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Nun saßen wir schweigend in der Garage , in die Luke mich gezerrt hatte und tauschten gegenseitig Informationen aus . Dabei achtete ich darauf , nichts wichtiges von mir preis zu geben , denn so ganz traute ich ihm immernoch nicht . In der Zeit , wo wir uns unterhielten , wurde es immer dunkler . Inzwischen wusste ich eine Menge über ihn . Anscheinend hatte er kein Problem damit . Ich wäre an seiner Stelle schon längst weg gelaufen und über alle Berge oder ich hätte meinem Gegenüber eine rein geschlagen . Doch er machte genau das Gegenteil : er holte vom Ende der Garage Holz und Streichhölzer und zwei warme Decken . Dann machte er ein Feuer an , gab mir eine Decke und kuschelte sich schließlich in die andere und setzte sich ans Feuer . Ich folgte seinem Beispiel . Es war erstaunlich gemütlich , auch wenn es sehr einfach war . Irgendwann hielt ich es einfach nicht mehr aus und fragte diese eine Frage , die ich ihm schon die ganze Zeit stellen wollte : " Wieso tust du das alles für mich ? " Er schaute mir in die Augen , dann wieder ins Feuer . Es spiegelte sich in seinen Augen und so sah er irgendwie verlassen , traurig und auch etwas ärgerlich aus . "Wahrscheinlich weil du mir leid tust . Meine Eltern sind nur dreimal im Monat hier , wegen ihrer Arbeit . In der Zeit passt meine Großmutter auf mich auf , aber die bekommt nie etwas mit . " , sagte er traurig . Ich robbte zu ihm und legte einen Arm auf seine Schulter . " Hey , ich hab garkeinen . Sei froh , die haben dich wenigstens lieb . " , tröstete ich ihn . Nun guckte er mich mitleidig an : " Na , wie gut das wir uns über den Weg gelaufen sind . " Ich lächelte . Noch nie hatte ich mich so geborgen gefühlt . Meine Augenlider wurden immer schwerer und dann war ich schon im Reich der Träume verschwunden ...

 Wenn ich du wäreWo Geschichten leben. Entdecke jetzt