Feind Oder Feind? (The Vampire Diaries)

3.

Alexandria P.O.V.

Zwei Tage waren vergangen, seitdem wir den Salvatores einen kleinen Besuch abgestattet haben. Zwei Tage saß ich nun in der Villa, zusammen mit Informationen, die Nik mir gegeben hatte. ,,Die Salvatores beschützen ein Mädchen, Elena", sagte er. ,,Es scheint ihnen viel zu bedeuten"

Unter diesen Umständen war es natürlich einfach, sich etwas auszudenken. Nik und ich werden Elena entführen, und zwar heute Nacht. Das ist der Plan. Dank meinem besten Urvampirfreund, wissen wir, dass Elena sich heute auf den Weg zu den Geschwistern machen würde. Woher wir das wussten? Nik hat dieses blondhaarige Mädchen, Caroline, manipuliert. Jetzt wissen wir auch, dass Elena eine Eisenkrautkette besitzt. Nachdem ich sie bewusstlos geschlagen habe, werde ich sie ihr als erstes abnehmen. Die Frage ist nur, ob die beiden nach ihrer offensichtlichen Drohung Elena abholen würden. Wenn dem so sei, wird es eben ein Blutbad geben. Endlich hörte ich das Klicken der Tür. ,,Nik!", rief ich, während ich aufsprang und auf ihn zu rannte. ,,Bereit?", fragte er grinsend. ,,Bereit.", antwortete ich.
Die Sonne stand schon hinter den Bergen, als wir - ich schon ganz hibbelig - aufbrachen.
,,Aufgergt?"
Ich rollte mit den Augen. ,,Ich freue mich nur, ihn leiden zu sehen"
,,Ich glaube, ich färbe ab. Du wirst schon ganz sadistisch"
Ich boxte ihm mit einem Grinsen im Gesicht in die Schulter.
,,Los jetzt"

Unser Plan ging nicht ganz auf. Wie vermutet standen Damon und Stefan vor der Tür und warteten auf Elena. Ich stockte und grub meine Fingernägel in Niks Arm, der neben mir im Gebüsch hockte. ,,Da ist Katherine" Meine Augen waren eisig, meine Stimme emotionslos, und doch bebte ich vor Wut. ,,Nein, das ist Elena. Sie ist ihr Doppelgänger"
Ich stockte.
,,Aber wie...?"
,,Erklär ich dir später. Komm jetzt"
Er trat aus dem Gebüsch, ich tat es ihm gleich.
Als sie uns sahen, schob Stefan Elena sofort hinter sich.
,,Was wollt ihr hier?", fragte er, während Damon mich schweigend und mit gerunzelter Stirn ansah.
,,Sie sieht aus wie Katherine" Geschickt wich ich seiner Frage aus.
,,Sie ist nicht Katherine", warf Damon ein.
,,Gut so" Ich bedachte ihn mit einem giftigen Blick ,,Denn wenn ich diese Schlampe jemals wiedersehen sollte, ist sie tot"
,,Kommen wir zur Sache", Nik wechselte mit einem genervten Blick das Thema. ,,Gebt uns die Kleine und wir lassen euch in Ruhe"
Damon und Stefan wechselten einen Blick.
,,Ich will nicht mit dir kämpfen, Lex", beichtete Damon.
,,Nenn mich nicht Lex!" fauchte ich ,,Entweder ihr gebt uns den Doppelgänger oder ihr sterbt!"
Nun mischte sich Stefan ein. ,,Wenn ihr sie wollt, müsst ihr erst an uns vorbei"
,,Nichts lieber als das" Mit diesem Satz war ich schon bei Stefan und gab ihm einen kräftigen Fußtritt, sodass er nach hinten flog und mit einem, sich schmerzhaft anhörenden, Krachen auf dem Boden landete. Ehe ich mich versah war Damon vor mir um Elena zu beschützen. ,,Damon, geh zu Seite", knurrte ich.
,,Nein. Ich weiß, dass du mich nicht verletzten wirst"
Sofort wurde er von mir zu Boden gerissen, meine Hand an seiner Kehle. ,,Sag das nie wieder", warnte ich, als ich kurz darauf im Augenwinkel sah, wie Nik sich Elena schnappte und verschwand. Ich ebenso.

,,Ein menschlicher ,Gast' und ein Vampir, der kochen liebt. Das passt doch oder?", sagte ich begeistert, während ich in die Hände klatschte und Nik nur seine Augen verdrehte. ,,Sei nicht so ne Spaßbremse", lachte ich und bewarf ihn mit einem Küchentuch.
,,Du könntest lieber dafür sagen, dass die Kleine nicht versucht, auszubüchsen"
,,Mach du doch. Ich werd' jetzt kochen"
Ein bis zwei Stunden hatte ich ein edles Rinderfilet mit Trauben - Cranberry Vinaingrette gezaubert.
Ich ging also in das Zimmer, in dem wir sie gefangen hielten, mit einem freudestrahlenden Lächeln und dem Teller in der Hand.
,,Elena, es gibt essen!"
Doch mein Lächeln verschwand, als ich die Tür öffnete. Elena war gerade dabei sich aus dem Fenster zu hangeln. Blitzschnell war ich bei ihr, packte sie mit einer Hand hinten an ihrem Shirt, setzte sie aufs Bett und schloss das Fenster.
Genervt sah ich sie an.
,,Du hast doch nicht wirklich geglaubt, das würde funktionieren oder?"
Elene schnaubte nur.
Ich deutete auf den Teller, den ich auf dem kleinen Tisch in der Mitte des Zimmers hingelegt hatte. ,,Hier, iss"
Skeptisch sah sie mich an.
,,Was hätte ich davon, dich zu vergiften? Ich brauche dich als Geisel", versuchte ich sie umzustimmen.
Anscheinend hatte sie Hunger, denn sie zögerte nicht mehr.
Abwartend sah ich sie an, gespannt wie ein kleines Kind.
,,Und? Schmeckt es dir?", fragte ich mit leuchtenden Augen.
Sie nickte und schlang das Essen weiter in sich hinein.
Ich klatschte begeistert in meine Hände. ,,Es ist so schön, für jemanden zu kochen, dem es schmeckt, beziehungsweise, der es auch isst. Nik isst nie das, was ich koche"
Elena sah mich verwundert an, was mich wieder zurück in die Realität brachte.
,,Was ist?", fragte ich, während ich eine Augenbraue hochzog.
Elena schluckte ihren Bissen hinunter.
,,Es ist nur so, ich hielt dich vorher für von grundauf böse. Aber du behandelst mich gut, obwohl ich nur eine Gefangene bin und dich höchstwahrscheinlich nerve"
,,Ich bin nicht böse. Ich will nur meine Rache. Rache an Damon. Und Nik hat mir versprochen, sie zu bekommen"
,,Wieso Rache? Was hat er dir getan? Und was ist da zwischen dir und Klaus? Er ist böse, entsetzlich böse, siehst du das nicht?"
Da platze mir der Kragen.
,,Nik war jahre - jahrhundertelang der einzige, der für mich da war! Ich kenne Seiten an ihm, die sonst keiner kennt, die fürsorgliche, die liebevolle! Du hast keine Ahnung!"
Mit einem lauten Knall ließ ich die Tür ins Schloss fallen. Was bildet die sich eigentlich ein? Denkt sie, sie könnte mich "bekehren"? Aber etwas gegen Nik zu sagen, das ging zu weit. Sie hat eindeutig eine zu große Klappe. Was Stefan wohl an ihr findet?