Ein einzigartiges Mädchen

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Charlie ist ein besonderes Mädchen. Seit ich zwei Jahre alt bin verbrachte ich jeden Tag mit Charlie. Also fast jeden. Also wenn sie zuhause ist, und nicht grad in Hollywood einen Film dreht, in dem Museum of Modern Art ihre Bilder präsentiert, in Paris bei der Vogue ein Fotoshooting hat oder bei der Leipziger Büchermesse ihr neues Buch veröffentlicht. Wie gesagt Charlie ist ein besonderes Mädchen. Doch bevor ich zu viel über Charlie erzähle sag ich mal was über mich.

Ich, Alex, bin der wortwörtliche langweilige Durchschnitt. Durchsnittsgröße, Durchschnittsgewicht, Durchschnittsstatur. Habe braune Haare und grüne Augen. Das ist wahrscheinlich das besonderste an mir die grünen Augen, und das ist sehr traurig. Ich bin einfach langweilig. Aber das ist, glaube ich, der Grund warum ich und Charlie so gute Freunde sind.
Sie steht in ihrem Zimmer, komponiert ein Lied oder malt ein Gemälde oder schreibt ein Gedicht und ich sitze neben ihr und schaue ihr zu.
Charlie hat keine anderen Freunde als ich. Und jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich, wie ein Mädchen mit so abartig vielen Talenten keine andere Freunde hat? Die Antwort ist ganz einfach, sie akzeptiert keine anderen.
Wie gesagt, kenne ich sie seit dem Kindergarten. Ich lernte sie kennen als sie eine Revolution anzettelte um auch nach dem Mittagsschlaf nochmals auf dem Spielplatz zu können. Nebenbei es hat geklappt. Ich sollte bei dieser Mission mit ihr den Strom im Kindergarten abschalten während die anderen Kinder das Büro stürmen die Türen verschließen und die Betreuer fesseln sollten.
Seit diesem Tag sind wir beste Freunde.

Charlie zog nie etwas durch. Sie war wohl das begabteste Mädchen auf diesen Planeten, war aber nie berühmt oder so. Zum Beispiel, nachdem sie wegen einer Nebenrolle beim Broadway mit dem Tony ausgezeichnet wurde, bekam sie tausende von Angeboten um in allen möglichen Theater- und Musicalstücken mitzumachen. Sie nahm aber keines der Angebote an und spielte nie wieder Theater. Oder nachdem ihr einziges Buch was sie veröffentlichte ein Buchpreis in Brüssel gewann, lies sie nie mehr eins veröffentlichten. Aber das machte sie nicht nur mit ihrer Kunst, sondern mit ihren ganzen Leben. Sie war mal dem Buddhismus beigetreten, aber das hielt nur drei Monate. Weil dann ihre Punk Phase kam.
Charlie hatte mit ihren 16 Jahren schon mehr verschiedene Arten und Formen zu leben als eindrittel dieser Erde je hatte oder haben wird.
Bis vor kurzem war sie in ihrer Ende 60s Zeit. Hörte Bob Dylan, the Beatles und die Stones.
Ich bin wohl das einzigste was sie nie austauschte.
Ich bin ihr einzigster und bester Freund.

Charlie  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt