Kapitel 6 (GLP Pov)

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Ängstlich betrachtete ich die Tür durch die Löcher in meiner Maske. "Doktor Zimbelton" stand auf einem silbernen Schild. Ich rückte meine Maske noch einmal zurecht und klopfte dann an die Tür, die sofort stürmisch aufgerissen wurde. Ich blickte in das Gesicht eines jungen Mannes auf dessen Kopf ein Zylinder lag. Er grinste mich an und schob mich in den Raum. Er deutete auf eine Liege und kramte dann in einer Schublade. Ich setzte mich langsam auf die Liege und wartete bis er sich wieder mir zuwandte. "Ziehen sie bitte ihr T-shirt aus Herr Elpeh."sagte er mit einem gruseligen Lachen. Ich tat zögernd das was er mit gesagt hatte und sah ihn dann fragend an. Er fing an mich mit seinem Stethoskop abzuhorchen und murmelte nebenbei irgendwas vor sich hin was ich nicht verstand.

"Jetzt muss ich ihre Augen und Ohren untersuchen, dazu müssen sie allerdings ihre Maske abnehmen." sagte der Artzt plötzlich und mein Herz fing an schneller zu schlagen. "Das, Das geht nicht." stotterte ich, doch das schien ihn nicht zu interessieren, denn er riss mir die Maske einfach vom Gesicht. Schockiert starrte ich ihn an, während er anfing mir mit der Taschenlampe in die Augen zu leuchten und dann an meinen Ohren rumfummelte. "Und jetzt mach mal bitte den Mund auf." Ich tat was der Arzt sagte während ich ungläubig auf meine kaputte Maske blickte. Das Band war gerissen. Der Doktor legte sein Zeug zur Seite und grinste zufrieden. "Wir sind fertig. Du kannst wieder gehen." Ich saß immer noch ziemlich starr da und schaute noch immer schockiert auf meine zerstörte Maske. "Hallo?" sagte der Arzt und fuchtelte mit seinen Händen vor mein Gesicht rum, was mich wieder aus meiner Art Trance zurück holte. Schnell zog ich mir mein Tshirt wieder an und nahm dann meine Maske in die Hand. Aufsetzten konnte ich sie ja aufgrund des kaputten Bandes nicht mehr, weshalb ich sie mir nur vor mein Gesicht hielt und dann so schnell wie möglich verschwand.

Ich rannte schon fast über den Gang zu meinem Zimmer. Dort angekommen stellte ich aber fest das sich mein Schlüssel nicht mehr in meiner Hosentasche befand und ich ausgesperrt war. Na toll. Erst meine Maske und jetzt das. Ich seufzte und beschloss überall lang zu gehen wo ich meinen Schlüssel verloren haben könnte. Ich fing an die Treppen runter zum Frühstückssaal und zu den Toiletten zu laufen, doch außer einem alten Taschentuch fand ich nichts. Verzweifelt überlegte ich an welchen Orten ich heute noch gewesen war als es mir schlagartig wieder einfiel. Der Arztraum. Dort musste ich meinen Schlüssel verloren haben.

Mit einem ungutem Gefühl stand ich jetzt also schon zum zweiten Mal an diesem Tage vor der Tür. Ich hielt noch einen Moment inne bevor ich klopfte und das Zimmer dann betrat ohne erst auf eine Antwort zu warten. Der Anblick der sich mir bot war. Sagen wir mal verstörend. Der Arzt trug anders als vorhin zu seinem lila Zylinder auch noch einen lilafarbigen Anzug und sang vor sich hin. "Klaue ihm die weiße Maske, weiße Maske, weiße Maske. Klaue ihm die weiße Maske, my far Lady." Es war die Melodie eines Kinderliedes mit einem Text der sich nur auf mich beziehen konnte. So schnell wie möglich versuchte ich meinen Schlüssel zu finden, damit ich endlich wieder von hier verschwinden konnte. Aber ich konnte ihn nirgends finden. Genau in dem Moment als ich ohne meinen Schlüssel wieder gehen wollte drehte sich der Doktor zu mir um. "Suchst du vielleicht das hier?" fragte er mit einer unheimlichen Stimme und hielt mir meinen Schlüssel hin. Mit zitternden Händen nickte ich und nahm mir den Schlüssel bevor ich so schnell wie möglich aus dem Zimmer stürzte.

Dieser Arzt war definitiv nicht normal.

Heilanstalt Bergmann (Abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt