Pretty Hurts

Pretty Hurts ~ Es ist nur ein Schritt zur Freiheit ~

Zu erst möchte ich noch etwas sagen. Mit diesen Geschichten möchte ich niemanden schaden, beleidigen oder verletzten. Dies ist eine halb wahre Geschichte, was natürlich bedeutet dass manche Details nicht von 1 zu 1 stimmen.
Ich möchte nur, denjenigen damit helfen, die Probleme haben und unsere Frauenehre erinnern.

Samstag; 02.2006

Es ist kalt. Es ist bereits dunkel, aber auch sehr hell durch die vielen Straßenlaternen. Überall stehen Menschen um mich herum. Sie tragen ihre Ski über ihre Schultern, schleppen ihre Sachen aus dem Bus und gehen zu ihren Autos. Kinder die um mich herum laufen, werden von ihren Eltern in die Arme genommen und zum Auto geführt. Wo sind Mama und Papa? Ich bin verwirrt, weiß aber nicht genau, ob ich vielleicht auch sauer bin. Ein schwerer Kloß macht sich in meinem Magen breit und lässt in mir ein unbarmherziges Gefühl aufsteigen. Ich muss weinen, weil Mama und Papa nicht da sind. Ich sehe mich um und gehe ein paar Schritte voraus. Auf einmal sehe ich Papas orange Winterjacke, mit den schwarzen Streifen auf der Seite. Er sieht nach mir ausschau, als er mich sieht, hebt er seinen rechten am, winkt mich zu sich und ruft meinen Namen. Ich laufe zu ihm hin, in seine Arme. Er erkundigt sich was los sei. Ich weine nur. Er versucht mich zu beruhigen und lenkt mich ab, in dem er sagt, dass wir meine Ski aus dem Bus noch holen müssen. Ich folge ihm, ich fühle mich immer noch so traurig, obwohl ein großer Teil aus Erleichterung besteht. Tränen rennen mir über die Wangen. Ich weiß nicht genau was ich will, aber ich will etwas. Papa holt die Ski und wir fahren nach Hause zu Mama.

Freitag; 03.2006

Es ist Tag, die Sonne scheint sehr hoch und ich muss weinen. Weiß aber nicht genau warum. Ich stehe am Wohnzimmertisch, ein Kinderbuch liegt am Rande der Ecke. Mama und Papa stehen um mich herum. Sie sehen besorgt aus, vor allem Mama. Sie fragen mich warum ich weine. Ich sage laut, ich weiß es nicht. Sie sagen, es ist erst Nachmittag. Sie wundern sich darüber, warum ich jetzt Tags über weine, während ich in letzter Zeit es immer abends tat. Ich weiß nicht warum ich weine, sie nehmen mich in den Arm und versuchen mich zu trösten. Lasse mich ein wenig beruhigen, bis ich es wieder Unterkontrolle habe und es in mir ersticken lasse.

Mittwoch; 01.2007

Mama ist nicht da, weil sie in der Arbeit ist. Ich sehe mir gerade eine Folge von Simsala Grimm an, die Serie mit den Sagen der Märchen. Es ist die Folge mit Aschenputtel. Aschenputtel läuft die Stufen hinunter, verliert dabei ihren gläsernen Schuh, der Prinz kann sie nicht erreichen. Ich werde traurig, drücke meinen Glücksbären fest an meine Brust. Er ist mein Lieblingskuscheltier, da er rosa ist und einen Regenbogen auf seinem Bauch trägt. Das Gefühl, wieder anzufangen zu heulen, stößt an meine Grenze, da ich weiß, was nun jetzt folgt. Er fängt an zu singen und ich muss anfangen zu weinen. Papa kommt aus der Küche in das Zimmer, er sieht es. Erschrocken sieht er mich an und kommt auf mich zu. Er nimmt mich in die Arme, tröstet mich.

Freitag; 06.2008

Ich hätte es nicht tun sollen. In den Duschen habe ich es geschafft Tim zu provozieren. Sein Freund Andre steht ihm beiseite, er hält mich fest. Tim schlägt auf mich ein. Ich fange an lauter zu werden, zu weinen. Er soll mich los lassen. Tut es aber nicht. Seine flache Hand schlägt fest auf meine weiche Haut ein. Sie pocht. Tim und Andre kommen raus, ich folge ihnen. Tim ruft die ganze Zeit laut: „Sonnenbrand, Sonnenbrand, Sonnenbrand" dabei schlägt er mir auf Oberschenkel, Schulter und Arme. Ich sehe auf die runden, roten, pochenden Flecken. Ich bin schockiert, darüber, dass sie so rot sind. Ich heule und Tim und Andre springen in das Wasser.

Markus kommt auf mich zu. Er frägt mich weshalb ich weine. Ich deute meinem Schwimmtrainer auf meine Pochenden stellen hin. Ich sage ihm, dass es Tim war, der mich schlug und Andre der mich fest hielt. Markus geht zum Becken, wütend scheucht er sie aus dem Wasser. Sie mussten sich entschuldigen, zur Strafe auf der Bank sitzen. Während man mir sagte, dass ich mich wieder beruhigen und ins Wasser gehen soll. Unter Tränen schwimme ich die Bahnen. Am Abend berichte ich meinen Eltern heulend davon. Spreche mit schlechtem Gewissen, dass ich auch daran beteiligt war. Meine Eltern sind sauer. Sauer auf Tim und sauer auf den Trainer, warum er nichts gemacht hat. Mein Vater will ihn sprechen. Ich bat sie aber, nichts zu tun. Schließlich war ich auch Schuld und ich selbst wollte später kein Gespräch mit Markus unter vier haben.

Freitag; 01.2010

Mama kommt ins Zimmer. Sie kuschelt mit mir in meinem Bett. Ich spiele, sie ist ruhig und lächelt mir zu. Sie ist still und ihre Miene irgendwie komisch. Dann sagte sie, dass wir umziehen werden. Ich fragte was mit Papa ist? Sie sagte, dass er hier bleibt. Ich breche zusammen und kann nicht mehr aufhören zu weinen.

-Jahre später erfahre ich, dass er Mama betrogen hat.

Um ein Feedback oder Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen, schließlich geht es ja um uns.