My new life in hell

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Schreiend wand ich mich in den Armen des Angreifers, aber entkommen war unmöglich. Stumm schliffen sie mich von den Leichen meiner Eltern weg, aus meinem Haus und in einen Transporter. In diesem saßen schon mehrere Kinder zitternd und weinend, sie wollten nicht begreifen, was mit ihren Eltern passiert war.

Ich wusste es. Ich habe gesehen wie sie umgefallen sind und aufhörten zu atmen. Lange saß ich neben ihnen und wartete, dass sie wieder aufwachten, aber das taten sie nicht, also mussten sie wirklich tot sein. Danach kamen die Vampire und holten mich und steckten mich hier rein und jetzt fuhr ich mit diesen anderen Kinder irgendwohin, hoffentlich gibt es dort wenigstens etwas zu essen, denn ich hatte in der ganzen Zeit in der ich über meine Eltern gewacht hatte keinen Bissen zu mir genommen.

Nach zwei Stunden Fahrt in diesem stinkenden Transporter in dem nur die Schluchzer und das Knurren meines Magens zuhören war, hielten wir endlich an und die Luke öffnete sich. Vor uns standen mehrere Vampire in weißen Uniformen, die uns unsanft aus dem Auto zogen.

~Timeskript~

Seit unserer Ankunft hier war bereits eine Woche vergangen und wir alle versuchten uns an die neue Situation zu gewöhnen, auch wenn es oft nicht leicht war. Die Vampire hatten hier unten, keine Ahnung wo genau, eine ganze Stadt, in der wir jetzt wohnten. Es gab hier keinen Strom und wir lebten in verlassenen und oft brüchigen Häusern, aber das interessierte uns nicht, wenigstens lebten wir.

Wie jeden Morgen ging ich zusammen mit einer kleinen Gruppe von Kindern zur Blutabnahme. Wir mussten nämlich jeden Morgen zu den Vampiren, damit wir unser Blut gaben im Austausch zu etwas zu Essen. Es tat immer echt weh, aber wenigstens musste ich dann nicht mehr hungern.

Geduldig standen wir in einer langen Schlange an und registrierten uns nach einander. Als ich an der Reihe war fragte ein Helfer, ein Mensch der für diese Arbeit etwas extra bekam, nach meinen Daten.

"Sanira Natashin, 8 Jahre.", sagte ich kleinlaut. Neben dem Helfer war ein Vampir aufgetaucht und sah mich kritisch an, ich hatte mich noch nicht an diese unheimlichen Augen gewöhnt und so jagten sie mir jedes Mal einen riesen Schrecken ein. "Geh schon weiter.", knurrte der Vampir und ich merkte, dass ich ihn wohl angestarrt hatte. Schnell zog ich den Kopf ein und rannte zur Abnahmestation.

Nachdem ich fertig war und mein Essen gegessen hatte, hatte ich noch ein bisschen Zeit und so beschloss ich mich noch ein bisschen um zusehen. Immer tiefer ging ich in die Ruinenstadt und suchte nach.... ja nach was eigentlich? Hier unten sah wirklich fast alles gleich aus. Es dauerte nicht lang, da hatte ich mich auch schon verlaufen und wusste den Weg zurück nicht mehr. Langsam wurde es dunkler und ich bekam Angst, die Schatten wurden immer länger und schienen nach mir zu greifen. Mir unwohl und ich wusste, wenn ich es nicht hier weg schaffte würde etwas schlimmes passieren, hatten manche nicht erzählt, die Vampire würden nachts auf die Jagd gehen, als eine Art Sport? Verzweifelt sah ich mich um, bis mir eine Idee kam. Schnell ging ich ins nächste Haus und kletterte über eine brüchige Leiter und durch ein Fenster aufs Dach des Gebäudes.

Von hier oben konnte ich viel mehr sehen. Weit vor mir ersteckte sich die ganze Stadt, sie schien unendlich zu sein und ganz hinten sah ich den Palast aufleuchten, in dem die adeligen Vampire lebten und in dem auch die Blutabnahme statt fand. Wann war ich den so weit gelaufen?, fragte ich mich verwirrt. Da die Dächer sehr nah nebeneinander waren, konnte man ohne große Mühen von einem zum nächsten springen und so konnte ich mich nicht mal verlaufen. 

Meine Schritte wurden immer schneller, desto dunkler es wurde und ein kalter Wind kam auf. Ich stockte, vor mir war ein Haus leicht zusammengefallen und so war eine Lücke, die definitiv zu groß zum rüber springen war. Ich blieb stehen und sah nach unten, ich war in etwa 5 Meter Höhe. Schnell schreckte ich zurück, weil ich nämlich höllisch Höhenangst hatte.

Hinter mir war ein Lachen zuhören, dass mich herumfahren ließ. Hinter einem Kamin hervor spähend, konnte ich gerade noch einen Büschel lilafarbener Haare entdecken, bevor sie verschwanden. Neugierig ging ich hinterher, aber wer auch immer es war, war weg. Enttäuscht ließ ich die Schultern sinken.

"Buh", schrie da plötzlich hinter mir jemand, sodass ich ebenfalls erschrocken aufschrie. Vor mir lag ein Junge mit lilafarbenen Haaren auf dem Boden und hielt sich den Bauch vor Lachen. 

"Das war gar nicht lustig.", meinte ich verärgert und drehte mich weg, sollte der doch weiter so blöd lachen.

"Hahaha doch, das war es. Du solltest dein Gesicht sehen."

"Mir doch egal, ich muss jetzt los, bevor es noch dunkler wird."

Er hörte auf zu Lachen und sah mich verwirrt an. "Warum musst du den dann nach Hause?"

"Ich habe Angst vor den Vampiren.", gestand ich kleinlaut. Er stand auf und sah mich noch ein bisschen verwirrt an, bevor er sich vor die Brust schlug und tapfer meinte: "Ich werden mitkommen und dich beschützen."

Ich sah ihn kritisch an, er war doch kaum älter als ich, wie sollte er mich denn da beschützen? Aber so war ich wenigstens nicht mehr so allein.

"Na gut, wenn du willst.", meinte ich gleichgültig und begann die Treppe des Hauses herunter zu steigen. 

"Wo willst du den hin? Musst du nicht Richtung Palast?", fragte er. Wortlos deutete ich auf den Abgrund vor uns, aber er lachte nur. 

Er nahm Anlauf und sprang. Ich riss erschrocken die Augen auf, aber er kam ohne Schäden auf der anderen Seite an, wovon er gleich wieder ohne Mühe auf meine Seite sprang. Meine Augen mussten fast aus meinem Kopf ploppen, denn er sah mein Gesicht und begann wieder zu lachen, bevor er meinte, ich solle es einfach nachmachen. 

Ängstlich stand ich kurz vor dem Ende des Daches und sah wieder nach unten, nein ich konnte das nicht. "Hey ich kann das nicht.", meinte ich kleinlaut, worauf der Junge wieder auf mich zugesprangen kam. Er sah mich skeptisch an und schien zu überlegen, dann grinste er wieder. 

"Achso das ist ein Spiel, ich bin der Ritter und du die Prinzessin, die gerettet werden muss.", meinte er glücklich. Ich sah ihn kurz verwirrt an, doch schon im nächsten Moment zog er mich einfach auf seinen Rücken, nahm Anlauf und sprang. Erschrocken schrie ich wieder auf, doch wir kamen sicher wieder zum Stehen und schnell sprang ich von seinem Rücken und sah ihn entrüstet an. 

"Das kannst du doch nicht einfach machen, wir hätten sterben können.", schrie ich ihn an, wobei er aber keine Miene verzog. 

Wir gingen, nachdem ich mich wieder beruhigt hatte, lachend weiter und spielten fangen und verstecken hinter den Kaminen der Stadt. Der Weg war am Ende dann aber viel zu schnell vorbei und enttäuscht blieb ich auf dem Dach meines Hauses stehen, um mich zu verabschieden.

"Warum bleibst du stehen?", fragte mein neuer Freund verwirrt. 

"Na weil ich hier wohne, ich müsste schon längst ins Bett, sonst verpasse ich morgen noch die Blutabnahme."

"Hä, die heben dir doch bestimmt ein paar Schlucke auf, auch wenn du verschläfst, oder?", gab er immer noch verwirrt zurück.

Ich starrte ihn kurz an, irgendwas an ihm war komisch, allein schon, dass er nicht die selben Klamotten wie ich und die anderen Kinder hier trug. Wie ich ihn so betrachtete, sah ich nach einer Weile, eine Regung der Erkenntnis auf seinem Gesicht, das sich dann aber bald wieder in ein Lächeln verwandelte.

"Ok, aber dann können wir uns ja morgen wieder zum Spielen sehen, oder.... Wie heißt du eigentlich?", fragte er schüchtern.

Ich lächelte, er war wirklich nett. " Ich heiße Sanira undja klar, kommst du gleich nach der Blutabnahme bei mir vorbei?"

Er nickte und drehte sich dann um, um zu gehen, aber ich hielt ihm nochmal am Ärmel fest. Er sah mich verdutzt an. 

"Und wie heißt du?", fragte ich ihn.

"Mein Name ist Lacus.", sagte er lächelnd, bevor er aus meinem Sichtfeld verschwand.





My Life with Lacus Welt (Owari no Seraph FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt