Kapitel 16 - Nervige Menschen

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"ICH KAPIER DAS NICHT!"

"So schwer ist das nicht...", murmle ich. Ist es auch nicht. Für mich jedenfalls.

"MATHE IST IMMER SCHWIERIG!", jammert Miriam laut und legt ihren Kopf auf den Schultisch.

"Ich werde noch wegen Mathe sitzen bleiben.", schluchzt sie. Manno man...

Als ob sie wegen Mathe sitzen bleibt? Wir haben doch gerade erst nur ein neues Thema angefangen, da checkt es niemand sofort.

Ich lege meine Hand auf ihre Schulter und versuche sie zu trösten.

"Lern' doch einfach die Formeln auswendig. Du musst nur wissen wie man sie einsetzt, nach der Zeit wirst du sicher verstehen, wie man auf die kommt."

"Nein..."

Ich verdrehe mir die Augen. 

"Egal, ich gleich das schon aus.", sagt sie optimistisch und hält ihre Faust vor das Gesicht, mit den Augen zielgerichtet zur Decke. Woher plötzlich das Selbstbewusstsein?

"Geht doch.", schmunzel ich.

Wir bekamen eine kurze 5 Minuten Pause. Normalerweise ist so etwas ziemlich unnötig, aber abgesehen davon, dass wir eine Doppelstunde hatten, freute ich mich jedes mal. Doch diesmal nicht.
Meine Nebensitzerin und ich liefen aus den Klassenzimmer und unsere Blicke schweiften über das Gör, dass sich heute tatsächlich blicken gelassen hat. Franziska.
Sie saß alleine, tat wahrscheinlich so, als ob sie irgendetwas am Taschenrechner tippen würde.

Ich wusste, dass sie nur so tat.
Ich wusste, dass sie Mathe nicht drauf hat.
Ich wusste, dass sie nur zur Schule kommt, um mich zu provozieren.

Miststück.

"Hast du mir gerade zugehört?"

"Ehm, wie nochmal?", sage ich überrascht. Immer diese tiefen Gedanken.

Miri schenkt mir ihren "Nicht dein Ernst"-Blick und seufzt. Woops.

"Dann sage ich es noch einmal.", jammert sie, "ich glaube, dass der Typ mit den grauen Hoodie ein Auge auf mich geworfen hat."

"Jeder im Raum hat dich dumm angeglotzt, als du kurz vor einem Zusammenbruch standest."

"Halt dein Maul.", lacht sie und gibt mir einen leichten Schlag auf die Schulter.

"Aber wer überhaupt?", gebe ich zurück. Immerhin ist das nur ein Mathekurs, der aus irgendwelchen Schülern von unserer Stufe zusammengewürfelt wurde.

"Ich weiß seinen Namen doch nicht! Aber er sieht so gut aus!", schwärmt sie förmlich neben mir, als ich die Türe des Klassenzimmers leicht geöffnet habe und versuche den gesuchten Jungen zu finden.

"Da sind zwei Jungs mit einem grauen Hoodie.", oder vielleicht doch drei? Nein, das ist kein Hoodie.

"Der Junge mit den braunen Haaren und blauen Augen.", flüstert sie mir zu.

"Als ob ich durch seinen Kopf sehen kann und die Augenfarbe erkenne."

"Der Junge mit der einen dunklen Skinny Jeans."

"Du meinst Marvin?"

"Der heißt so?", fragt sie unsicher. Ehrlich gesagt, weiß ich es selbst nicht genau.

"Denk' schon."

Einige Sekunden beobachten wir ihn. Wir er rechts diagonal einen Tisch weiter von unserem weiter weg saß. Alleine. 

"Scheint nicht so, als ob er Freunde hat.", meint Miri, worauf ich mit dem Kopf nicke.

"Der ist sogar neu, glaube ich."

Before (BoyxBoy) #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt