3 | die haushälterin.

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Die erste Nacht im neuen Haus war überstanden. Soweit ich mich zurück erinnerte, hatte ich seit langem nicht mehr so gut geschlafen. Die Kartons standen noch immer unverändert in meinem Zimmer herum, denn gestern hatte ich überhaupt keine Lust mehr irgendwas zu tun. Ich schlug die decke zur Seite und erhob mich aus dem Bett, schlüpfte in meine gemütlichen Hausschuhe und verließ das Zimmer. Auf dem Weg zur Treppe kam mir eine ältere Dame entgegen. War es in diesem Haus vielleicht Alltag fremden zu begegnen? Zuerst fielen mir die roten Haare auf, als mein Blick weiter herunter schweifte, bemerkte ich die ungewöhnliche Kleidung, die sie trug. Eine Putzfrau? Tragen die heutzutage noch solche Sachen? Ehe sie an mir vorbei trotten konnte, stellte ich mich ihr in den Weg. Sie blickte zu mir auf. "Was kann ich für sie tun, Miss?" Etwas verwirrt über diese Frage runzelte ich die Stirn. "Sind sie zufällig auch durch die Hintertür herein gelangt?" Nachdem ich es ausgesprochen hatte, bemerkte ich erst mit was für einem unfreundlichen Unterton es heraus kam, sofort plagte mich ein schlechtes Gewissen. "Nein, natürlich nicht. Ich bin Moira die Haushälterin." Mit einem sanften Lächeln ging sie dann an mir vorbei. Nie wieder Haushalt. Schmunzelnd lief ich die Treppe herunter zur Küche, in der meine Mutter saß und Kaffee trank. "Guten Morgen, mum." Sie drehte sich auf dem Stuhl zu mir um und lächelte mir, wie üblich, liebevoll zu. "morgen, mein Liebling. Setz' dich zu mir." Dies tat ich dann auch. "wie kommt es, dass wir nun eine Haushälterin haben?" meine Mum hob die Augenbrauen und zuckte mit den Schultern. "Sie hat heute ziemlich früh geklingelt und gemeint, sie würde zum Haus gehören. Ich könnte sehr wohl etwas Hilfe gebrauchen, da auf dich und deinen Dad in Sachen Haushalt kein Verlass ist." sofort seufzte ich auf. Natürlich war in dieser Sache kein Verlass auf mich. Ich bin ein Teenager. Sagt das nicht bereits alles? "Ich muss los, die Arbeit ruft." sie stand auf und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor ich zu ihr aufsah. "Wann kommt Dad nachhause?" "Wenn alles gut geht, ist er morgen früh da. Ich muss jetzt wirklich los." Sie Strich mir noch eine Strähne aus dem Gesicht und verließ dann das Haus.

normal people scare me. | german ahs ff.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt