Prolog

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Schweißgebadet und am ganzen Körper zitternd wache ich auf. Aus der Angst heraus blicke mich um, jedoch finde ich nichts anderes vor als mein Zimmer. Wer war das?

Mir wird plötzlich ganz warm und das Zittern wird stärker, aber warum? Irgendwas stimmt hier nicht!

Noch immer benebelt und verwirrt erhob ich mich und setzte mich auf die Kante des Bettes, um klar nachdenken zu können.

Was passierte mit mir und warum reagierte mein Körper so stark?

Das Verlangen nach etwas stieg immer mehr. Dieses Verlangen nach draußen zugehen. Ohne lange zu zögern, machte ich mich auf dem Weg nach draußen.

Als ich an der freien Luft war, atmete ich erstmal tief durch, doch das Gefühl verschwand nicht. Gernervt legte ich meinen Kopf in den Nacken und schaute ich nach oben. Erst jetzt fiel mir der Himmel auf mit den unzähligen Sternen. Dass meine Beine von alleine liefen, blendete ich in diesem Moment aus. Die unendlichen Weiten waren so faszinierend.
Wie sich einzelne Planeten um Sonnen drehten und nie die Bahn verloren.
Wie Sonnensysteme sich in einer Galaxie bewegte und trotz ihrer Größe, doch nur ein Stecknagelkopf in der Galaxie waren.
Wie durch Supernovas schwarze Löcher entstanden und alles in der nahen Umgebung verschlangen. Das ist faszinierend! Und da sag mal einer die Welt wäre langweilig!

Langsam realisierte ich, dass ich mich von alleine bewegt hatte. Doch an das Stehenbleiben dachte ich nicht, ich wollte wissen, wo mich meine Beine hinbringen.

Ich blinkte mich um und erkannt, dass mein Weg mich auf ein Feld führte, hinter dem sich ein Wald erstreckt. Wieder schaute ich nach oben und erblickte den Mond. Es war nicht nur ein Vollmond, nein es war ein Blutmond, der orange-rötlich schimmerte und atemberaubend aussah. Zudem war der Mond größer, wie nie zuvor, irgendwie so nah, aber doch so unerreichbar.

Erst als ich das Knacken vom Holz hörte, kehrte ich aus meiner Gedankenwelt zurück. Mittlerweile führte mich mein Weg durch den Wald und schien auch nicht zu Ende zugehen.

Manche hätten bestimmt Angst alleine nachts durch den Wald zu laufen, aber ich war damit aufgewachsen und fürchtete mich nicht. Von klein an war ich jeden Tag im Wald und hatte die Gegend erkundet. Ich war es Leid immer im Haus zu sein und wollte in die Natur, jedoch hatten es meine Eltern immer verboten und gesagt, es sei zu gefährlich. Aber ich hatte mir immer Ausreden einfallen lassen, um doch in den Wald gehen zu können und mit Sirius die dümmsten Dinge anzustellen.

Ich blieb stehen, als vor mir ein Wasserfall zum Vorschein kam, der sehr beruhigend plätscherte und in den sich der schöne Blutmond spiegelte. Am Rande des Wasserfalls hangelten sich Ranken herunter, was dazu beitrug, das hier alles so idyllisch aussah. Ich hatte den Ort vorher noch nie gesehen und ich kannte den Wald in und auswendig.

Mein Blick fiel erneut auf den riesengroßen Blutmond, der dem Himmel eine bestimmte Atmosphäre gab. Es ist so, als wenn das orange-rote Licht auf mich schien.

Plötzlich merkte ich, wie sich die Gänsehaut über meinen gesamten Körper verteilte. Ebenso fing mein Herz noch schneller an zu schlagen und ein komisches Gefühl machte sich in mir breit. Es fühlte sich so an, als wenn mich irgendetwas herunterziehen oder zerdrücken will. Ich versuchte gegen anzukämpfen und bekam Panik. Hektisch sah ich mich um und hoffte den Auslöser dafür zu finden. Fehlanzeige.

Der Druck wurde immer stärker und unerträglicher bis mein Körper kläglich aufgab. Ich hörte wie meine Knochen knackten und ich gab ein schmerzvollen Schrei von mir, doch niemand würde ihn hören. Schwarze Punkte tanzten vor meinem Auge herum. Immer wieder versuchte ich Laute von mir zu geben, vergeblich. Die Schmerzen drängten mich immer weiter in die Bewusstlosigkeit. Ein letztes Mal schaute ich den Blutmond an, bevor ich mich der schwarzen Leere hingab.

SmaragdaugenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt