Stranger

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Es ist schon wieder tief in der Nacht & ich bin wieder draußen.
Wieder alleine, keine Menschenseele.
Es liegt ein leichter Nebel auf den Wegen der Stadt Köln.
Türen knallen, Katzen fauchen & mein Kopf voller Wörter.
Kaum überhorbar nähert sich das Geräusch eines Motors.
Schielend werfe ich ein Blick meiner Rechten und erblicke einen schwarzen Audi.
"Gott, bitte schütz' mich und meine Jungfräulichkeit."
Schmerzvoll zucke ich zusammen, als ich das klopfen der Autotür wahrnehme.
"Hey, ist dir kalt?"
Verwundert zeige ich auf mich.

"Ja, ich meine schon dich oder siehst du hier noch andere Menschen?"
Natürlich ich, vor der ganzen Panik einem Vergewaltiger ausgesetzt zu sein, habe ich vergessen, dass nur ich, Ardian Bora, diese mir unendlich lang vorkommende Straße entlang laufe.
"Soll ich dich nach Hause bringen?"
Verkrampft schüttel ich den Kopf.
"Von dort komm' ich ja gerade erst."
"Und du willst da nicht wieder hin?", durchbohrt mich seine tiefe Stimme.
Erneut schüttle ich meinen Kopf & lasse einen verneinenden Ton von mir.
"Willst du reden?"
"Warum sollte ich einem fremden meine Probleme anvertrauten?"
"So fremd sind wir uns gar nicht, Ardian."
"W-warum kennst du meinen Namen?"
"Ich sagte doch, so fremd sind wir uns nicht."

Er kennt mich. Wieso weiß ich dann nicht wer er ist, wie er heißt oder Ähnliches?
Mein Kopf füllt sich voller Fragen und baut langsam einen schmerzlichen Druck auf.
"Komm, setzen wir uns in mein Auto und reden."
Es ist mir eigentlich egal geworden, ob ich jetzt vergewaltigt oder misshandelt werde, oder ob er einfach nur nett sein will.
Ich begebe mich also in Richtung der Beifahrertür und lass mich in dem Leder nieder.
Er sieht alles sehr teuer aus.
Ich versuche mich so klein und schmal wie möglich zu machen, um bloß nichts von all dem zu ruinieren.
"Du brauchst nicht verkrampft sein, mach es dir gemütlich. Vielleicht entschließt du dich am Ende ja doch noch mich dich nach Hause fahren zu lassen oder vielleicht willst du auch zu mir mit."
"Ich würde lieber mitkommen, als nach Hause zu müssen."

Vorsichtig setzt der Blonde ein sanftes Lächeln auf und startet den Motor.
"Sag mal, wie heißt du?"
"Thaddeus, aber nenn' mich Taddl.", antwortet er.
"Woher kennst du mich?"
"Das ist eine lange Geschichte, Babyboy."

Babyboy? Wieso nennt er mich Babyboy?

hopeless love || TardyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt