Steffies Sicht
Eigentlich hatte ich nur noch einmal schnell auf die Toilette wollen, ehe die Show beginnen würde. Denn jetzt, wo alle schon saßen, 5 Minuten vor Showbeginn, gab es keine Schlange mehr. Das hatte ich nutzen wollen.
Dass ich dabei auf CHRIS EHRLICH treffen würde, hätte ich niemals in meinem Leben erwartet.
Ungläubig starrte ich ihn an, mein Mund war leicht geöffnet. Ich konnte es nicht ganz fassen. Ich hatte das Gefühl zu träumen.
Er konnte doch nicht wirklich vor mir stehen, oder?
Unauffällig kniff ich mir in den Arm, musste wissen, ob er nicht surreal war. Doch auch, als ich das unangenehme Ziepen verspürte, löste sich mein Gegenüber nicht in Luft auf.
Nein! Er steht wahrhaftig vor mir!
Ein breites Grinsen tauchte in meinem Gesicht auf und ich wollte etwas sagen. Ich musste das nutzen, denn es war tatsächlich Chris Ehrlich!
Doch dann sah ich den panischen Ausdruck in seinen Augen und urplötzlich erstarb das Grinsen. Mir fiel auf, dass auch sein Körper ganz steif war, als schien er vor Anspannung zu platzen, was wohl nicht an der Show liegen konnte. Schließlich waren Sie in den letzten Jahren fast täglich aufgetreten. Erst dann viel es mir wie Schuppen von den Augen.
Er hatte Angst! Und das vor mir! Weil ich ein Fan war...
Wahrscheinlich denkt er, ich fange jeden Moment an zu kreischen oder so...
Wie von einer Sekunde auf die andere brach ich mein Vorhaben ab, ihn nach einem Foto zu fragen. Ich konnte nicht genau sagen, woher dieser Sinneswandel kam. Schließlich war es DIE Chance. Aber Chris tat mir in dem Moment, wo er vor mir stand und irgendwie wie ein kleines Häufchen Elend aussah, einfach nur leid.
Vermutlich hat er nirgends außer Zuhause seine Ruhe. Ich will ihn nicht weiter aufhalten...
Ich schüttelte den Kopf. Chris Ehrlich, auch wenn er mich noch so sehr faszinierte, war genau wie ich nur ein normaler Mensch. Außer seinen Fähigkeiten, gemeinsam mit seinem Bruder die Zuschauer wieder an Magie glauben zu lassen, war an ihm nichts besonders.
„Tut mir leid, Chris. Ich hab dich nicht gesehen", sagte ich und blickte ihn entschuldigend an.
In meiner Stimme klang keinerlei Hysterie. Ich war ganz locker und entspannt, sogar ein sanftes Lächeln zierte mein Gesicht, um ihm zu verdeutlichen, dass ich nicht überreagieren würde. Dann trat ich zur Seite, formte mit meinem Mund tonlos die Worte viel Glück und nickte ihm zum Abschied noch aufmunternd zu, um anschließend die Treppe hochzugehen.
Dabei drehte ich mich nicht noch einmal zu ihm um, sondern lief schnurstracks zu meinem Platz in der 7 Reihe auf der Ganginnenseite. Als ich saß, fragte ich mich, ob ich das bereuen würde.
Vielleicht. Aber ich weiß, dass ich das richtige getan habe...
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Vom Winde verweht
Любовные романыNie hätte sie gedacht, dass er sie wirklich anruft. Ein Online-Schuh-Shop-Gutschein, der alles veränderte. Wenn aus Neugierde Liebe und mehr wird... Eine FanFiction zu den Ehrlich Brothers!