Der erste Herbstwind

Kapitel 8

„Ihr glaubt nicht , was mir
passiert ist!"

„Jetzt beruhig dich doch erstmal ." Setzte Christin an , doch Jenni unterbrach sie .

„Was brauchst du so lange , na los raus mit der Sprache " sie zeigte mit einer Geste dass sie weiter erzählen soll.

„Jenni ! Jetzt Reiß dich zusammen und lass Mia sich beruhigen "

„Was ist denn jetzt mit dir los ? Deine Stimme regt mich langsam auf genauso wie dein Gesicht ! Ich brauch was zur Beruhigung . Wenn mich jemand sucht ich bin die Straße runter und gönne mir einen Lahmacun" Jenni hievte sich hoch und begab sich zur Tür , die sie mit einem lauten Krach schloss.

„Also Mädels , ich war vielleicht eine längere Zeit nicht da aber ich weis was los ist ."

„Sie war früher dann auch immer so..."

„ Oh ja und wie sie so war " wir lachten alle

„Nur hat sie früher andere angemaullt und nicht uns", wir sahen alle verträumt in die Luft , bis ich die Stille unterbrach .

„Aber jetzt erzähl doch bitte was los ist"

„Ich hab Jack am Empfang gesehen..."

„Wartet hier ", sagte ich und marschierte auf die Tür zu. Kurz bevor ich sie öffnete nahm ich mir noch eine Jacke und sprach zu den Mädels .

„Ich bin gleich da , macht euch keine sorgen ."

Ich bewegte mich vorsichtig die Treppe runter und bereute jetzt schon nicht gefragt zu haben wo er denn war . Nachdem ich hinter die nächste Ecke ging drehte ich mich sofort wieder um , zog die Jacke an und die Kapuze über meinen Kopf .

Mit langsamen Schritte ging ich voran und setzte mich auf einer der Bänke , die bei der kleinen Bäckerei waren , hin.
Die Zeitung , die auf dem Tisch vor mir lag nahm ich in die Hand und sah mich um.

Viele verschiedene Personen waren hier versammelte. Ich sah mir die Personen genauer an. Ein Pärchen , etwa in den späten 60igern saß auf den grünen Stühlen und hielten Händchen. Bei diesem Anblick Schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen.

Ich wusste nicht ob ich eines Tages so mit einer anderen Person sitzen würde . Der Glaube an einer lange Ehe wurde mir im Kindesalter genommen , als sich meine Großeltern scheiden ließen.

Zwar verarbeitete ich diesen Moment lange im meiner Kindheit, jedoch gewöhnte ich mich mit der Zeit daran, dass die Großeltern nicht für immer zusammen sein müssen. In den damaligen Zeiten war das jedoch bestimmt anders.

In meinen Gedanken versunken merkte ich nicht wie sich eine Person in Richtung Aufzug bewegte, bis ich dieses Lachen hörte.
Ich würde es überall Wiedererkennen, egal wie lange ich es nicht hören würde.

Als mein Blick auf ihn fiel schaute er gerade zur Seite. Christin hatte recht, er war hier.
Nun schwirrten mir noch mehr fragen im Kopf herum.
War er hier um mich zu besuchen oder gibt es einen anderen Grund dafür ihn hier anzutreffen.
Möglicherweise wollte er mich nach all der Zeit besuchen kommen.
All diese Fragen entglitten mir jedoch als ich wieder in der Realität ankam und die Türen des Aufzuges verschlossen waren.