Jassies Mercedes hielt vor einer Einfahrt. Alles stand voller Autos und Stimmen dröhnten unter der donnernd lauten Musik.
Das Haus,in dem gefeiert wurde war riesig. Ein Studentenwohnheim.
Jakob hatte wahrscheinlich auf uns gewartet, denn er stand in der Nähe, einen roten Becher in der Hand und mit ein paar Leuten Quatschend.
Ich holte tief Luft. Ich war bereit.
Als Jakob uns sah, lief er mit strahlenden Augen auf uns zu. Oder besser gesagt auf Jassie zu.
„Wo wart ihr die ganze Zeit, ich steh hier schon seit ner gefühlten Stunde!"
Quäkter er herum.
„Armes Jakob", Jassie streichele ihm entschuldigend den Kopf.
„Wir hatten Mädchenangelgenheiten zu klären", erklärte sie ihm.
Jakob schnaubte.
„Was so viel heißt, wie ihr habt euch geschminkt und Kleider anprobiert", erwiderte er.
„Nein du Vollidiot", schimpfte Jassie, obwohl Jakob ja eigentlich Recht hatte.
Ich lachte ihm zwinkernd zu.
Drinnen war der Lärm noch ohrenbetäubender, als draußen. Irgend wie tat mir diese Art von Betäubung gut. Sie schirmte mich von der Realität ab.
Jassie und Jakob klebten aneinander, wie zwei Nutellabrotscheiben.
Neid bahnte sich seinen Weg zu meinem Inneren und ich schaute schnell weg.
Ich lehnte des weiteren einen hübschen, jungen Mann ab, der mich antanzte und den Drink, den ein Anderer mir anbot.
Die Minuten vergingen und ich entwickelte mich langsam zur prüden Außenseiterin. Was würde ich geben, wäre Jason jetzt bei mir...
Kurze Zeit später kam Jakob, dicht gefolgt von seiner besseren Hälfte, zu mir und versuchte durch den Lärm zu kommunizieren.
„Wir wollen Wahrheit oder Pflicht spielen, komm mit!", rief er mir zu und ich war froh, nun wenigstens eine Beschäftigung zu haben.
Ich folgte Jakob und Jassie in einen Nebenraum, der eine Art Wohnzimmer zu sein schien. Der Raum war groß. Es gab einen Fernseher, drei Sofas und einen großen Holztisch. Es führten mehrere Türen in weitere Räume.
Wir setzten uns in der Mitte des Raumes auf den Boden, wo sich bereits ein Haufen anderer Leute versammelt hatte. Kerzen erhellten den Raum.
Bevor ich mich versah, hatte das Spiel auch schon begonnen.
Pflicht. Ein Junge namens Benji musste Wodka aus dem Bauchnabel eines Mädchens trinken.
Wahrheit. Ein etwas zu junges Mädchen bestätigte, in ihrem Leben mit mehr als fünf Jungen geschlafen zu haben. Wo war ich hier gelandet?
Plötzlich ging eine der vielen Türen im Zimmer auf und ein junger latino Mann (etwa 18), betrat den Raum.
Gelangweilt hob er eine Augenbraue, wahrscheinlich selber viel zu cool, um an Wahrheit oder Pflicht teil zu nehmen. Eine Reihe Leute begrüßten ihn mit dem Namen „Ian" und er nickte ihnen genervt zu. Was für eine Spaßbremse.
Er schlenderte zu dem hölzernen Tisch und öffnete eine Schublade darunter, um eine Schachtel Zigaretten raus zu ziehen.
Woow, cooool...
- Nicht!
Er wollte den Raum gerade verlassen und in einer weiteren Tür verschwinden, als er seinen Blick teilnahmslos über die Menge gleiten ließ und bei mir hängen blieb. Bei mir!
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secretive times
ChickLit*Liebe ist die stärkste Macht der Welt und doch ist sie die demütigste, die man sich vorstellen kann* -Mahatma Gandhi Wenn ein Leben bewusst auf den Kopf gestellt wird, dann meistens mit dem Wille nach Veränderung. Mit dieser Intetion wechselt Eva d...