Joy

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An alles was ich mich erinnerte, war dieser eine Tag, an dem ich Joy traf. Es war ein regnerischer Tag, als ich nach Hause laufen musste. Die Autos rasten an mir vorbei und jede Pfütze, durch die Reifen donnerten, lud ihre dicken Tropfen über mich. Meine Hose war durchnässt als ich zuhause ankam, sie klebte an mir und Kälte hatte meinen Körper übernommen. Ich zitterte am ganzen Leib, nur noch schnell die Jacke ausziehen und an den Haken werfen. Dann schnell ab ins Badezimmer, ich schälte mich aus meinem durchnässten T-shirt und warf meine Jeans über die Badewanne, ich legte meinen BH säuberlich darüber und stieg in die Dusche, langsam entspannten sich meine Muskeln unter dem prasseln des warmen Wassers. Ich ließ meine Gedanken kreisen, was für ein schreckliches Wetter heute. Ich überlegte was heute noch zu erledigen war, ich kam zu dem Entschluss, mir erstmal nudeln zu kochen und eine einfache Tomatensoße zu machen, dann überlegte ich was heute in der Flimmerkiste lief. Achja, heute war ja Freitag, Freitag der 13. aber ich bin nicht abergläubisch also kümmerte mich das nicht wirklich. In Gedanken ging ich meine Lieblingsserien durch und kam zu dem Entschluss mir einen Thriller anzusehen. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, Huch! Ein klopfen an der Tür. "Emmi? Mach doch mal den Wasserhahn aus, und komm da raus hier ist jemand der mit dir unbedingt sprechen möchte." "Ok, mom. 5 Minuten noch!" Ich duschte schnell zu Ende und sprang aus der Dusche, während ich mich in mein weiches Handtuch einwickelte sah ich in den Spiegel, wer wohl mit mir sprechen möchte? Sollte ich mich schminken? Nein, wohl eher nicht. War doch sicherlich nur Mia, meine "beste Freundin", wie sie sich selbst bezeichnete. Ich ging durch die Tür in mein Zimmer, wo ich mir schnell ein bequemes Top und meine Lieblingsjogginghose anzog. Dazu nur noch einen schwarzen Pullover, fertig! Sofort umspielte mich wohlige Wärme. Ich ging aus meinem Zimmer, den Flur entlang und ins Wohnzimmer. Dort stand eine dünne Frau, mit blondem kurzen Haar, das gerade lang genug für einen Zopf war. Die Person drehte sich zu mir um, sie war vielleicht Mitte dreißig und etwa einen kopf größer als ich, obwohl ich mit meinen 1,75m schon Topmodelmaße hatte, ich schmunzelte.. Mein Kindheitstraum. Die Person lächelte mich an und stellte sich vor "Hallo, ich bin Joycelin, oder einfach Joy." Etwas verdutzt antwortete ich nur knapp "Hi. Ich bin Emily oder einfach nur Emmi." Irgendetwas war besonders an dieser Frau, an ihren rauen Lippen und ihren glasklaren, blauen Augen. Irgendetwas an ihr flößte mir Angst ein und mir lief ein Schauer über den Rücken. Was machte diese fremde Frau bei mir zuhause in meinem Wohnzimmer?

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