Part 2

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"Guten Morgen, meine Lieblingsidioten!"

Cengiz platzte ins Zimmer und Andre schreckte auf.

"Maaann, lass uns doch mal schlafen!"

Jan maulte und zog sich die Decke über den Kopf.
Erst jetzt wurde ihm bewusst, wo er war, oder viel mehr, bei wem. Während Jan spürte, wie sein Gesicht knallrot anlief, wuschelte ihm Andre durch die Haare und lächelte verschmitzt.

"Guten Morgen, Jan."

Er lächelte schüchtern zurück und es entstand eine kurze Gesprächspause, aber Jan hätte noch hunderte ertragen, wenn es mit Andre zusammen gewesen wäre.
Irgendwie entstand Blickkontakt zwischen den beiden, den sie beide nicht mehr brechen wollten, bis Cengiz sie mehr oder weniger dazu zwang.

"Wie wär's mit Frühstück?"

Sie standen widerwillig auf und jeder konnte den Tag über beobachten, wie sehr die zwei aneinander hingen.
Cen verkniff sich eine Bemerkung.

Später abends saß Jan am Computer und bemühte sich wie so oft mal wieder darum, ein neues Video zu schneiden und Andre saß auf seinem Bett um ihn zu beobachten.
Er fand alles an ihm faszinierend, jede seiner Bewegung wunderschön. Er hätte hier noch stundenlang sitzen können.
Aber irgendwie wurde Jan heute nicht mit den Video zufrieden und nach einer Weile stand Andre auf, um seine Hand auf Jans zu legen, die die Maus festhielt.

"Das Video ist perfekt, okay? Jetzt mach dich nicht verrückt deswegen. Was hältst du von einer kleinen Pause?"

Jan ließ die Maus leicht los und sie verschränkten ihre Finger miteinander.
Ein aufregendes Kribbeln lief durch Jans Körper und sein Gehirn spielte verrückt.

Wäre ja möglich, dass er vielleicht doch eine Chance bei ihm hatte.

Eigentlich ziemlich unmöglich, Andre könnte ja jeden haben, den er wollte, gutaussehend wie er war... Schön wäre es trotzdem.

"Jan?"

Andres sanfte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er lächelte ertappt.

"Vielleicht solltest du mal was essen gehen, ich wollte eh duschen."

Der Ältere nickte leicht und sie standen beide auf, ihre Hände immernoch schüchtern miteinander verschränkt. Sie ließen erst zögerlich los, als Andre die Badtür öffnete.

"Alsoo, erzähl! Ihr lauft Händchen haltend durch die Gegend und es ist fast schon überraschend, dass du nicht mit ins Bad bist. Jandre und so?"

Cengiz drängte Jan und grinste breit.

"Ne, keine Ahnung, als ob er was von mir wollen würde..."

Er wandte seinen enttäuschten und verletzten Blick dem Boden zu.

"Hallooo?! Natürlich, Mann! Ist dir schon mal aufgefallen, wie er dich anguckt? Wenn er in deiner Nähe ist, achtet er auf jede deiner Bewegungen und nutzt jede Gelegenheit, um dich zu berühren. Er ist schüchtern und gleichzeitig aufgedreht. Ich glaube, ich habe noch nie jemanden so offensichtliches gesehen. Ihr seid ja wie für einander geschaffen!"

Jan war knallrot angelaufen, seine Augen glitzernden feucht und er lächelte überwältigt.
Er hauchte ein leises 'Danke' und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

Andre kam nach 20 Minuten wieder aus dem Bad, nur ein Handtuch um seine Hüfte geschlungen und Jans Wangen röteten sich wieder leicht.

Gott, er sah so gut aus.

Als Andre in seinem Zimmer verschwunden war, wandte sich Cengiz wieder einmal zwinkernd und kichernd an seinen Freund.

"Jan, Jan, Jan, wird Zeit, dass ihr zusammen kommt."

"Jetzt quatsch keinen Unsinn!"

Jan wartete sehnsüchtig darauf, dass Andre wieder aus seinem Zimmer kam, aber anscheinend hatte er sich einfach schon schlafen gelegt oder noch an den Computer gesetzt oder so. Okay...
Er überlegte, ob er mal nachfragen sollte, ob es ihm gut ging, entschied sich aber dagegen. Vielleicht brauchte er etwas Zeit für sich allein.
Drei Stunden später lag auch Jan im Bett und grübelte vor sich hin, als seine Tür plötzlich verräterisch quietschte und er aufsah.

"Ähm..."

Andre räusperte sich unsicher.

"B-bist du noch wach?"

"Kannst du nicht schlafen?"

Jans besorgte Stimme klang aus der Dunkelheit und seine Bettdecke raschelte, als er sich aufsetzte.

"Naja... Nicht wirklich... K-kann ich vielleicht..."

Auch ohne, dass er den Satz beendete, wusste Jan was er wollte, er wollte es ja auch.

"Na, komm her!"

Jan hatte Andre selten so erleichtert und glücklich gesehen, aber es war ein wunderschöner Anblick.
Er schlüpfte in Jans Bett und schmiegte sich an ihn an während Jan ihn mit einem Arm um seine Hüfte enger zu sich zog.
Jan spürte den Atem seines Freundes auf seiner Haut.

"Andre?"

"Hm?"

"Ich bin froh, dass du hier bist."

Wäre es nicht so dunkel gewesen, hätte Jan den hauchzarten Rotton gesehen, der sich auf Andres Gesicht ausbreitete. Wenn er es gesehen hätte, wäre er höchstwahrscheinlich nur selbst rot geworden.
Er strich ihm durch die Haare und spielte mit einzelnen Strähnen.

So schön weich und flauschig und wunderschön...

Als er dank Andres regelmäßigen Atemzügen sicher sein konnte, dass er schlief, presste er einen sanften Kuss auf seine Stirn und schloss dann auch selbst die Augen.

Halli Hallo, ich nerve wahrscheinlich total mit diesem kleinen Nachwort jedesmal, aber ich fürchte, da musst ihr durch. Sorry ^^ Wieder einmal vielen Dank für's Lesen und hoffentlich sehen wir uns im nächsten Teil wieder :3

It All Started With Tears || JandreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt