Auf geht's!

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„Mum, kannst du dich bitte beeilen?"

„Mum?"

„Mum!"

„Schon gut, bin gleich bei dir, du ungeduldiger Junge!"

Ha, von wegen ungeduldig. Das nennt man aufgeregt. Vor Freude strahlend stehe ich im Vorraum und warte auf meine Mum, die ewig braucht. Mir ist das früher noch nie aufgefallen, weil ich selber bei allem langsam war. Aber heute, HEUTE doch nicht. Wie vom Blitz getroffen bin ich aus dem Bett gesprungen, zog mir statt dem Pyjama eine Jeans und ein T-Shirt an, frühstückte im Rekordtempo und putzte mir die Zähne. Als ich dann freudig hier stand und enttäuscht feststellten musste, dass meine Mum immer noch nicht hier war, war ich ein bisschen sauer. Nur ein bisschen, weil ich ohne sie noch nicht alleine in die Stadt durfte. So wäre es mir unmöglich, dass zu besorgen, was ich unbedingt brauchte.

„Also, da bin ich schon!"

„Schon?"

„Aber Albus!"

Wortlos machte ich mich auf den Weg in unser Wohnzimmer, welches nicht sehr groß, aber sehr gemütlich ist. In der Mitte des Raumes befindet sich ein Sofa, das mit verschiedensten Polstern bedeckt ist, daneben ein kleiner Tisch, auf dem eine schöne Blumenvase steht. Auf zwei Seiten gibt es große Fenster mit dunkelblauen Vorhängen, von den anderen beiden Wänden ist eine mit Fotorahmen behängt und in der Mitte von einem Kamin aus roten Ziegeln geteilt. An der anderen steht ein großes Bücherregal. In diesem ist von unendlichen vielen Ausgaben des Tagespropheten bis Büchern mit Zaubersprüchen alles zu finden. Manche Bücher sind für Ariana, Aberforth und mich verboten. Wir halten uns daran, Mum und Dad werden ja wohl wissen, warum sie uns diese verbieten. Aber wenn ich nach Hogwarts gehen werde, darf ich bestimmt schon einige Bücher davon lesen.

Ich setzte mich weder auf das Sofa, noch warf ich einen Blick auf das Bücherregal, sondern steuerte den Kamin an. Mein Herz fing aufgeregt an zu klopfen, als ich an das dachte, was mir bevorsteht.

Durch das Flohnetzwerk konnten Mum und ich zu unserem Ziel gelangen. Zitternd griff ich in eine Schale, die mit Flohpulver gefüllt war und immer auf dem Kaminsims stand. Mum tat es mir gleich und sagte dann: „Auf geht's!" Dann streute ich eine Prise des Pulvers in die die Flammen und plötzlich färbten sie sich grün und wurden größer. Richtig unheimlich. Ich bin zwar schon unglaublich oft mit Flohpulver gereist, fürchte mich aber trotzdem ein wenig davor. Einmal hatte ich mir dabei das Knie wund geschürft und blaue Flecken trage ich eigentlich immer davon.

Ich atmete einmal tief durch und dann trat ich einen Schritt nach vorne, direkt in die Flammen. „Winkelgasse", sprach ich laut und alles fing sich an zu drehen und zu rauschen um mich. Verschiedenste Öffnungen anderer Kamine flogen in weniger als fünf Sekunden an mir vorbei, es wurde eiskalt, dann wieder wärmer. Die Temperaturen wechseln ständig. Abrupt hörte alles davon auf und ich merkte, dass ich da war. Taumelnd verließ ich den Kamin und fand mich im Tropfenden Kessel wieder. Ich glaube, durch meine riesengroße Aufregung habe ich vergessen zu erwähnen, dass meine Mum und ich auf dem Weg in die Winkelgasse waren. Kurz darauf kam auch meine Mum an, welche wesentlich weniger Ruß auf sich trägt, als ich. Erschrocken kam sie auf mich zu. „Albus, alles in Ordnung mit dir? Warum hast du so viele blaue Flecken an den Armen?"

Ähm, vielleicht weil ich gerade eine nicht unbedingt komfortable Reise in einem rußigen, kalten und gleichzeitig heißem Netzwerk, aus Kaminen bestehend, hinter mir habe und ich anscheinend unbemerkt öfters mit den Armen an die Mauer gekracht bin?

Also ganz ungefährlich ist das ja sowieso nicht.

„Mum, mir geht's gut. Mach dir keine Sorgen, ich habe mich wahrscheinlich an der Mauer gestoßen."

Doch meine Aussage konnte Mums sorgenvollen Blick nicht von ihrem Gesicht verschwinden lassen. Sie griff nach meiner Hand, nickte dem Wirt Tom freundlich zu und steuerte auf den Hinterausgang des Pubs zu. Nun standen wir vor einer hohen Backsteinmauer. Mum holte ihren Zauberstab aus ihrer Handtasche und begann die Steine von unten nach oben zu zählen. Sowie von links nach rechts. Sie tippte mit dem Zauberstab auf bestimmte Steine und auf einmal fing die Wand zu bröckeln an. Die Mauer schob sich langsam auseinander und gab hinter ihr eine Gasse frei. Die Winkelgasse. Ich wurde noch aufgeregter, als ich es sowieso schon war und ging mit meiner Mum durch das Backsteintor das entstanden war.

Geräuschvoll schloss sich die Backsteinmauer hinter uns wieder.


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Halloo!:)

Auch wenn in diesem Kapitel nicht gerade das Aufregendste passiert ist, hoffe ich, dass es euch trotzdem gefallen hat! Mehr Spannung wird folgen!:) LG, _Leoo_


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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 30, 2018 ⏰

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