All Signs Point To Lauderdale

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I hate this town,
It's so washed up
And all my friends don't
give a fuck

Als ich wieder erwachte, fiel mir als erstes der Schmerz an meiner Seite auf. Jeder Atemzug tat weh und so merkte ich auch nicht, dass sich eine weitere Person in dem Raum befand, in dem ich lag. Oder dass ich überhaupt auf einem fremden Bett in einem fremden Raum lag.
Genervt zischend, da mich die Schmerzen dezent aggressiv machten, versuchte ich mich aufzusetzen, doch wurde wieder auf das Bett gedrückt.
"Ihr müsst liegen bleiben, eure Wunde ist noch nicht verheilt. Wie geht es euch?", es war der blonde Elb, mit dem ich zuerst Versteck-dich-im-Dreck und dann Lauf-halbtot-durch-den-Wald gespielt hatte.
Ich antwortete nicht, und sah ihn blos emotionslos an, bis er mich wieder losgelassen hatte.
Denn dann beschloss ich sofort, den nächsten Versuch zu unternehmen, welcher aber auch damit endete, dass gewisser Elb mich zurück auf das Bett drückte.
Mit einer hochgezogenen Augenbraue sah er mich an, woraufhin ich genervt die Augen verdrehte und mich endgültig ins Kissen zurückfallen lies.
"Also, wie geht es euch? ", wollte er wissen, was ich mit einer Gegenfrage quittierte: "Wer seid ihr? "
"Ich bin Legolas Grünblatt, Sohn von Thranduil. Und ihr? "
"Nymeria ", erwiderte ich, was ihn erneut eine Braue nach oben ziehen ließ, "Keine Mutter, Nymeria? ", fragte Legolas. Ich seufzte einmal und sagte dann :" Neyra. Mein Vater war Grimmbeorn, bevor ihr das auch noch fragt. "
Als er wieder zu einer Frage ansetzen wollte, fügte ich noch hinzu: "Und mir geht es den Umständen entsprechend. ", bevor er versuchen konnte, weiter in den tiefen meines ihn nichts angehenden Stammbaumes einzudringen.
Als er dann endlich nichts mehr sagte, nutzte ich die Ruhe, um mich im Raum umzusehen. Er war schlicht gehalten, aber gemütlich und in den Regalen befanden sich allerlei Kräuter und Salben.
"Wo bin ich hier? ", fragte ich schließlich und sah den blonden Elb fragend an.
Anscheinend hatte er verträumt auf den Boden gestaart, denn jetzt sah er wieder auf, blickte mir in die Augen und antwortete: "Ihr seid im Palast des Grünwaldes, wo dachtet ihr denn, wäret ihr? "
Daraufhin hob jetzt ich eine Augenbraue, "Naja, ich dachte fast, ich würde mich in einem fremden Raum auf einem fremden Bett befinden, aber dann habe ich beschlossen, dass eine genauere Auskunft auch nicht schlecht wäre. Deswegen habe ich gefragt. "
Legolas schmunzelte nur, wollte dann wieder zu etwas ansetzen, doch in dem Moment ging die Tür auf und eine brünette Elbe kam herein.
Sobald sie mich sah, eilte sie zu mir und drängte Legolas von dem Stuhl um sich selber hinzusetzen. "Ihr seid wach", sprudelte es gleich aus ihr heraus, "Wie geht es euch? Tut die Wunde noch weh? Wie ist das passiert? "
Ich sah sie entgeistert über die Menge der Fragen an und entgegnete schließlich: "Und wer seid ihr? "
"Simara", antwortete sie, "Ich bin die Heilerin. Wie geht es euch? "
Erleichtert, dass sie sich ersteinmal doch mit einer Frage zufrieden gab, merkte ich am Rande meines Blickwinkels, dass Legolas den Raum verließ. Während ich ihr Auskunft gab und ihr nebenbei erzählte, dass ihr blonder Kollege mich das auch schon gefragt hatte, untersuchte sie meine Wunde und tat eine Salbe drauf.
"Ihr meint den Prinzen?", fragte sie schließlich und ich hob eine Braue. Ein Prinz also?
"Er hat euch hergebracht. Es ist wirklich ein Wunder, dass ihr überlebt habt. Die Wunde ist ziemlich tief und entzündet ist sie auch noch. Seit wann habt Ihr die? ", fuhr sie fort und sah mich an.
Ich musterte sie einmal und antwortete : "Als ich das Bewusstsein verloren habe, waren es drei Tage. Wie lange liege ich schon hier?"
"Vier Tage. Und ihr werdet auch noch eine Weile bleiben müssen, denke ich. Wie heißt Ihr? "
Eine Weile hierbleiben? Dafür hatte ich keine Zeit.
Abwesend antwortete ich und hörte den Rest der Zeit nicht mehr hin.
Sobald Simara weg war, schlief ich auch relativ schnell wieder ein. Mein Körper war immernoch sehr erschöpft.

~~~

Die nächsten Tage waren langweilig. Ich durfte das Bett nicht verlassen, da die Wunde sonst wieder aufreissen könnte und die meiste Zeit über war ich alleine. Was nicht sonderlich schlimm war, nur langweilig eben.
Ich sehnte mich jetzt schon nach dem Tag, an dem ich wieder gehen konnte. An dem ich mich wieder in die Löwin verwandeln konnte, die ich in meinem Herzen war.
Hier bleiben war für mich keine Option, ich mochte keine Städte und Paläste und Dörfer. Ich war eine Einzelgängerin, Jahrelang gab es nur meine Mutter, mich und die Tiere. Jetzt gab es nurnoch mich.
Mich und fremde Elben, denen ich mich nicht zugehörig fühlte.
Aber ich wusste schon, was ich tun würde, wenn ich ersteinmal wieder unverletzt war. Zwar noch nicht, wohin und wie genau, aber ich wusste, was mein Ziel war.
Das Öffnen der Tür unterbrach meine Gedanken und ich wandte ihr mein Gesicht zu, das vorher zum Fenster gezeigt hatte.
Der Mörder meiner Ruhe war Legolas, welcher nun auf mich zukam und sich auf den Stuhl neben meinem Bett setzte. Er gehörte eigentlich an den Tisch in der Nähe der Tür, aber jetzt blieb er wohl beim Bett.
"Wie geht es euch? ", fragte Legolas und ich hob meinen Kopf.
"Ganz gut und euch? ", sollte ich jetzt lächeln? Ich fühlte mich ziemlich unsozialisiert zwischen den immer anmutigen Elben.
Ich entschied mich leicht zu lächeln und nickte leicht zu seiner Antwort, dass es auch ihm gut ginge.
Mir fiel kein Gesprächsthema ein, wie so oft, also sah ich einfach wieder aus dem Fenster. Draussen war eine kleine Lichtung, welche von den Bäumen des Waldes umschlossen wurde. Manchmal erhaschte ich einen Blick auf Rehe oder einen Fuchs.
Heute waren dort einpaar Elben, welche auf Decken saßen und redeten. So etwas könnte ich nicht, so unbeschwert mit anderen Leuten umgehen, mit ihnen lachen, an ihren Schultern lehnen, etwas für sie empfinden. Ich hatte nichts gegen andere Elben, Menschen oder Zwerge, ich fühlte mich alleine einfach wohler.
"Vermisst ihr so etwas? ", wurde ich wieder einmal aus meinen Gedanken gerissen.
Legolas. Ihn hatte ich schon fast vergessen.
"Nein. ", antwortete ich ehrlich, "Eigentlich bin ich froh, so etwas nicht zu haben. Ich verstehe nicht, wozu es gut sein soll. "
Ich sah, wie Legolas mich eine Zeitlang still musterte, bis er schließlich wieder aus dem Fenster blickte. "Was versteht ihr nicht? Die Freundschaft? Die Nähe? Oder das Leben mit anderen? "
Darauf antwortete ich nicht. Einerseits verstand ich nicht den Unterschied zwischen diesen Dingen, andererseits war es mir zu privat.
Also sah ich nur abermals aus dem Fenster und hörte, aufgrund der Stille, wie der blonde Elb leise atmete. Die ganze Zeit über hatte ich das Gefühl, seinen Blick auf mir zu haben, doch ich wendete meinen nicht vom Fenster ab.
Bis Legolas schließlich irgendwann das Zimmer mit einem 'Auf Wiedersehen' verließ.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 08, 2016 ⏰

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