Schon seit einigen Tagen war die etwas andere "Beziehung" zwischen den beiden komisch. Die immer harmloserer werdenden Beleidigungen waren doch nur noch ein Aufschrei, von dem jeweils anderen beachtet zu werden. Bis sie es sich eingestanden, dass sie sich gar nicht mehr hassten, war nur noch eine Frage der Zeit.Es war ein kühler Wintermorgen. Wie jeden Morgen schlurfte Harry müde mit seinen zwei besten Freunden in die große Halle, um zu frühstücken. Die Drei setzten sich an den Gryffindor Tisch und begannen zu essen. Wärend Ron und Hermine aufgeregt über etwas diskutierten, ging Harry seiner lieblings Beschäftigung nach. Nämlich einen gewissen Slytherin anzustarren. Er sah aber nicht so selbstsicher und schlagfertig aus wie sonst. Nein. Er sah irgendwie eher traurig und verzweifelt aus. Dazu kam auch noch, dass er nicht einmal etwas aß, sondern die ganze Zeit Löcher in die Luft starrte. "Harry sag doch auch mal was." Jammerte Hermine und riss ihn somit aus seinen Gedanken. Harry wendete seinen Blick zu ihr, beobachtete aber in Wirklichkeit aus dem Augenwinkel Draco, der sich gerade erhob und alleine aus der großen Halle schritt. "Du Hermine? Können wir das später klären? Ich hab noch was zu tun." Mit diesen Worten stand er auf und ließ die anderen verwirrt an dem langen Tisch sitzen. Er rannte schon fast aus dem großen Raum und hielt Ausschau nach dem Slytherin. Er hatte irgendwie das Gefühl, dass er ihm folgen musste. Gerade noch sah er wie Draco um die Ecke bog und die vielen Stufen in den 7. Stock ging. So unauffällig und leise es ging, folgte er ihm. Was wollte er da oben nur? Die Schritte wurden langsamer und der Schwarzhaarige versteckte sich hinter der nächsten Ecke. Er sah Draco zu wie er vor einer Wand stehen blieb. Sogleich erschien eine große alte Holztür. Natürlich. Der Raum der Wünsche. Draco betrat den Raum und die Tür verschwand genau so schnell, wie sie gekommen war. Harry stellte sich vor die Wand, schloss seine Augen und konzentrierte sich. Nach kurzer Zeit öffnete er seine Augen und siehe da, vor ihm war die Tür. Leise und langsam öffnete er die Tür und trat ein. Es war dunkel. Die einzige Lichtquelle war ein Feuer, das vorne im Kamin fröhlich vor sich her flackerte. Davor stand ein großes, mit rotem Stoff überzigenes Sofa, auf dem, in einer dicken Decke eingewickelter Draco lag und die Augen geschlossen hatte. Er sah aus wie ein Heufchen Elend. Das dringende Bedürfniss auf ihn zu zu rennen und ihn einfach in den Arm zu nehmen wurde immer größer. Langsam ging er auf den blonden zu, der aber schlagartig die Augen öffnete, als er die Schritte hörte. "Was machst du hier, Potter?" Fragte er gehässig und wischte sich über seine leicht feuchten Augen. Hatte er geweint? "Was ist denn los?" Fragte der Grünäugige und setzte sich schnell zu ihm auf das Sofa. Draco entwich nur ein Herzzerreißender Schluchzer und Harry schloss ihn einfach in seine Arme. Wärend sich der Slytherin an seiner Schulter ausweinte, strich Harry ihm immer wieder sanft über seinen Kopf und flüsterte beruhigende Worte. Als er sich nach einer etwas längeren Zeit beruhigt hat flüsterte er leise: "Was ist das nur zwischen uns? Ich kann dich einfach nicht mehr hassen. Ich will das auch nicht mehr. Ich darf dich aber auch nicht mögen, sonst bringt mich mein Vater um. Aber ich mag dich so sehr. Du bist so toll und hübsch ich kann einfach nicht mehr aufhören an dich zu denken. Du hast mir einfach den Kopf verdreht." Es dauerte einige Sekunden bis sie beide die Worte realisierten und Draco riss erschrocken die Augen auf. Schnell wand er sich aus Harrys Armen, die immer noch um ihn lagen und griff schnell nach seinem Zauberstab. "Das habe ich nie gesagt. Ich lasse dich das vergessen." Versuchte sich der Grauäugige zu retten und hielt Harry seinen Zauberstab an die Schläfe. Harry entriss ihn ihm aber noch bevor er ihn mit einem Vergessens Zauber zu verhexen. "Was hast du da gerade gesagt?" Fragte der Schwarzhaarige wie in Trance. "Harry gib wieder her." Jammerte der Blonde verzweifelt und versuchte seinen Zauberstab wieder zu bekommen. Der Gryffindor dachte aber gar nicht daran. Er nutzte die momentane Schwäche des größeren aus, drückte ihn nach hinten auf das Sofa und kniete sich über ihn. "Ich habe was?" Fragte er noch einmal nach, worauf Draco rot anlief. "Du hast schon richtig gehört." Murmelte er nur und drehte den Kopf weg. Sanft nahm Harry Dracos Gesicht in seine Hände und drehte seinen Kopf wieder zu sich. Sie sahen sich in die Augen. Grün traf grau. Wie ein Schlag ins Gesicht traf es die beiden. Sie wussten jetzt was diese Gefühle bedeuteten. Kein Hass, keine Freundschaft. Einfach nur pure verknalltheit. Langsam entfernte Harry seine Hände von Dracos Gesicht. Ihm war nie aufgefallen, wie schön sein früherer Erzfeind eigentlich ist. Draco verbrachte aber nicht länger damit Zeit, den sich über ihm knienden Jungen an zu starren, sondern lege entschlossen seine Hände in seinen Nacken, zog ihn zu sich runter und vereinte ihre Lippen sehnsüchtig. "Ich habe mich wohl oder übel in dich verliebt." Murmelte Harry gegen Dracos leicht geröteten Lippen. "Das kann ich nur zurück geben." Lächelte der größere und zog ihn wieder in einen langen, intensiven Kuss.
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