4. Kapitel Auf ins Ungewisse

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Sicht Leiko:

Ich konnte spüren wie mein Herz schlug. Das Pochen, das so laut zu sein schien, und doch nur für mich hörbar war. Ich wusste nicht ob es das war, doch es fühlte sich so an, als würde Adrenalin durch meinen Körper jagen und mein gesamtes Blut zum Kochen bringen. Mein Atem ging flacher als am Anfang und ich spürte einen starken Anflug von Erschöpfung, welche ich im Moment jedoch leider gar nicht gebrauchen konnte. Die Wachmänner verfolgten uns immer noch. Irgendwie hatten wir es geschafft an einem anderen Eingang in die Stadt rein zu gelangen, doch das brachte uns nicht wirklich viel, da wir uns so gut wie gar nicht auskannten. „Da vorne sind sie!", hörte ich erneut jemanden schreien. Verdammt! Die waren ja immer noch da. Neben mir sah ich Akina, die langsam genauso außer Atem war wie ich. Irgendwo mussten wir sie doch abhängen können, oder? So hatte ich mir meinen ersten Tag hier ganz bestimmt nicht vorgestellt!

Plötzlich sah ich eine kleine dunkle Gasse. Ohne groß zu überlegen packte ich Akina an der Hand und zog sie hinein. Wir verharrten kurz dort, bis wir die Wachen an uns vorbei laufen sahen. „Puhh!", hörte ich Akina flüstern und sah das sie ihre Hände auf die Knie gestützt hatte. „Fünf Minuten länger und ich wäre mitten auf dem Weg krepiert", stellte sie fest und lächelte. Ja sie lächelte. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie gar nicht anders konnte. „Aber hast du dem Wachmann sein Gesicht gesehen?! Du hast echt knallhart zugeschlagen!", sagte sie lachend. „Natürlich, das war ja auch ich. Was hast du von mir erwartet?", fragte ich, stemmte die Hände in die Hüften und zog elegant eine Augenbraue hoch. Ich sah wie ihre Mundwinkel nach oben zuckten. „Leiko Uchiha eben!", sagte sie lachend und lehnte sich an die alte fast schon marode Hauswand. „Tja, ich kann es halt", sagte ich und fuhr mir durch die Haare. „Dein innerer Uchiha macht sich grade aber ganz schön bemerkbar", stellte sie fest. „Hey! Das ist doch 24/7 so!" „Da hast du auch wieder recht." Sie atmete einmal tief ein. „So, du musst mir das eben aber nochmal erklären. Wer waren die drei, die wir eben getroffen haben jetzt genau?" „Das waren Obito Uchiha, Rin Nohara und Kakashi Baka." „Ist Obito nicht -" „Ja, ist er", sagte ich und grinste. „Weißt du wie sehr ich mich anstrengen musste nicht auszuflippen? Aber bei dem Anblick von Kaka Baka war das relativ leicht! Allein sein Blick! Argh!! So ein -" „Na, na, na Leiko-chan! Ich will ja keine Schimpfwörter hören!!", sagte Akina schnell bevor auch nur ein Schimpfwort über meine Lippen dringen konnte. „Okay", sagte ich genervt und verdrehte die Augen. „Dafür, das du sonst temperamentvoller bist, hast du dich heute richtig gut geschlagen!" Akina lachte. „Was soll das denn jetzt heißen?!", fragte ich und meine Augen funkelten. „Ach schon gut. Aber liege ich richtig mit der Annahme, dass wir in einer anderen Zeit gelandet sind?" „Woher weißt du das denn?!", stellte ich fast schon beeindruckt fest. Dafür das sie noch nie Naruto gesehen hatte...

„Woran hast du es bemerkt?" „Du hast mir einmal erzählt das Obito etwas zustößt und er „böse" wird? Oder irgend so was halt. Und ich weiß auch, dass Itachi noch nicht das Massaker begangen hat. Das kommt doch erst später." Ich sah Akina mit halb offenem Mund an. „Was?!", fragte sie. „Mund zu! Sonst fliegen Mücken rein!'", sagte sie und zwinkerte mir zu. „Bin ich so schlimm?" „Wie meinst du das?" „Na, hab ich dich so sehr zu gelabert?", fragte ich etwas skeptisch. „Hey, du weißt doch das ich Itachi mag, also solltest du auch wissen, dass ich schon weiß in welcher Zeit das passiert. Außerdem bin ich nicht so unwissend wie -" Sie wurde schlagartig von einem lauten Geräusch hinter uns unterbrochen. „Hauptmann! Ich hab sie!", schrie eine männliche Stimme. „Oh Shit!", schrie ich und sah panisch den Mann hinter uns an, der immer näher auf uns zu kam.

Jetzt war es Akina die nicht lange fackelte, mich blitzartig an der Hand packte und uns aus der Gasse heraus zog. Ich griff fester nach ihrer Hand um sie nicht zu verlieren. Wir rannten weiter und weiter. Wieder begann mein Herz wie wild zu schlagen. Doch dieses Mal, hörte ich noch etwas anderes. Nicht nur ein Pochen, sondern noch ein weiteres lautes Pochen. War das etwa Akinas Herz, das ich hörte? Ich wusste es nicht. Zu viel drang auf einmal in meinen Gehörgang ein. Die redenden Menschenmassen durch die wir uns quetschten, die Schreie der Wachmänner, mein Atem der inzwischen nur noch Stoßweise ging. Wir rannten und rannten immer weiter. Immer noch in der Hoffnung die Truppe hinter uns abzuhängen.

Ein letztes mal bogen wir links scharf um eine Ecke und standen... vor einer mindestens zwei Meter hohen Wand. Endstation. Weiter würde es nicht gehen. Zurück konnten wir nicht. Wir würden nur unseren Verfolgern in die Arme laufen. Verdammt! Ich biss mir auf meine Lippe und sofort sammelte sich etwas Blut in meinem Mund. Akina hustete. Es war nur eine Frage der Zeit bis die Männer hier waren und uns schnappten. Ich konnte spüren wie Akina langsam neben mir zusammen sackte. Ihr Griff um meine Hand lockerte sich. Ich konnte sehen wir ihr Blick trüber wurde. Wenn nicht irgendetwas geschah, würde sie zusammen klappen. Und ich wollte es ja nur ungern zugeben, doch auch mir ging der Atem zu Ende. Ich legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie hoch, so, dass wir uns gegenseitig stützen konnten.

Mit einem leichten Anflug von Panik sah ich mich um. Nichts, das wir auch ansatzweise gebrauchen konnten. „Ich hab sie gefunden! Sie sitzen in der Falle!", schrie die selbe Stimme von vorhin und ich konnte spüren wie sich ein Blick in meinen Hinterkopf bohrte. Ich hörte die schnellen Schritte die immer näher kamen. Schweiß breitete sich auf meiner Stirn aus. Könnten wir nur irgendwie diese verdammte Wand hoch! Moment! Nein, nicht irgendwie... sondern auf eine ganz bestimmte Art! Verdammt. Warum war mir das nicht schon früher aufgefallen?! Die Stimmen hinter uns wurden lauter. Jetzt oder nie, schoss es durch meinen Kopf. „Akina, du musst mir jetzt vertrauen, ja?" Ich sah in die dunkel braunen Augen meiner Freundin und sie lächelte mich an. Sie nickte. „Okay, das wird jetzt etwas bescheuert klingen, aber du musst mir blind vertrauen", schrie ich schon fast, um die Männer hinter uns zu übertönen. „Versuch zu springen!" Akina sah mich mit großen Augen an und vollkommen nach dem Motto: "Welche Sicherung hat den bei dir Feuer gefangen", an.  Jedoch nickte sie.

„Vertrau mir einfach! Konzentriere dich einfach auf die Wand und glaub dran das du darüber kannst!" Sie sah die Mauer an, dann mich und dann wieder die Mauer. „Alles klar", flüsterte sie und wir verstärkten den Griff umeinander. Ich spürte Akinas unregelmäßigen Atem. Unbemerkt versuchte ich meinen mit ihrem in Einklang zu bringen. Nur so könnte das funktionieren. Plötzlich spürte ich einen scharfen Luftzug links von mir und konnte einen Wachmann sehen, der nach mir greifen wollte. „Jetzt!", schrie ich und ich spürte wie Akina und ich uns fast zeitgleich vom Boden abstießen. Das was dann geschah, war nicht zu beschreiben. Ich spürte einen festen Druck der sich in meinem Körper ausbreitete, aber dann direkt wieder veschwand. Für einen Moment schienen wir, Fantasie lass nach, zu fliegen. Wieder nahm ich das zweite Pochen war. Und dieses mal war ich mir sicher, das es Akinas war.

Ruckartig spürte ich, wie wir fest auf etwas aufschlugen. Meine Augen, die ich die gesamte Zeit über zusammen gekniffen hatte, öffnete ich nun vorsichtig und sah zu Akina. Diese hatte ebenfalls ihre Augen zusammen gekniffen und ihr Atem ging schnell. Langsam sah ich mich um. Die Geräuschkulisse, die ich für einen Moment lang ausgeblendet hatte, kehrte zurück und die Geräusch stürzten auf mich ein. Ich sah Boden. Ich sah meine Füße auf festem Boden. Wir standen auf der Mauer! Langsam beruhigte sich mein Atem und eine Welle von Erleichterung kam über mich. „Akina! Wir haben es geschafft!", schrie ich, was ziemlich untypisch für mich war. Erst jetzt öffnete auch sie vorsichtig die Augen und blickte auf die Mauer. „Ach du meine Güte...", stammelte Akina sprachlos. „Aber wie...", flüsterte sie. „Unglaublich, ne?" Ich grinste, obwohl ich bis vor einer Minute noch nicht einmal gewusst hatte, ob unser Sprung überhaupt funktionieren würde. Aber, what else... Wir lebten noch! Wir hatten es tatsächlich geschafft! Meine Erleichterten Gedanken wurden jedoch jäh von den Männern unterbrochen, die uns grimmig anstarrten. Ich grinste und streckte ihnen die Zunge raus. „Leiko... wie haben wir -" Ich unterbrach sie. „Ich glaube ich weiß wie. Aber das erzähl ich dir gleich... Lass uns erst einmal richtig verschwinden." Ich grinste erneut mein Uchiha-Grinsen. Noch ein letztes Mal drehte ich mich zu den wütenden Wachmännern und zwinkerte ihnen zu. Ich hob die Hand und schrie: "Leiko und Akina machen ne'n Abgang! Peace!!" Dann packte Akina und ließ mich elegant die Wand hinab rutschen, um dann mit den Füßen fest auf dem Boden wieder auf zu kommen.

„Wir haben es geschafft!", jubelte Akina, doch ihre Freude wurde schlagartig unterbrochen, als wir zwei schwarze Stiefel entdeckten die auf uns zu schritten. Sie gehörten zu einem großen, breit gebauten Mann mit wilden schwarzen Haaren und einem ziemlich ernsten Gesicht. Also dem wollte ich ganz bestimmt nicht die Sonntagswitze aus der Zeitung vorlesen.

Ich schluckte, als ich 6 weitere Wachmänner hinter ihm entdeckte. Seine tiefe dunkle Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Endstation Mädchen. Ihr kommt jetzt ohne weitere Vorkommnisse mit uns und wir werden euch nichts tun!", sagte der Mann eiskalt. Langsam hob ich meine Hände hoch und Akina tat es mir gleich. "Von mir aus...", sagte ich und zog eine Schnute. Das es aber auch überall Spaßbremsen geben musst!


 


 

True friendship (Naruto Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt