Kapitel 2 - maskiert

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Es war an einem regnerischen Morgen, als eine einzelne Gestalt auf einem großem, braunem Pferd angeritten kam.

Verwundert nahm ihn Elimiel in Empfang.
Zeiten dieser dunklen Tage kamen nicht oft Reisende.
Vor wenigen Monaten war die Zahl auf Null stehen geblieben, denn niemand machte sich nun mehr den Aufwand.

Guten Tag, Reisender.
Was führt sie in dieses Reich?

Der maskierte Mann antwortete nicht.
Er überreichte Elimiel die Zügel des Pferdes und trat ohne weitere Aufforderung in das Königshaus ein.

Elimiel starrte ihm hinterher,
folgte ihm jedoch bald.

Ich denke, es ist in meinem Dienste sie darauf hinzuweisen,
dass Reisende nicht ohne Erlaubnis in das Königshaus eindringen dürfen.

Wenn dies in ihrem Dienste ist...
Ich denke, dass ich diese jedoch ablehnen muss...

Die Stimme des Maskierten war rau,
sie klang unbenutzt und tief.
Elimiel's Körper wurde steif,
sein Blick schweifte dem Maskierten nach.

Et ignis statim evigilabit...

Immer wieder drangen diese geflüsterten Worte des Maskierten durch das Königshaus.
Niemand behinderte ihn auf seinem Weg...
Angst eilte ihm vorraus.
Wachen verkrochen sich, anstatt ihn zu hindern.

Unterdes kleidete sich Eloa in eine entzückende Robe ein.
Sie trällerte ein Lied.
Ihre immergute Stimmung litt keineswegs unter der Last dieser dunklen Tage.
Getrübt durch ihre Stimme, blendete Eloa alles um sich herum aus.
Sie fing an sich im Kreis zu drehen.
Nach wenigen Minuten tanzte sie verzückt durch den Saal, den sie ihr Zuhause nannte.

Der Saal war groß, es war ihr Zimmer.
Alles war sehr schlicht gehalten, wirkte dadurch jedoch wunderschön.
Blau und Creme zogen sich durch den Raum.
Hier und da verzierten ein paar Schleifchen einzelne Stücke und hoben sie so hervor.
Inmitten des Raumes stand ein großes Himmelbett.
Weiße Flügel schwungen um den Körper des Bettes.
Ausgehend von den Seiten, schlängelten die Flügel bis zu der hohen Decke des Saales.
Jedes Element in diesem Raum besaß diese Flügel.
Sie umschlungen Kommoden, Sitzgelegenheiten, Tische und Schränke.

So verzückt und bezaubert sie war, bemerkte sie nicht, dass sich die hohe Flügeltür zu ihrem Zimmer öffnete, und eine maskierte Gestalt eintrat.

Jeder Sterbliche war hingerissen von ihrem Tanz, wurde bezaubert.
Oft vernebelten die Sinne und sie tauchten in die Traumwelt ein.

Pulchre...

Der Klang der tiefen Stimme riss Eloa aus ihren Träumen.

Wer seit ihr?

Sie hatte sich umgedreht.
Die Schritte des Maskierten hallten durch den Saal.

Was kann ich für sie tun?
Sind sie ein Reisender?
Hat Elimiel sie zu mir geschickt?

Keine Worte vernahmen Eloa's Ohren.

Soll ich meinem werten Bruder Bescheid geben?

Nolite, uxorem...

Ihr verwunderter Blick huschte über seinen Körper.
Er sprach eine ihr unbekannte Sprache...
Plötzlich setzten sich seine Füße in Bewegung.
Immer weiter nach vorn,
bis er bei Eloa angelangte.

Kann ich etwas für sie tun?
Was möchten sie?

Ihre Stimme zitterte.

Dic "vale!" reginae...

Nun war es gänzlich um Eloa's Beherrschung getan.
Sie zitterte unaufhaltsam,
ihre zarte Stimme hallte durch das Königshaus, als sie schrie.

Die Flügeltüren ihres Zimmers schlugen zu,
vom Winde verweht.

Als Elimiel in den Saal stürmte, konnten seine Augen nur ein geöffnetes Fenster erblicken...

Wer wissen möchte, was für eine Sprache der Maskierte spricht, fragt mich einfach :)
Oder, was diese Sätze bedeuten :)
Natürlich wird sich das noch aufklären! ^^

Nochmal etwas zu der Sprache:
Ich kann nicht für grammatikalische Richtigkeit garantieren...
Ich selber lerne sie (leider :( ) nicht...
Deshalb, wer sie spricht (oder eher lernt ;)) kann mir gerne per PN schreiben, wie es richtig wäre :)

Lylotir / Der gefallene Engel #WPOlymphicsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt