Der Wind pfeift, übertönt das Rauschen des nahe gelegenen Ozeans. Nach dem Gewitter ist der Himmel aufgeklart, und ich kann kilometerweit blicken. Alles, was ich erkenne, sind allerdings nur saftig grüne Felder, die Felsenküste und Grenville, das Dorf, welches von hier aus wie eine Ansammlung winziger Steinblöcke aussieht. Ich lasse den Blick in die Ferne schweifen, kann aber nichts entdecken. Doch halt! Dahinten bewegt sich etwas! Tatsächlich, auf einer der Wiesen, auf der eine Herde Schafe weidet, spaziert gemütlich ein junger Mann. Ob er die Schafe hütet, die neben ihm grasen? Es scheint so, denn nun tritt er an eines der Tiere heran und wuschelt ihm durch das schmutzigweiße Fell, welches jetzt, zu Beginn des Sommers, wieder geschoren werden müsste. Doch der Hirte interessiert mich nicht weiter. Also drehe ich mich um und blicke direkt auf Hawthorne Castle.
Doch nicht nur die Burg, auch etwas anderes drängt sich in mein Blickfeld. Als ob ein Schock nicht genug für heute wäre.
Diesmal kann ich den Schrei nicht unterdrücken, der meiner Kehle unkontrolliert zu entweichen versucht.
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Blassgrau wie der Ozean [nicht beendet]
Historical FictionSchottland, 1658. Die junge Cailin Forsyth führt mit ihrer Familie ein einsames Leben auf Hawthorne Castle, bis eines Tages etwas Schreckliches passiert. Und von dem Moment an befindet sich Cailin mitten in einem Netz aus Intrigen und Machtspielchen...