Ein todgeweihtes Mädchen

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(Aus Kapitel 5)

Ich saß neben ihr, las ein Buch von ihr. Da hörte ich sie flüstern:
"Alex. Hilf mir."

Ich schreckte auf und fragte sie ob es ihr geht gehe. Sie flüsterte wieder kaum hörbar:"Mir ist so kalt."
Daraufhin fragte ich Charlie ob eine Schwester holen, doch sie sagte ich sollte mich zu ihr ins Bett legen. Also tat ich das. Ich sah sie an. Sie war ganz blass, auf ihrem Kopf hatte Flaum angefangen zu wachsen. Doch sie hatte immer noch ihre wunderschönen Augen. Auf ihrem Gesicht zeigten sich noch immer die Spuren ihres hoffnungslosen Weinen. Aber sie war noch immer so wunderschön wie sie war, bevor sie krank wurde. Sie hielt meine Hand und ich hielt ihre. Und ich schaute sie an und sie schaute mich an, und sie war so schön. Charlie lächelte und legte ihren Kopf auf meine Brust. Ich hörte den Coputer im Hintergrund piepsen wie er ihren Herzschlag nachahmt. Sie atmete zitternd, dann holte sie tief Luft und sagte "Ich werde dich vermissen." Daraufhin fing ich an zu weinen. Charlie fasste mir an die Wange. "Weine nicht" noch leiser wie zuvor. Und dann küsste sie mich und ich küsste sie. Ihre Lippen waren so kalt aber trotzdem fühlten sie sich heiß an, brennendheiß. Ich sagte: "Ich liebe dich Charlie." Und in diesem Moment, hatte ich mich zum ersten mal verliebt. Sie saß auf dem Bett das piepen des Computers im Hintergrund und sie nahm mich in ihre Arme und wir weinten zusammen. Dann sah sie mich noch einmal an. Und sagte: "Ich möchte etwas machen bevor ich sterbe."

Sie löste die Schläuche welche sie zum leben hielten. Dann zog sie ihr T-Shirt aus und ich zog mein T-Shirt aus.

Während ich auf ihr lag, piepte der Computer schneller. Sie atmete ruckartig in mein Ohr. Und sie war wunderschön und ich liebte sie.

Nachdem wir fertig waren, lagen wir uns in den Armen. Ich schaute in ihre wunderschönen Augen. Und in diesem Moment fühlte ich mich so gut wie noch nie.

Ich wachte wegen dem strikten langen Piepston auf. Und eine Krankenschwester kam hinein gerannt und ihre Eltern kamen auch weinend, schreiend hinein. Und ich stand auf und realisierte gar nicht was da passierte. Ich stand einfach da und weinte, bis mich eine Krankenschwester hinaus zerrte.

Meine Mutter holte mich daraufhin ab und sagte mir wie leid es ihr tat. Während der Fahrt und den nächsten Tagen sprach ich gar nicht mehr. Zur Schule ging ich auch nicht mehr, ich versteckte mich nur noch in meinem Zimmer und schlief. Manchmal kam ich raus zum Essen, aber das war nur wenn die Schmerzen des Hungers und des Durstes zu stark wurden. Ich weinte nur noch und meine Eltern sorgten sich um mich. Aber sie waren mir egal. Ich wollte nur noch Charlie zurück. Wieso musste sie sterben und nicht ich. Wie konnte so ein begabter und kreativer Mensch wie sie nur das Leben entzogen wurden.
Die nächsten 6 Monate nach ihrem Tod verbrachte ich alleine in meinem dunklen Zimmer. Nur einmal war draussen während dieser Zeit.

Ihr Begräbnis.
Es waren viele Leute da, aus vielen verschiedenen Ländern. Was kein Wunder war denn Charlie hatte sehr viel in ihrem Leben geleistet. Mir dehr vielen verschiedenen Menschen. Und sie hatte all den Menschen freunde gebracht. Durch ihre Kunst, ihren Ansichten oder mit sich selber bei mir. Ich sollte eigentlich eine Grabrede halten, aber ich konnte es einfach nicht. Ich bekam es einfach nicht hin über mich über Charlie zu reden. Also ließ ich es. Ihre Eltern taten mir leid, auch wenn ich sie nicht so gut kannte. Aber es muss wirklich das schlimmste sein wenn man sein Kind sterben sieht.

Meine Tage waren leer, es gab nichts mehr womit ich mich beschäftigen konnte, außer an Charlie zu denken.

Charlie  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt