Harry Styles.
In der Schule ein Badboy, Zuhause ruhig und zurückhaltend.
In der Schule ist er gemein, prügelt sich mit anderen und macht sich über Jüngere lustig. Zuhause sitzt er in seinem Zimmer, allein.
In der Schule wird er respektiert, Zuhause wird er angeschrien und bekommt Prügel von seinem Vater, wenn das Essen nicht rechtzeitig fertig ist.
In der Schule fühlt er sich sicher, Zuhause hat er Angst, nicht mehr richtig atmen zu können, wenn er Schläge in den Bauch bekommt.
In der Schule hat er eine Clique, in Wahrheit hat er nur einen einzigen Freund.
Wenn er Zuhause in seinem Zimmer sitzt und über sein Leben nachdenkt, weiß er nicht, was er denken oder fühlen soll und greift wie jeden Tag nach der Schule zu seinem einzigen Freund, denn er kann ihm helfen. In der Schule bei all den anderen lässt er sich seine Schwäche nicht anmerken, spielt seine Rolle als starker und angsteinflößender Badboy perfekt.
Im Unterricht sitzt er stumm da, sieht aus dem Fenster und versucht, den anderen einen frechen, unaufmerksamen Jungen zu spielen, obwohl er eigentlich zuhören und lernen will.
Eines Tages, es ist ein Dienstag, sitzt er wie immer tief in seinem Stuhl und hört unbemerkt zu. Als er nach Hause kommt, ist sein Vater nicht da. Er wundert sich, denn sonst würde er sofort Ärger bekommen; aber Harry ist es egal, dass sein Vater nicht da ist.
Am nächsten Tag erfährt er von seiner Mutter, dass ihr Ehemann sich in den Tod getrunken hat; Harry ist es egal, er fühlt sich merkwürdig befreit, als hätte er jetzt eine Last weniger, die er tragen muss.
In der Schule wird er immer verschlossener, verstärkt die Verstellung, wird immer mehr der Playboy, der er vorgibt zu sein. Er geht öfter zu Mädchen und tut das, was er tun muss, und kurz darauf, wenn alles vorbei ist, geht er wortlos zu sich nach Hause.
Die Jungs an seiner Schule bauen mehr Respekt auf, sehen ihn als Anführer, wollen genau so sein wie er. Aber Zuhause wünscht er sich, dass sie es niemals werden, denn das ist falsch.
Im darauffolgenden Jahr kommt er wie immer nach Hause, nur ein wenig später, da er noch mit seiner Clique essen war. Und als er das Haus betritt und seine Mutter leblos am Boden liegen sieht, mit einer weißen Schachtel in ihrer linken Hand, fühlt er sich leer, verlassen. Er geht in sein Zimmer und nimmt seinen einzigen Freund, setzt sie an und zieht sie über seinen Arm. Es fühlt sich befreiend und gut an, und er schließt die Augen, tut es immer wieder, bis er langsam in die Dunkelheit gleitet, ein schwaches Lächeln ziert seine weichen, rosigen Lippen.
Am nächsten Tag kommt er wie immer in die Schule, ein langer Pulli verdeckt die neuen Wunden. Er sitzt im Unterricht und realisiert, dass er nun alleine ist. Allein in einer Welt, in der er nicht sein will. Jetzt hat er niemanden mehr, für den er stark sein muss; jetzt könnte er loslassen. Er nimmt sich vor, Zuhause mit seinem Freund zu spielen, dieses Mal länger und schöner als je zuvor. Dabei lächelt er.
Als er gerade das Zimmer verlassen will, spürt er eine Berührung am Arm. Er zuckt zusammen und funkelt den Jungen vor ihm an. Seine Augen sind eisblau, seine Haare stehen ihm vom Kopf ab und ein sanftes Lächeln ziert seine Lippen. Er sieht ihn an, beugt sich vor, haucht in sein Ohr, dass er sich nicht verstellen muss, er hat ihn durchschaut.
Sie gehen in die Stadt, und Harry hört sich Geschichten des Jungen an, die ihn ab und zu auch zum Lächeln bringen. Aber als er selbst erzählen soll, kann er nur den Kopf schütteln und geht. Als er Zuhause ist, nimmt er sich vor, es morgen zu tun; heute ist ein zu schöner Tag dafür gewesen.
Sie treffen sich immer öfter, und irgendwann fängt Harry an, sich Louis zu öffnen. Zwar langsam und in kleinen Schritten, aber er tut es. Und als Harry seinem neuen Freund alles erzählt, ihm sagt, dass er keine Eltern mehr hat, dass er Zuhause ein anderer Mensch ist, nimmt Louis ihn einfach in den Arm. Er sagt nichts, aber seine feste und tröstende Umarmung ist genug.
Louis gibt ihm in den nächsten Wochen immer mehr das Gefühl, Zuhause zu sein, jemanden zu haben, der für ihn da ist. Und langsam wird er auch in der Schule wieder zu dem ruhigen, zurückhaltenden Jungen, der zuhört und lernt, der mit keinen Mädchen schläft und keine Jungs zusammen schlägt; denn das ist er nicht. Und er weiß jetzt, dass er an dem Tag aufgefangen wurde, an dem Louis ihn am Arm berührt hatte. Denn wenn er ganz normal nach Hause gegangen wäre, wäre er jetzt tot, und er wäre nie so geworden, wie er jetzt ist.
Louis hat ihm gezeigt, dass man sich nicht verstellen soll, dass man der Mensch sein soll, der man wirklich ist, dass man mit jemandem über Sorgen und Ängste reden soll. Und wenn man niemanden hat, darf man sich selbst nicht fallen lassen, sondern muss stark bleiben. Denn es gibt immer jemanden, der für einen da sein und ihn auffangen wird.
DU LIEST GERADE
The Larry Book
FanfictionOne Shots, Facts, Bilder, Videos, Challenges, Imagines - alles in diesem Buch. Also nur auf "Hinzufügen" klicken und loslesen! ~ covered & written by LarryAndOneDirection (Alle Rechte vorbehalten)