feelings

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GirlxGirl; kein Smut

Schon lange haben wir uns nicht mehr gesehen. Die ganzen Sommerferien war sie im Urlaub und nun die Nachricht zu bekommen, in der sie fragt, ob wir uns treffen wollen, überraschte mich.

Ich stand schon etwas länger vor dem Kleiderschrank, unsicher was ich anziehen sollte, bis ich mich vor ein paar Minuten frustriert auf's Bett geworfen habe. Eigentlich dürfte ich mir nicht so viele Gedanken machen. Schließlich waren wir nur Freundinnen.

Das Vibrieren meines Handys ließ mich aufschrecken.

Ich freu mich schon voll. :)

In dem Moment war es mir egal. Ich hatte mich lang genug versteckt. Mit gezielten Griffen zog ich ein weit ausgeschnittenes Top und eine perfekt sitzende Skinny Jeans aus dem Schrank und mir an. Heute war es soweit.

So selbstsicher wie eigentlich noch nie, stand ich vor ihrem Haus. Bevor ich überhaupt dazu kam zu klingel, öffnete sich die Tür. Schnell riss ich mich zusammen und umarmte sie, sonst hätte ich wahrscheinlich noch länger gestarrt.

"Hi." sagte ich leise, immernoch in ihren Armen. Es fühlte sich so gut an.

Um die Situation zwischen uns zu erklären; ich spielte gern mit den Gefühlen anderer. Ob Junge oder Mädchen war mir dabei egal. Ich wollte nur meinen Spaß.

Zwischen uns lief nie was, auch wenn sie Mädchen mochte, hatte sie keine Lust sich von mir benutzen zu lassen, wie sie es sagt. Doch bei ihr wäre es etwas anderes gewesen.

Ich mag sie, als gute Freundin, komischerweise ist der Gedanke sie zu küssen in ihrer Gegenwart sehr präsent. Allein wegen unserer Freundschaft habe ich dem Drang wiederstanden.

In letzter Zeit haben sich die Dinge zwischen uns jedoch geändert. Wir kamen nicht dazu uns zu treffen und der Kontakt brauch auch langsam ab. Warum also sollte ich mir nicht diesen einen Kuss holen den ich schon seit Ewigkeiten wollte?

Sie wusste es zwar nicht, aber das heute wird der letzte Tag unserer Freundschaft sein.

An meiner Hand zog sie mich hinter sich die Treppe hoch und ich konnte gar nicht anders, als auf ihren Arsch zu schauen. Wir setzen uns aufs Bett und sie fing an, mir von ihrem Urlaub zu erzählen. Mein Blick hing nur an ihren Lippen. Was sie erzählte bekam ich nur nebenbei mit.

Nach einiger Zeit entschuldigte ich mich und verschwand auf die Toilette. Durch die Tür hörte ich ihre Mutter sprechen: "Sie ist so ein nettes Mädchen. Ihr solltet euch viel mehr treffen."

Augenblicklich fühlte ich mich schlecht. Nicht wegen ihr, sondern ihrer Mutter gegenüber. Sie war immer so nett zu mir. Aber ich kann einfach nicht weiter mit ihrer Tochter befreundet sein, wenn da Gefühle im Spiel sind.

Plötzlich war ich nicht mehr sicher, ob ich meinen Plan durchziehen sollte. Könnte ich ihnen das wirklich antun? Ich verließ das Bad und ging zurück in's Zimmer.

Wenn wir schrieben kribbelte mein Bauch, wenn ich die sah klopfte mein Herz schneller. Ich war zwar noch nie verliebt, aber ich habe gelesen, dass das Anzeichen sind. Und das wollte ich nicht.

Ich wollte mich nicht verlieben. Ich wollte keine Gefühle entwickeln. Und ich hasste sie dafür, dass ich es wegen ihr tat. Ich drehte meinen Kopf zu ihr und schaute ihr in die Augen. Augenblicklich verstummte sie und schaute mich ebenfalls an.

Mein Blick wanderte zu ihren Lippen, als stumme Frage, ob ich durfte. Ihrer tat das selbe und ich wusste; sie wollte es eigentlich auch. Leicht lehnte ich mich nach vorne, um die letzten Zentimeter zwischen uns zu überbrücken, doch kam sie mir entgegen und so berührten sich unsere Lippen schneller als gedacht.

Sie küsste mich nur kurz und zog dann sofort wieder zurück, doch das wollte ich nicht zulassen. Meine Hand Griff um ihren Nacken und ich zog sie wieder näher zu mir. Hungrig ließ ich unsere Lippen verschmelzen. In meinem Bauch sprühte ich dieses ekelhafte Kribbeln.

Ihre Lippen waren weich und passten so perfekt an meine. Schnell wurde der Kuss intensiver und unserer Zungen erforschten den Mund des anderen. Atemlos lösten wir uns voneinander und schauten und mehr oder weniger geschockt an.

"Ich kann das nicht." hauchte ich und stand mit wackeligen Beinen auf. Ich verfluchte mein Herz, dass es bei dem Anblick, wie sie verwirrt, aber mit geschwollenen Lippen auf dem Bett saß und dem Gedanken an das was gerade passiert ist, so schmerzhaft gegen meine Brust klopfte.

"Was kannst du nicht?" fragte sie, obwohl wir die Antwort beide kannten. In dem Moment hatte ich Mitleid mit ihr. Nicht wegen dem, was ich gerade tat, sondern weil sie so schwach war. Ich sagte nichts, schaute sie einfach nur an.

"Ich brauche dich doch." Man sah ihr an, dass sie verzweifelt war. Aber nur, weil sie meinte, mich zu brauchen, werde ich nicht bleiben. Ich kann einfach nicht.

Mit einem Kopfschütteln drehte ich mich um und verließ das Zimmer. Ich ließ sie gebrochen zurück und auch mir rann eine Träne die Wange hinunter.

Ich hatte mich wirklich in sie verliebt.

One ShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt