Kapitel 2 - Mike und seine Gang

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Nachdem mein Wecker klingelte, stehe ich auf, gehe unter die Dusche und ziehe mir einen schwarzen Rock, dazu ein weißes Top kombiniert mit einem blauen Kimono an. Ich binde mir ein blaues mit weißen Blümchen bedrucktes Bandana um, ziehe meine schwarze Brille auf und gehe runter in die Küche, wo meine Mutter am gedeckten Frühstückstisch schon auf mich wartet.

In Gedanken bin ich immer noch bei dem unbekannten Jungen und unserer gestrigen Begegnung. Ich lag die ganze Nacht da und habe überlegt, woher wir uns kennen könnten, aber mir fiel nichts ein und auch jetzt ist es mir immer noch ein Rätsel. Stalkt er mich etwa?

Bei dem Gedanken bekomme ich Gänsehaut und schüttele mich.

„Guten Morgen Schatz, gut geschlafen?", begrüßt sie mich. Während ich mich zu ihr geselle, nicke ich. Morgens bin ich nie richtig gesprächig, da möchte ich einfach nur meine Ruhe haben.

Als ich anfange zu essen, erzählt sie mir etwas, was mich kräftig schlucken lässt. „Wie? Was meinst du mit 'da steht ein schwarzer Porsche gegenüber von unserem Haus und der Fahrer schaut dauernd zu unserer Tür rüber'? Bist du dir ganz sicher?" Meine Mum nickt.

Was, wenn das dieser Junge ist? Was, wenn er mich wirklich stalkt? Ich meine, dass wäre doch möglich oder nicht? Woher sollte er denn sonst meinen Namen und meine Adresse kennen?

Ich esse schnell zu Ende und verabschiede mich von meiner Mum, lasse sie aber nicht wissen, dass ich zu dem Auto will. Denn ansonsten hätte sie mir wahrscheinlich verboten raus zu gehen oder hätte mich zur Schule gefahren oder sonst was.

Sie denkt immer sofort, mir könnte etwas passieren. Sie ist meine Mutter, ich weiß und sie will mich nur beschützen und das Beste für mich, aber manchmal nervt es mich. Ich kann selbst auf mich aufpassen, ich bin stark genug. Ich bin keine 3 Jahre alt mehr.

Als ich rausgehe und zum Auto laufe, merke ich wie der Motor gestartet wird. „Hey warte mal!" und schon bin ich am Auto. Ich kann es nicht fassen, er ist es. Er ist es tatsächlich.

„Was willst du hier? Stalkst du mich etwa?", ich werde wütend. „Nein Angel, ich gebe nur auf dich acht." „Ach wie schön, ich kann aber ganz gut auf mich selbst aufpassen!" „Nein kannst du nicht und das weißt du ganz genau. Zum Beispiel in der Schule".

Ich muss schlucken. Woher weiß er das? Er stalkt mich eindeutig!

„Woher ich das weiß? Das habe ich dir eben schon mal gesagt und jetzt steig ein! Komm, ich fahr dich in die Schule". Ich schaue ihn mit großen Augen an. Woher weiß er, was ich denke? Habe ich das eben etwa laut gesagt? Oh Gott.

Und das er wirklich denkt, dass ich bei ihm einsteige, wundert mich. Ich kenne ihn doch gar nicht.

„Nein, das werde ich sicherlich nicht tun! Ich steige nicht zu Fremden ins Auto. Ich fahre mit dem Bus!" und schon laufe ich zu meiner Haltestelle.

Ich merke wie er neben mir herfährt und dauernd ruft, dass ich stehen bleiben und zu ihm einsteigen soll. Kann er mich nicht mal in Ruhe lassen?

Ich rolle mit den Augen. Er nervt mich. „Du nervst. Wenn ich einsteige, hörst du dann auf mit dem Ganzen hier?", ich schaue ihn fragend an und als er nickt, öffne ich die Autotür und steige ein.

Ich kann es selbst nicht glauben, was ich da gerade tue. Ich sitze nicht wirklich in seinem Auto, oder? Ich zwicke mich. Okay, es war die Realität. Ich bin wirklich naiv und dumm.

Ein leises Seufzen verlässt meinen Mund, als er losfährt.

Nachdem er dann auch noch die Riegel runtermacht und alles abgeschlossen ist, habe ich noch mehr Angst. Er sieht es mir anscheinend an, da er sagt, dass ich keine Angst haben soll.

Er kann gut reden. Für mich ist das Alles komplett ungewohnt, ich mache sowas normalweise nicht, zu einem Fremden ins Auto steigen. Sowas kann gefährlich ausgehen.

Auf der Fahrt reden wir kein Wort und ich schaue ihn auch kein einziges Mal an, ich möchte einfach nur noch an der Schule ankommen und so schnell wie möglich aus dem Auto raus.

Als wir dann endlich an der Schule sind, steige ich in Höchstgeschwindigkeit aus, knalle die Autotür zu und laufe in mein Klassenzimmer.

Das letzte was ich höre, ist wie er lacht und „Wir sehen uns später!", ruft. Ganz bestimmt werden wir das nicht tun. Das wäre ja noch schöner, denke ich mir, als ich gehässig lache. Er soll endlich abhauen. Er kann mich mal.

Ich habe jetzt Englisch. Mein Lieblingsfach. Ich liebe diese Sprache und dieses Land. Ich bin froh, zweisprachig aufgewachsen zu sein und ich es dank meinem Vater so gut kann.

Als der Lehrer reinkommt, setze ich mich neben meine beste Freundin Mona und dann startet der Unterricht.

... In der Pause ...

Als ich an meinem Schließfach stehe um meine Bücher reinzutun, sehe ich, dass Mike und seine Gang auf mich zu kommen. Nicht schon wieder.

Mike rempelt mich 'ausversehen' an und als ich ihn mit „Hey was soll das?" anschnauze, schubst er mich gegen mein Schließfach, wodurch mir die Tür in mein Rücken gestoßen wird.

Es tut verdammt weh, weshalb ich mich auf den Boden sinken lasse und ich mir die Kommentar von Mike und den Anderen anhören muss und mitbekomme wie sie mich auslachen.

„Schau dir mal das Opfer an" „So eine Heulsuse" „Was hat sie heute schon wieder an?" „Schau dir mal ihr hässliches Kopftuch an" „Sie ist so hässlich"

Plötzlich wird mir mein Bandana weggerissen und ich schaue auf. „Mike, gib das wieder her", brülle ich, während ich meine Tränen kaum zurück halten kann. Und anstatt es mir zu geben, lacht er mich nur weiter.

„Hast du sie nicht verstanden? Du sollst ihr ihr Bandana wieder zurückgeben!"

Die Stimme kenne ich doch irgendwoher. Aber, wie?

Ich kann es nicht fassen, als ich ihn sehe. Was macht er hier? Hat er keine anderen Beschäftigungen?

„Wer bist du denn jetzt? Ihr persönlicher Beschützer oder was?", scherzt Mike.

„Nein, ich bin Zayn" und schon landet seine Faust in Mike's Bauch, wodurch er zurücktaumelt und mein Bandana loslässt.

Als Zayn sieht, dass ich aufstehen will, hilft er mir hoch und gibt mir mein Kopftuch wieder. Ich schaue ihn lächelnd an, er lächelt auch.

„D-danke..", ich wiche meine Tränen weg und will gehen, doch werde von ihm festgehalten.

„Sicher, dass du nicht nach Hause willst? Ich kann dich fahren"

Ich überlege. Soll ich wirklich wieder zu ihm ins Auto steigen? Kann ich ihm vertrauen? Ach scheiß drauf, ich tue es.

„O-okay, aber ich muss mich noch abmelden", er nickt.

Nachdem ich mich abgemeldet habe, sitze ich nun wieder bei Zayn im Auto. „Und du heißt also Zayn?", traue ich mich ihn zu fragen.

Sein Blick ist starr nach vorne gerichtet und doch nickt er.

„Danke nochmal wegen vorhin.. aber das wäre nicht nötig gewesen. Das macht er öfters" „Ich weiß, Angel"

Ich merke, wie wir an meinem Haus anhalten, also schnalle ich mich ab und steige aus. Ich sehe ihn noch das letzte Mal an, bevor ich zur Haustür gehe und dann nach drinnen verschwinde.

Bevor ich mir die ganzen Fragen von meiner Mutter anhören muss, wieso ich jetzt schon Zuhause bin etc, da sie oberempfindlich ist und immer alles sofort wissen möchte, gehe ich sofort in mein Zimmer, setze mich auf meine Fensterbank und hole mein Tagebuch hervor.

„ Liebes Tagebuch,

(...)

Ich habe schon wieder so viele Fragen, die ich nicht beantworten kann. Zumindest weiß ich jetzt wie er heißt. Zayn. Der Name passt zu ihm.

Seitdem ich ihn getroffen habe, geht er mir nicht mehr aus dem Kopf. Er ist irgendwie überall. Ich weiß nicht, was ich ihn alles fragen kann ohne, dass er wütend wird. Er sieht manchmal sehr beängstigend aus. Trotzdem bin ich heute verdammt dankbar darüber, dass er mich vor Mike beschützt hat. Gegen Mike geht eigentlich niemand, da alle Angst vor ihm haben.

(...)"

Bad Love { Zayn FF } [On Hold]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt