Kapitel 1

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Ich steige aus dem stickigem Bus auf den rissigen Gehweg, der nur durch das schwache, flackernde Licht der Straßenlaternen beleuchtet ist. Ich betrachte die hässlichen, grauen
Betonkästen, die hier als Mehrfamilienhäuser dienen. Ich seufze und schlage meinen Heimweg durch die Betonklötze ein.

Der Bus lässt hinter mir wieder seinen Motor an und fährt möglichst schnell an mir vorbei. Von hier aus kann es höchstens noch zehn Minuten dauern. Doch im New Yorker Asi-Viertel ist das eine lange und gefährliche Zeit.

Erst vor einer Woche habe ich von einem Vorfall gehört, in dem ein Mädchen erst vergewaltigt, dann ausgeraubt und dann fast tot geschlagen wurde.

Aber keine Panik!

Ich laufe schnellen Schrittes den Weg entlang, als ich plötzlich Schritte hinter mir höre. Viele Schritte. Es sind mindestens drei. Ich sehe mich um und erkenne tatsächlich drei Männer, die in einem schnellen Tempo auf mich zu kommen.

Ich drehe mich schnell wieder nach vorne und will anfangen zu rennen, doch nun stehen vor mir noch zwei Männer, die aus einer Seitenstraße gekommen sein müssen. Beide sind kaum älter als ich, ca. 18 bis 25 Jahre alt. Einer von ihnen dreht eine Zigarre im Mundwinkel und lächelt mich ziemlich verstörend an.

Panisch wende ich mich wieder nach hinten, wo sich allerdings schon die anderen drei Männer aufgebaut haben. Alle in den typischen Asi-Klamotten. Also Jogginghose oder zerrissene unter dem Arsch hängende Jeans. Alle hatten sie Bärte, die schon lange über das Drei-Tages-Bart-Limit hinausgehen. Alle sahen ziemlich angsteinflößend aus.

Ich versuche vom Bürgersteig zu treten, um auf die gegenüber liegende Seite zu laufen. Doch ich werde aggressiv von hinten gapackt und zurück gerissen.

"Wohin willst du denn... Hicks ..., meine Süße?", säuselt eine dunkle Stimme von hinten, der man den Alkoholkonsum schon anhören kann.

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