Vom Winde verweht

Kapitel 8-Die Show beginnt

Steffies Sicht

Die Musik startete, der Vorhang ging auf und ein großer weißer Kasten kam zum Vorschein, aus dem vier Männer in schwarzer Kleidung mit einem riesengroßen I-Pad herauskletterten.

Aufmerksam verfolgte ich das Geschehen. Das Licht und der Nebel sorgten für die passende Stimmung und sofort war ich im Bann der Show. Alles wirkte wie eine große fließende Bewegung, als erst Andreas Ehrlich plötzlich in dem weißen Kasten stand und dann Chris Ehrlich mit dem Motorrad aus dem I-Pad kam. Ich staunte nicht schlecht, denn mir war es immer noch ein Rätsel, wie die beiden das machten, obwohl ich mir schon so oft die Illusion angeschaut hatte. Es blieb wohl einfach ein Geheimnis.

Das Publikum jubelte und hieß die beiden Show-Magier auf der Bühne somit in Leipzig willkommen, die die Gäste anschließend ebenfalls begrüßten. Ich lachte begeistert mit und verfolgte interessiert den Fortlauf der Show. Es war alles dabei. Vom Zaubertrick mit der Münze in der Flasche bis hin zum Gang durch die Stahlplatte. Die erste Hälfte war einfach fantastisch, auch wenn mich die etwas andere Reihenfolge als die auf der DVD anfangs ein wenig verwirrt hatte. Doch im Grunde änderte es nichts an der Einmaligkeit der Illusionen, die mich auch Live faszinierten. Es war einfach nur beeindruckend. Wie das alles möglich war...

Nur über die meisten Witze konnte ich nicht mehr Lachen. Ich hatte sie zu oft gehört und dadurch war es nicht mehr lustig, das gefühlt tausendste Mal zu hören, dass Andreas seinen Bruder noch nie ohne Nase gesehen hätte.

Auch, wenn es wirklich ulkig aussieht, dachte ich und musste doch lächeln. Schließlich aber hatten wir das Ende der ersten Hälfte erreicht. Die beiden Brüder verabschiedeten sich für 25 Minuten und verschwanden von der Bühne. Das Licht wurde aufgehellt, Massen strömten zu den Essständen und dem Merchandise-Stand im Foyer, wo man nun auch das große Herz finden würde, was die Ehrlich Brothers mit der „Kraft der Liebe", wie sie es immer nannten, aus zwei Bahnschienen verbogen hatten.

Neugierig sah ich mich um, beobachtete die vielen Menschen, die nun unglaublich schnell, fast schon hysterisch, als wären sie auf der Flucht, ins Foyer rannten, nur um ein Foto mit dem Herz aus Stahl zu machen. Ich schüttelte nur ungläubig Kopf. Mir war unklar, warum man nur unbedingt ein Foto mit ein bisschen Metall machen wollte. Das Foto würde man sich einmal anschauen und dann nie wieder.

Ich beschloss, mir noch etwas die Füße zu vertreten und mit meinem Kamel, wie meine beste Freundin und ich uns nannten, zu texten. Ich stand also auf und marschierte raus Richtung Essensstände, da dort der Empfang am besten war. Aber ich hielt mich möglichst weit von den Buden fern. Ich konnte den Geruch von verbranntem Fett nicht leiden.

Kaum hatte ich das Handy angemacht, schossen auchschon die ersten Nachrichten rein. Natürlich von meiner besten Freundin Jussy,von wem auch sonst. Sie hatte mich gebeten, ein paar Eindrücke zu schildern,weil sie auch neugierig war, was die beiden Show-Magier so alles machten, umdas Publikum zu begeistern und fragte auch, ob meine Lieblingsillusion schondran gewesen war. Ich grinste und beantwortete nach und nach ihre Fragen, wobeiich verneinen musste, dass die ICE-Cube Illusion schon durch war. Kaum hatteich geantwortete, war sie online und so schrieben wir weiter.