Meine Mutter kam mir immer näher und ich sah nur noch einen Ausweg: mich verstecken.
Also rannte ich weiter und beschloss etwas echt ekliges zu tun. Da würde mich Mutter garantiert nicht suchen und schon gar nicht finden!
So schnell ich konnte, rannte ich hinter das Haus und erfasste schliesslich meinen Zielort.
"Platz da ihr Schweine!", rief ich den Tieren entgegen und sie stoben wie wild auseinander.
Ich holte tief Luft und holte noch mehr Anlauf.
Ich machte einen gigantischen Bauchklatscher in die Matschpfütze, die eigentlich für unsere Schweine gedacht war.
Aber wie gesagt.. da suchte mich Mutter garantiert nie! Ich könnte mich also so lange verstecken, bis sie mich nicht mehr suchte und aufgab.
Zwischen den Schweinen eingequetscht, versuchte ich es mir gemütlich zu machen.
Ich lag mit dem Gesicht auf dem ekelerregenden, stinkenden Matsch, zog es aus der Sumpflulle heraus, worauf der Matsch ein schmatzendes Geräusch von sich gab.
In liegender Position, von Schweinen umringt, lugte ich vorsichtig über den Rücke der einten Sau, die von meiner Mutter "Elfriede" getauft wurde und ein giftgrünes Halsband trug.
Meine Tante hiess seltsamerweise auch so.
"Kommandant Sau an der rechten Front! Ist Irgedwas zu sehen?", flüsterte ich energisch über den Rücken der Sau "Elfriede" hinweg zu einer Sau, die am meisten rechts im Schlamm versank.
Diese zuckte markerschütternd zusammen und grunzte danach etwas geringschätzig.
"Halt den Rand! Deine Mutter ist halt nicht so verrückt wie meine!", zischte ich ihr gereizt zu.
Diesmal hob die Sau ihren schweinischen Kopf und sah mich gespielt mitleidig an.
Ja! Ich bin mir sicher das diese SAU, dass tat! Keine Sinnestäuschung oder so!
Ich war sowieso scho gestresst und dass mich jetzt auch noch eine Sau provozierte, das hatte mir gerade noch gefehlt.
Lächerlicherweise stieg Wut in mir hoch und ich vergass total, wieso ich eigentlich in dem stinkenden Schlamm lag und dass ich eine Sau vor mir hatte.
"Du willst dich wohl mit mir anlegen, ja? Kannst du gerne haben!", brüllte ich und stand auf.
Dann ging ich wie wild geworden auf die dumme Sau los.
Die Sau streckte mir die Zunge raus (!) und drehte sich um und haute ab.
Da merkte ich erst, wie seltsam die Sau lief.. sie..hä? War sie etwa verletzt?
Ich verlangsamte meine Schritte.
Dann durfte sie jetzt nicht so schnell weglaufen! Das tat ihr doch nur weh! Ich würde mich zwar für dich Provokation rächen, aber erst wenn die Sau wieder gesund war, beschloss ich.
Ich rannte schnurstracks auf sie zu und sprang auf ihren Rücken.
Doch ich spührte keine fettige, lederhafte, matschige Schweinehaut sondern.. etwas flauschiges! Was war das denn? Wenn eine Sau urplötzlich ein Fell bekam? Eine Allergie?
"Ale! Endlich hab ich dich!", hörte ich die Stimme meiner Mutter, ganz in der Nähe.
Doch ich liess mich nicht ablenken und tastete den ganzen Körper der Sau vorsichtig ab.
Bisher hatte sie sich seit meinem Sprung nicht mehr richtig gewehrt, doch als sie Mum auf ihrem Qoad sah, wie sie in einem absolut verrückten Tempo auf uns zufuhr, fing sie an zu strampeln und sich wie wild zu bewegen.
Ich keuchte vor Anstrengung und packte mit der einen Hand ihr linkes Hinterbein, mit dem sie wild ausschlug und mit der rechten tastete ich sie weiter nach Verletzungen suchend, ab.
"Halt still du Sau!", brüllte ich sie an. Ich spührte, wie Schweiss meine Stirne hinunterrann..
Mutter würde das Schwein sofort untersuchen müssen...
Ich drehte die Sau auf den Rücken, um schliesslich ihren Bauch nach irgendwas Auffälligem zu untersuchen. Zumindest versuchte ich das.
Die Sau wehrte sich jedoch noch extremer, als sie bemerkte, was ich vorhatte.
Sie versuchte, mir ihre Hufen in das Gesicht zu drücken und rollte ihren Körper wie verrückt hin und her. Ich versuchte, sie zu stoppen, jedoch ohne grossen Erfolg.
Ich sah ein, dass ich zu schwach war, um das Schwein über längere Zeit zu kontrollieren. Also brauchte ich etwas, womit ich es beruhigen konnte! Oder einfach etwas damit das verdammte Gestrampel aufhörte!
Ich drückte die Sau mit aller Kraft zu Boden und schob sie so vorwärts, zum Schuppen, der glücklicherweise in der Nähe stand.
Mit meinem verdreckten Pullover band ich die Sau an den nahestehenden Zaun und machte extra drei Doppelknoten um ihren Hals herum. Locker genug, damit die Sau noch atmen konnte natürlich.
Dann rannte ich keuchend in den Schuppen und suchte nach einem Gegestand, mit dem man eine wild gewordene Sau fesseln konnte und fand ein dickes, langes Seil. Damit rannte ich siegesgewiss wieder hinaus und wurde dort wie von einem Blitz getroffen, so sehr erschrak ich, als ich entdeckte, dass nur noch mein zerfetzter Pullover am Zaun lag.
Mein Lieblingspullover!
Und wo war die Sau hin?
Ich sah mich nervös um und erblickte sie dann ein paar Meter weiter vor sich hin humpeln.
Ich sog erleichtert die Luft ein und rannte auf sie zu.
"Jezt tu doch nicht so saublöd!"
Jetzt wusste ich endlich woher das Wort kam! Ha!
Mit diesen Worten stürzte ich mich erneut auf die Sau und versuchte, das Seil um ihren Körper zu schlingen und zu veknoten.
Wieder ohne grossen Erfolg allerdings. Die Sau war noch stärker, als ich dachte.
Ich wich schnaubend ihren Hufschlägen aus und presste sie zu Boden, so gut ich konnte.
"Was tust du da Ale? Du sollst mir doch mit dem Balken helfen!", warf mir die Stimme meiner Mum scheinheilig vor.
Ich zuckte zusammen vor Schreck. Bei dem Saulärm hatte ich sie gar nicht kommen hören.
Doch genau in diesem Moment der Unachtsamkeit, hatte ich vergessen, die Sau zu Boden zu pressen, worauf diese jetzt in meinen Arm biss.
Ich unterdrückte einen Schrei und brüllte wütend:"Mum-hilf mir doch mit dieser idiotischen Sau! Sie ist verletzt und versucht ständig, abzuhauen!"
Mum nickte mir zu und sagte dann murmelnd:" Da hilft nur eines..."
Ich erstarrte. Wollte sie etwa..
"Du holst.. die Spritze? Ist die nicht für Notfälle gedacht?", sagte ich zittrig.
"Das ist ein Notfall, Liebes. Und nach ein paar Wochen hat sich die Sau schon wieder erholt, keine Sorge!", rief mir meine Mutter zu und lief in Richtung Schuppen.
"Von wegen! Der Arzt sprach von Monaten!", rief ich ihr zu.
Die Sau schien ebenfalls zu ersrarren.
Doch nach ein paar Sekunden schnaubte sie mich gereizt an und wehrte sich umso mehr.
"Kann sein!", antwortete meine Mutter achselzuckend als sie wieder bei uns war.
Sie holte besagte Spritze aus einer Holzschachtel und versenkte sie sofort im flauschigen Hals des Schweins.
Ich und die Sau quiekten unisono.
Das Schwein bzw. die Sau erschlaffte danach und Mutter und ich drehten sie auf den Rücken um sie ins Haus zu tragen und dort weiter zu untersuchen.
Was wir in der Mitte ihres Bauches sahen, liess uns erstarren.
Ein silberner , glänzender Reissverschluss schlengelte sich entlang des Bauches der "Sau".
Was ging hier vor?
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Kühe stinken nicht!
UmorismoAle wohnt auf einem Bauernhof zusammen mit ihrer Familie, Da geht es schon mal drunter drüber! Lest mal rein, wenn ihr den Mut dazu habt!