1 Tag vorher

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Should this be the last thing I see
I want you to know it's enough for me
'cause all that you are is all that I'll ever need

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Ihr Anblick verschlug mir den Atem.
Ihre blasse Haut, welche so makellos schien, wurde überall von blauen Flecken unterbrochen. Sie stachen heraus, wie damals als Grey Nasenbluten hatte und es einen Kontrast mit ihrer Hautfarbe herstellte.

Sie sah zerbrechlich aus, wie Sie da lag. In ihren Armen steckten unzählige Nadeln und aus ihrem Mund führte ein Beatmungsschlauch.

Nur der Herzmonitor und das Gehirnstromgerät zeigten mir an, dass Sie noch lebt. Ich hatte Angst Sie zu berühren, weshalb ich so vorsichtig wie möglich ihre Hand in meine zittrige nahm.

"Grey, du weißt nicht was für einen Schrecken du mir eingejagt hast" hauchte ich unter Tränen aus. "Ich weiß nicht ob du mich hörst, aber du sollst wissen dass ich da bin. Deine Eltern haben mir gesagt du wirst durchkommen und dass du Glück hattest. Das ist doch gut,oder nicht?"

Zwar kam ich mir ziemlich dumm vor, ihr eine Frage zu stellen, da Sie mir nicht antworten konnte doch ich hoffte immer noch Sie würde aufwachen und mir antworten.

"Gemeinsam mit Elizabeth und Cory habe ich gestern Abend im Internet nachgeguckt was künstliches Koma bedeutet. Es ist sowas wie eine Langzeitnarkose, in der die Ärzte deinen Körper entlasten wollen. Es ist nichts schlimmes, nur dass aufwachen soll schwieriger sein. Weshalb du dir viel Mühe geben musst, du musst stark sein. Weißt du noch unsere Pläne für den Winter über nach Island zu fahren?"

Ich redete immer weiter mit Grey, während sich ihre Brust nur wegen dem Beatmungsgeärt auf und ab bewegte.

Ich erzählte ihr Geschichten aus meiner Kindheit oder Momente von uns beiden, zum Beispiel der Moment in der Cafeteria wo Sie Greg zur show gestellt hat.

Durch ein tippen an meiner Schulter schrack ich hoch, anscheinend musste ich eingeschlafen sein. Sofort lag mein Blick erst auf Grey, aber da lag kein Unterschied vor. Immernoch hebte sich ihre Brust, immer noch zeigte das Gerät Hirnströme an und immer noch waren überall diese Nadeln und Schläuche.

"Sie müssen jetzt leider das Zimmer verlassen, der Arzt möchte noch ein paar Untersuchungen mit Frau Johnson durchführen" erklärte mir eine Krankenschwester worauf ich nur nickte.

Mit den Worten 'Tschüss Grey, ich liebe dich. Du wirst das schaffen' und einem Kuss auf die Stirn verabschiedete ich mich von ihr.

Es fiel mir schwer, aber ich hielt an den Worten ihrer Eltern fest. Sie wird es schaffen. Sie wird durckommen.

"Und wie geht es ihr?" Fragte Elizabeth als ich den kleinen Raum betrat. Auch wenn dieser Raum alles nur schlimmer machte, wollte ich nicht weit weg von Grey sein. Ich hatte Angst ihr Aufwachen zu verpassen.

"Mit mir hat noch keiner geredet, aber Sie sieht schrecklich aus. Überall sind blaue Flecken und Kratzer" antwortete ich ihr, worauf Sie einen Arm um mich legte.

"Grey ist eine starke Person, du weißt Sie wird es schaffen" meinte Elizabeth wo ich ihr nur zustimmen konnte.

"Wo ist eigentlich Cory?" Wechselte ich das Thema. Nicht nur um das Bild von Greys Verletzungen los zu werden sondern auch weil ich wissen wollte wo mein bester Freund sich befindet.

"Er wollte was zu essen holen. Ich wette mit dir,dass er sich Eis holt" sagte Liz siegessicher. Mit einem 'Deal' stimmte ich der Wette zu.

Mit meinem Blick auf die Decke gerichtet ging ich nochmal Erinnerungen mit Grey durch. All' unsere Streits, all' unsere Versöhnungen, all' unsere lustigen Momente. Wo ich zum ersten mal ihr Lachen gehört hatte und Sie ab da nun viel öfter lachte. Als hätte Sie es verlernt und ich habe ihr es wieder beigebracht.

Wie wir einmal Schlittschuh laufen waren und Sie es von Anfang an konnte, als hätte Sie in ihrem ganzen Leben noch nie was anderes gemacht.

Oder als Sie von kleinen Kindern mit einem Ball abgetroffen wurde und Sie die Kinder am liebsten erhangen hätte. Während ich mich vor lachen gar nicht mehr einbekommen habe, da Grey einfach nicht ruhig wurde. Hätte ich Sie nicht aufgehalten, hätte Sie den Ball kaputt gemacht.

Doch auch selbst ihre aggressiven Art liebte ich.

Zum Beispiel als wir einen Streit über ein Mädchen hatten, welches mich in der Stadt angesprochen hatte, hat Sie in meinem Zimmer rum vandaliert. Später hat es damit geendet, dass wir beide zusammen im Bett endeten.
Jedoch durfte ich mein Zimmer alleine aufräumen, trotzdem mochte ich diese Erinnerung.

Generell mochte ich alle Erinenrungen mit Grey, egal wie schlecht Sie auch waren. Da es eigentlich keine schlechten gab.

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"Es gibt hier einen Spieleraum, hast du Lust auf ein paar Brettspiele?" Fragte mich Cory, als er mit Liz das Zimmer verlassen wollte.

Achja Liz hatte die Wette gewonnen. Cory hat sich Eis gekauft und danach sich wieder über Bauchschmerzen beschwert.

"Geht schonmal vor ,ich suche eben Greys Eltern" antwortete ich, worauf beide nur nickten.

Während ich durch die Krankenhaus flure lief wurde mir eins klar. Ich hasste Krankenhäuser. Diese tristen Wände, hinter den Menschen soviel Leid erfahren mussten. Zwar gab es bestimmt auch schon gute Nachrichten, doch ich fand die Stimmung brachte am meisten die schlechten hervor.

Von weitem sah ich schon ihre Eltern. Janette und Harold. Sie diskutierten mit einem Arzt, keiner von ihnen sah zufrieden aus. Als Janette mich sah verstummte Sie, sowie ihr Mann und der Arzt.

Was meiner Anspannung nicht half.

G R E YWo Geschichten leben. Entdecke jetzt