Jensen will eigentlich seiner Freundin im Restaurant einen Heiratsantrag machen, aber sie taucht nicht auf. Die anderen Gäste wissen es und Jared, der ebenfalls in dem Restaurant sitzt, will dem Fremden aus dieser unangenehmen Situation helfen, indem er spontan so tut, als wäre er die Person, auf die Jensen gewartet hat. Eigentlich wäre die Begegnung der beiden dann kurz darauf vorbei - aber Jensens Schwester hat sie beobachtet und will nun unbedingt Jensens "Verlobten" kennenlernen, sodass die beiden noch etwas länger vorgeben müssen, ein Paar zu sein...
(Jensen's POV)
Heute würde er sie endlich fragen.
Jensen stand vor dem Restaurant „Roaring Fork" und atmete zittrig aus. Er war nervös – heute wollte er seiner Freundin Danneel einen Heiratsantrag machen. Sie waren erst seit einem halben Jahr zusammen, aber Jensen wollte sie bereits seit ein paar Wochen fragen. Er liebte sie, sie waren glücklich zusammen – auch wenn sie sich nicht so häufig sehen konnten. Er arbeitete seit einem Jahr, nachdem er sein Studium beendet hatte, in der Stadt als Physiotherapeut und Danneel hatte ihren Job außerhalb der Stadt, weshalb sie weit voneinander entfernt wohnten. Jensen hoffte, dass sie vielleicht nach dem Heiratsantrag zusammenziehen würden, irgendwo in der Mitte zwischen ihren Arbeitsplätzen.
Nun setzte er sich wieder in Bewegung und ging in das Restaurant. Es war recht schick und er hatte es ausgewählt, weil es einen Außenbereich hatte, in dem das ganze Jahr über danke der Heizsäulen abends draußen bei Kerzenschein sitzen konnte. Er wollte, dass es romantisch war. Zum gefühlt hundertsten Mal an diesem Tag griff er mit der Hand in seine Jackeninnentasche, um zu kontrollieren, ob der Ring auch wirklich dort war. Als er das kühle Metall spürte, beruhigte er sich ein wenig und betrat das Restaurant.
„Guten Tag", sagte Jensen zu der Angestellten, die am Empfang stand. „Ich habe einen Tisch reserviert, auf den Namen Ackles."
Sie blickte auf das Blatt vor sich, hatte seinen Namen dann anscheinend gefunden, und lächelte ihn an. „Folgen Sie mir."
Jensen lief hinter ihr her durch den fast leeren Innenbereich nach draußen. Hier war deutlich mehr los, was ihn nicht wirklich verwunderte. Es war ein schöner, milder Abend, endlich war es warm, aber trotzdem noch früh dunkel, wodurch die Atmosphäre viel gemütlicher, ruhiger und vor allem romantischer war. Die Angestellte führte ihn zu einem Tisch in der Mitte, mehrere Kerzen standen darauf. Er war, wie die anderen Tische auch, aus Holz und davor standen Bänke mit Kissen, auf denen man saß.
Nachdem er sich gesetzt hatte, winkte er einem Kellner zu. „Könnten Sie vielleicht schon zwei Gläser mit Champagner bringen?"
Dieser nickte und verschwand wieder. Jensen sah sich um und betrachtete die anderen Gäste, die sich alle leise unterhielten oder einfach nur aßen – die Atmosphäre war toll. Alles war perfekt. Jetzt musste Danneel nur noch seinen Antrag annehmen. Bei dem Gedanken an ihre Reaktion, wie er es sich vorstellte, musste er lächeln. Wie sie ihn anstrahlen würde, sie würde aufspringen, ein ersticktes „Ja" von sich geben und dann würden sie sich küssen.
Bald müsste sie ankommen. Er hatte ihr gesagt, sie würden sich um 8 Uhr dort treffen, war aber selbst schon etwas früher gekommen, um sich vorzubereiten. Dazu gehörte auch, dass er in Danneels Champagner-Glas, das gerade gebracht wurde, den Ring fallen ließ. Erst hatte er es nicht tun wollen, in der Angst, dass Danneel den Ring verschlucken könnte, hielt das dann aber doch für unwahrscheinlich. Er wusste, dass es ihr gefallen würde. Und nun, da er den Ring in das Glas hatte fallen lassen, sorgte er sich eher darum, dass Danneel diesen nicht schon längst vorher bemerken würde.
„Entschuldigung?"
Jensen blickte auf und sah, dass eine Frau vom Nachbartisch sich lächelnd zu ihm beugte. „Entschuldigen Sie, wenn ich das jetzt einfach so frage, aber ich habe den Ring gesehen – ich nehme an, Sie werden jemandem einen Heiratsantrag machen?"
„Ehm, ja, das ist der Plan. Ich bin ein bisschen nervös deswegen." Er lachte verlegen.
„Ach Unsinn, das wird ganz sicher ein ‚Ja'! Sie wirken wie ein netter Kerl. Andererseits bin ich ja sogar selbst ein bisschen aufgeregt jetzt." Sie lachte. „Sagen Sie, soll ich es vielleicht für Sie aufnehmen? Als Erinnerung? Ich könnte es auch so aufnehmen, dass man es nicht gleich sieht."
Damit hatte Jensen nicht gerechnet. Eigentlich war ihm die ganze Aufmerksamkeit zu viel, vor allem, da inzwischen auch noch weitere Gäste davon mitbekommen hatten und ihrem Gespräch zuhörten. Aber es erschien ihm unhöflich, das Angebot abzulehnen.
„Wenn Ihnen das keine Umstände macht... vielen Dank!" Er ging schnell auf die Video-Funktion seines Handys und reichte es ihr. „Sie müssten einfach nur auf den Knopf dort drücken."
Sie zwinkerte ihm zu und wandte sich dann wieder ihrem Tisch zu. Inzwischen waren es nur noch drei Minuten bis 8 Uhr und Danneel verspätete sich so gut wie nie. Nun, da Jensen nur dort saß und wartete, ohne etwas zu tun zu haben, wurde er immer nervöser. Die Minuten zogen sich hin. Immer wieder blickte er auf seine Armbanduhr. 07:58 Uhr. 07:59 Uhr. 07:59 Uhr. 08:00 Uhr. 08:00 Uhr. 08:00 Uhr. 08:01. Unruhig rutschte Jensen auf seinem Platz hin und her. 08:02 Uhr. 08:03 Uhr. Warum kam sie denn nicht? Vielleicht dachte sie, er würde draußen auf sie warten? Nein, er hatte es ihr ja gesagt, dass er schon etwas früher angekommen war und drinnen warten würde. 08:04 Uhr. Wenn sie nun einen Unfall gehabt hatte? Nein, Quatsch. Sie war jetzt erst fünf Minuten zu spät.
Jensen wollte auf sein Handy schauen, ob Danneel ihm womöglich eine Nachricht geschrieben hatte – bis ihm auffiel, dass er sein Handy ja zwecks Videoaufnahme an die Frau des Nachbartischs gegeben hatte. Er könnte natürlich fragen, aber das war ihm dann doch zu unangenehm. Dann müsste er ja zugeben, dass Danneel eigentlich schon hätte da sein sollen. Außerdem hätte sie ihm doch wahrscheinlich Bescheid gesagt, wenn eine Nachricht angezeigt worden wäre, oder nicht? Er schaute wieder auf die Uhr. 08:07 Uhr. Die Blicke der anderen Gäste, die er immer wieder bemerkte, machten es nicht gerade besser. Wahrscheinlich war ihnen auch klar, dass er nicht beabsichtigt hatte, so lange alleine dort zu sitzen.
Sie wird sicher jeden Moment auftauchen. Bestimmt steht sie nur im Stau oder so. Oder sie hatte etwas vergessen und musste nochmal zurücklaufen. Ja, das wird es bestimmt sein.
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Verlobung mit einem Fremden (J2 AU)
FanfictionJensen will eigentlich seiner Freundin im Restaurant einen Heiratsantrag machen, aber sie taucht nicht auf. Die anderen Gäste wissen es und Jared, der ebenfalls in dem Restaurant sitzt, will dem Fremden aus dieser unangenehmen Situation helfen, inde...