!" Sie machte eine schwungvolle abwinkende Geste in meine Richtung. Ich verdrehte spielerisch die Augen und lief in Richtung Küche, während Leiko mir hinterher lief. „Was hast du eigentlich so getrieben, hm?", fragte ich Leiko, wobei ich in der Küche nach einer Vase oder einem ähnlichen Behältnis suchte. „Ich hab die Hokage Gesichter sauber gemacht...", sagte sie abschätzend und hüpft auf die kleine Kochinsel in der Mitte des Raumes. „Du hast das echt durchgezogen?", fragte ich beeindruckt und zog meinen Kopf aus einem der unteren Schränke. „Nee, natürlich nicht. Nach fünf Minuten hatte ich Langeweile, dann ist aber Obito vorbei gekommen und hat mir geholfen." „Beim Putzen. Er?" „Nop, nicht beim Putzen. Er hat mir geholfen eine meiner Ideen auszubauen, wie ich Kakashi einen Streich spielen kann!" Leiko grinste. „Du geniest das wohl in vollen Zügen", stellte ich fest und lies etwas Wasser in eine, gerade eben gefundene, Vase laufen. „Aber hallo! Das tu ich schließlich schon seit eine halben Jahr!" „Du kannst Kakashi wohl wirklich nicht ab, was?", fragte ich nebenbei und stellte die Rose vorsichtig in das Wasser. „Nein." Schlagartig fühlte ich wie jegliche Emotion aus Leikos Stimme gewichen war. „Durch ihn werden Obito und Rin sterben. Ich werde ihm sein arrogantes Handeln niemals verzeihen." „Das zu wissen wiegt schwer." „Wie meinst du das?" Na, für mich sind Obito und Rin, so wie auch Kakashi, gute Freunde geworden. Freunde, die ich nicht verlieren möchte. Zu wissen, dass sie eines Tages plötzlich weg sein werden, fühlt sich wie ein schwerer Kloß im Magen an..." Leiko sah zu Boden. „Du hast recht. Aber noch ist es nicht soweit", antwortete mir meine Freundin wie in Trance. Ich sah, wie sie kurz zusammen zuckte, dann aber wieder ihren Blick auf mich richtete.

„Woher die Rose?", fragte sie und deutete auf die Vase mit Inhalt in meiner Hand. „Von einem neuen – Freund", antwortete ich und lief, in der Hoffnung dem Fragesturm der gleich folgen würde, ausweichen zu können, in unser Wohnzimmer. „Von wem genau?", hakte sie nach. „Akito ...." „Hört sich komisch an. Ich mag ihn nicht." Mein Mund klappte auf. Ein empörtes: „Warum?!", stieß ich aus und stemmte, nach dem ich die Vase auf die Fensterbank gestellt hatte, meine Hände in die Hüften. „Sein Name, er gefällt mir nicht!" „Ach, und seit neustem kannst du Personen anhand des Namens beurteilen. Also das ist mir neu!" „Akina-chan. Ich stecke voller verborgener Talente!", antwortete mir meine Freundin und machte einen leichten Knicks. Ich verdrehte die Augen. „Wo hast du ihn denn kennen gelernt...?", fragte Leiko skeptisch. „In einem der hinteren Teile der Stadt." „Aha. Und dort verschenkt man einfach so Blumen." „Anscheinend", antwortete ich knapp, um Leikos sarkastischen Ton zu überhören. „Lern' Menschen doch erst einmal kennen, bevor du über sie urteilst." „Das muss dann eben noch ein klein bisschen warten." „Wieso?" „Weil wir morgen zum aller ersten Mal alle fünf auf eine Mission aufbrechen werden!"


 

True friendship (Naruto Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt