A

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Der nächste Buchstabe bringt mich ins Straucheln. Ein A. Mir fallen sofort zwei Wörter ein und dennoch scheue ich mich davor, mir diese einzugestehen.

Angst und Ausgeschlossenheit.

Beide sind mittlerweile ein fester Bestandteil meines Lebens. Ich hätte sie lieber gegen Auto und Apfel getauscht. Klingt blöd, ist aber so. Und ich schüttel den Kopf über meine Gedanken. Autofahren darf ich sowieso nicht. Und ich will es auch nicht. Nie wieder.
Aber immerhin könnte ich den Apfel essen. Am besten so einen Grünen. Die sind immer am leckersten. Ein bisschen sauer vielleicht, aber dennoch süß. Und das Knacken, wenn man abbeißt. Dieses Knirschen, die Kaugeräusche. Wie der harte Apfel dennoch auf der Zunge zergeht. Fast so wie Schokolade. Wobei die Kombination aus Apfel und Schokolade natürlich himmlisch ist. Die gibt's ja meistens zu - Stopp.
Ich schweife ab.
Und ich weiß auch genau warum.
Weil ich Angst habe. Große Angst. Seit dem Unfall bin ich ein Außenseiter. Ein ausgeschlossener, angsthabender Außenseiter. Fast lache ich. Doch dann schießt mir wieder in den Sinn, weshalb ich so alleine bin. Und das Lachen bleibt mir im Hals stecken.
Ich senke den Blick und drehe den Füller in meinen Händen. Ich kann mich nicht entscheiden, welches Wort ich aufschreiben soll.
Angst?
Ausgeschlossenheit?
Außenseiter?
Allein?
Ich lege die Stirn in Falten und zwinge mich dazu ein weiteres Mal ehrlich zu sein.

'A wie Angst'

Ertaubt - Ein stummes LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt