Part 1 - Wie alles begann

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Barfuß und mit nur einem leichten Sommerkleid bekleidet läuft Blair über eine Wiese. Überall, wo sie entlang läuft, wächst das Gras höher und die Blumen fangen an zu sprießen. Im Laufen macht Blair eine Rolle auf den Boden und bleibt anschließend liegen. Mit ihrer rechten Hand reißt sie einen Grashalm aus dem Boden, nimmt ihn zwischen ihre beiden Daumen und fängt an darauf zu pfeifen. Das Gras wiegt sich im leichten Wind um sie herum und tragen die Stimme ihrer Mutter. 'Komm nach Hause' scheinen die Grashalme zu flüstern. Blair puhlt mit ihrem Finger ein kleines Loch in den Boden und steckt den Grashalm dort rein. Danach macht sie wieder etwas Erde außen rum und hält ihren Finger an den Grashalm. Er wickelt sich darum und lässt sie kurz darauf wieder los. Blair lächelt und macht sich auf den Weg zurück.

"Blair! Warst du wieder Barfuß draußen? Deine Füße sind ja ganz schmutzig. Geh und wasch sie dir!" meint ihre Mutter empöhrt. Blair nickt zustimmend und läuft richtung Badezimmer. Sie setzt sich auf den Rand der Badewanne und schaltet das Wasser an. Während sie ihre Füße mit der Seife und einer Bürste wäscht, summt sie eine Melodie vor sich hin.

Nachdem Abendessen geht sie in ihr Zimmer, das sie sich mit ihrem großen Bruder Bellamy teilt. Sie wünscht ihrem Bruder eine gute Nacht und legt sich schlafen.

"Bal! Bal! Wach auf. Ich will dir was zeigen." hört Blair mitten in der Nacht ein Flüstern. Noch müde schlägt sie ihre Augen auf und schaut direkt in das Gesicht ihres Bruders. "Bell! Warum weckst du mich mitten in der Nacht. Es ist halb 2 Uhr morgens." sagt sie nach einem Blick auf den Wecker neben ihrem Bett. Bellamy blickt sie aus seinen dunkel blauen Augen unschuldig an. "Ich will dir was zeigen. Hab' ich grade gefunden. Also hopp. Und zieh Schuhe an. Sonst sieht Ma, dass wir draußen waren." meint er nur und wirft sich eine Jacke über. Blair schlüpft in ihre Gummistiefel und zieht noch einen Poncho über ihr Nachthemd.

Leise schließt Bellamy die Haustür hinter sich, nimmt seine kleine Schwester an der Hand und zieht sie über die Wiese hinter dem Haus. Hinein in den Wald, über Wurzeln und unter Ästen hindurch zieht Bellamy Blair immer weiter bis er wieder auf einer Wiese rauskommt. Noch ein paar Minuten gehen die zwei schweigend nebeneinander einen kleinen Hügel hoch. Fast oben angekommen legt Bellamy seine Hände auf Blairs Augen und führt sie die letzten Schritte nach oben. Dort nimmt er seine Hände wieder runter und Blair schaut auf einen großen See. Die Sterne spiegeln sich auf der glatten Oberfläche. Blair lässt sich ins Gras fallen und streckt ihre Füße aus. "Das ist wunderschön!" flüstert sie zu ihrem Bruder, der sich neben sie ins Gras gesetzt hat. Er reißt sich einen Grashalm aus und kaut darauf herum.

Nach einer Weile steht Bellamy wieder auf und steckt den Grashalm, wie Blair am Nachmittag, wieder zurück in die Erde. "Wir müssen wieder zurück. Sonst wird es wieder hell." Er wartet, bis Blair aufgestanden ist und geht wortlos wieder zurück. Nach der halben Stunde Fußmarsch, lassen sich beide totmüde in ihre Betten fallen und schlafen sofort ein.

Blair wacht von einem tuscheln auf. "Sollen wir sie wecken oder warten, bis sie wach wird?" - "Warte lieber. Dann kann sie ausschlafen. Wenn es schon Samstag ist, soll sie auch Ausschlafen dürfen!" - "Ich weck' sie lieber. Ich will, dass sie mit uns Frühstückt." Kurz darauf hört Blair ihre Mutter in normaler Lautstärke "Blair. Aufwachen, wir frühstücken." sagen. Dann spührt sie eine Hand, die ihre Wange streichelt. Geschockt reißt sie die Augen auf und lässt einen spitzen Schrei los. Als nächstes ist es, als würde sie in einen Strudel gezogen. Immer wieder tauchen gewöhnliche Alltagsscenen auf. Eine junge Frau hat ein kleines Baby im Arm und ein kleiner Junge zupft an ihrem Rock. Die Frau beugt sich runter und lässt den kleinen Jungen das Baby sehen. Alles verschwimmt und eine neue Scene kommt. Eine Frau schimpft mit einem kleinen Mädchen, weil es eine Vase zerbrochen hat. Das Mädchen fängt an zu weinen und die Mutter kniet sich vor sie. Eine Hand streichelt die Wanger der kleinen. Als nächstes wird sie in eine Umarmung gezogen. Wieder verschwimmt diese Scene und alles wird schwarz.
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